Neuburg
"Es ist für mich eine Berufung"

Robert Haack übernimmt Vorsitz der Arbeitsgruppe der Kirchner - und ist somit oberster evangelischer Mesner in Bayern

15.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:15 Uhr
Der Neuburger Robert Haack führt die Fachgruppe Kirchner in Bayern die kommenden vier Jahre. −Foto: Foto: Leurs

Neuburg (DK) Seit Ende vergangenen Jahres führte Robert Haack bereits kommissarisch das Amt des Vorsitzenden der bayerischen Arbeitsgruppe der evangelischen Kirchner.

Am 1. Mai wurde er dann offiziell zum Vorsitzenden gewählt.

Auf vier Jahre ist der 57-Jährige jetzt gewählt. Und diese Zeit will Haack auch nutzen. "Für mich ist es jetzt wichtig, schnell Fuß zu fassen, mit anderen Verbänden Kontakt aufzunehmen und Flagge zu zeigen. "

Am morgigen Donnerstag findet in Nürnberg die erste Vorstandssitzung statt. Neben Christiane Fischl und Ute Rudolph-Ritt, die zusammen mit Haack die Fachgruppenleitung bilden, sollen möglicherweise noch ein oder zwei weitere Personen berufen werden.

Und sonst gibt es auch einiges zu tun. "Wir müssen die Marschrichtung für das kommende halbe Jahr setzen", sagt Haack. "Wie machen wir jetzt weiter? Wer setzt sich für was ein? " Etwa das halbjährlich erscheinende Heft "Kontakt", der Newsletter der Fachgruppe Kirchner. Da sei es natürlich hilfreich jemanden zu finden, der ein Faible fürs Schreiben und Layouten hat.

Ansonsten beschreibt Robert Haack seine Arbeit als Vorsitzender so: "Ich bin das Bindeglied zwischen Mesnern und Mitgliedern und vertrete all ihre Belange. " Wenn es etwa kirchenrechtliche Probleme gebe, können sich die Mesner an ihn wenden.

Es müssen Tagungen, Fort- und Weiterbildungen geplant werden. Und darin hat Haack bereits Erfahrung. Im vergangenen Jahr schaffte er es, dass das alljährliche Kirchnertreffen in Neuburg stattfand. Eigentlich wollte er das schon im Jahr 2016 schaffen. "Doch der Ortspfarrer war zu diesem Zeitpunkt im Urlaub", sagt er. So war der Kirchnertag dann in Schwabach.

Neben seinen Aufgaben als Vorsitzender bleibt er aber auch weiterhin der Mesner in der Apostelkirche. Mit sieben weiteren hilft er dort bei der Organisation der Gottesdienste. "Ich bin dort der Teamplayer", beschreibt sich Haack. In seinem elften Jahr ist er bereits als Mesner tätig.

Nach so langer Zeit zeigt er aber noch keinerlei Amtsmüdigkeit. "Es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß", sagt er. "Es ist für mich eine Berufung. " Schon als kleiner Junge, damals noch in Mittelfranken, war er Läutbub in der Kirche, klingelte bei Gottesdiensten und trug das Kreuz bei Beerdigungen. "Da mein Vater Kirchenvorsteher war, war ich schon immer dabei", sagt er. Am Ende war er gar der Läutmeister, der dienstälteste unter den Läutbuben. "Mit der Konfirmation scheidet man dann eigentlich aus", erzählt Haack. Er machte aber einfach weiter, so dass die damalige Ortspfarrerin fragte: "Ja, ist der denn immer noch da? " Durch die Bundeswehr verschlug es ihn dann nach Neuburg, hier lernte er seine Frau kennen und ist bis heute geblieben.

Neben der Aufgabe des Vorsitzenden hat Robert Haack auch gleichzeitig die des Kassier. "Diese Arbeit ist es mir auch wert, Überstunden oder den Urlaub zu nehmen", sagt er. Über seine neue Arbeit als Vorsitzender sagt er: "Ich will den Dienst so ausführen, wie es sich gehört. Mein Ziel ist es, dass die Leute sagen, zu dem kann man hingehen, der hilft mir. "

Thomas Leurs