Neuburg
Erste Brückensanierung seit 50 Jahren

Uniper bringt Bittenbrunn auf Vordermann - Neue Übergänge in Bertoldsheim und Bergheim geplant

18.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:43 Uhr
Am Betriebssteg der Staustufe Bittenbrunn laufen die Sanierungsarbeiten. −Foto: Rein, Winfried, Neuburg

Neuburg (r) Die Revision der Donau-Kraftwerke und Stauräume ist eine Daueraufgabe.

Derzeit lässt Betreiber Uniper die Brücken der Staustufe Bittenbrunn sanieren, gleichzeitig läuft eine leichte Dammerhöhung am Stausee Bertoldsheim, dann steht die Wehrfeldsanierung in Bergheim an.

"Die Kraftwerksanlagen müssen ständig in Schuss gehalten werden", sagt Pressesprecher Jan Kiver. Und die Staustufen sind in die Jahre gekommen. Im 50. Betriebsjahr des Laufwasserkraftwerks Bittenbrunn geht Eigentümer DWK (Donau-Wasserkraft AG) erstmals die Brückensanierung an. Korrosionsstellen und Frostaufbrüche im Beton sind zu beseitigen, außerdem lässt der Betreiber alle Fugen neu abdichten. "Es geht darum, dass Wasser vom Innenleben abzuhalten", so Uniper-Ingenieurin Uta Mentz.

Ein Trupp der Firma Fahrner arbeitet jetzt am sogenannten Unterwassersteg direkt am Turbinenauslauf. Hier sprudeln - bei Vollauslastung - 550 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zurück in die Donau, nachdem drei Kaplan-Turbinen ihre Wucht zur Stromerzeugung genutzt haben. Der Steg muss der Kraft der Strömung standhalten.

Die Arbeiten an der Hauptbrücke schließen sich sofort im Juli an. Dazu muss Uniper die Donaubrücke punktuell komplett sperren. Das betrifft Fußgänger und Radfahrer, die die Betriebsbrücke benutzen. Für den motorisierten Verkehr ist sie nicht freigegeben, Ketten versperren die Durchfahrt. Es handelt sich um die erste Sanierung der Bittenbrunner Brücke seit Betriebsstart vor 50 Jahren. Auch hier geht es vorwiegend um Korrosions- und Erosionsschäden. Außerdem wird ein neues Entwässerungssystem zur Ableitung des Regenwassers eingebaut. Gesamtkosten: 400 000 Euro. Grundsätzlich sei die Brücke in einem guten Zustand.

Auch an der Staustufe Bertoldsheim, 1967 gestartet, steht erstmals eine Brückensanierung an. Hier wartet Betreiber Uniper bis zum Baustart einer komplett neuen Straßenbrücke durch den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Der auf zwölf Millionen Euro geschätzte Donauübergang soll ab 2020 errichtet werden - Verzögerungen sind möglich. Das gilt auch für Bergheim, dort will der Freistaat am Stausee eine zweite Brücke zur Entlastung des stark frequentierten Übergangs bauen.

Am rechten Donauufer zwischen Bertoldsheim und Silbermann hat das Mai-Hochwasser bereits kräftig "gearbeitet". Uferbereiche sind ausgeschwemmt und Bäume gekippt worden. Diese Renaturierung ist im Sinne der Fischerei und der Artenvielfalt eingeleitet worden. Eine Art hat sich bereits stark vermehrt - die Schnaken.