Weichering
Wasserwerk soll bald wieder ans Netz

Weicheringer Anlage bekommt nach Verunreinigung zusätzlichen Schutz - Arbeiten wohl bis Februar

30.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:31 Uhr
Sauberes Trinkwasser soll bald auch wieder aus dem Weicheringer Werk kommen. −Foto: Janda

Weichering (DK) Nach mehreren Verunreinigungen in den vergangenen Monaten soll das Weicheringer Wasserwerk voraussichtlich ab Februar wieder ans Netz gehen. Das bestätigt die Arnbachgruppe auf Anfrage. Vorher gibt es allerdings eine zusätzliche Schutzeinrichtung - sowie eine umfangreiche Beprobung.

Die Verantwortlichen des Wasserversorgers, der für knapp 30000 Menschen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und auch im Nachbarkreis Aichach-Friedberg zuständig ist, gehen auf Nummer sicher. Das zeigt sich allein schon durch die Maßnahmen seit Auftreten der Verunreinigungen. 72 Wasserproben sind in den vergangenen Wochen untersucht worden. Auffälligkeiten gab es dabei keine mehr, wie Siegfried Hammer als Sprecher der Arnbachgruppe erklärt.

Das sah noch vor wenigen Monaten anders aus. Sowohl im September als auch im Oktober ergaben sich bei Routine-Überprüfungen des Trinkwassers kleine Verunreinigungen mit koliformen Keimen. Schnell war klar, dass das Problem seinen Ursprung im Wasserwerk in Weichering hatte, weshalb die Anlage umgehend außer Betrieb gesetzt wurde. Eine Spülung des kompletten Netzes nach dem ersten Vorfall brachte jedoch nur zeitweise das gewünschte Ergebnis. Heute sind sich Hammer und seine Kollegen aber sicher, dass die zweite Verunreinigung von einer winzigen Restmenge vom ersten Fall herrührte, die in den Leitungen verblieben war. Dafür spricht auch, dass es seitdem keine Probleme mehr gab.

Die Reinigung des kompletten Netzes ist allerdings nur eine Maßnahme, die der Versorger ergriffen hat. Das Wasserwerk in Weichering ist in den vergangenen Wochen komplett untersucht und ebenfalls von Grund auf geputzt worden. Darüber hinaus ist vorgesehen, über dem Entkalkungsbecken eine zusätzliche Decke samt Folienabdichtung einzuziehen. Diese soll ein ähnliches Problem wie im September verhindern. Denn damals war kurioserweise die Explosion in der fernen Raffinerie bei Vohburg der Auslöser für die Verunreinigung gewesen - zumindest gehen die Verantwortlichen davon aus. Wie berichtet, dürfte die Druckwelle das Dach des Weicheringer Werks beschädigt haben, so dass eine winzige Menge Vogelkot in das Becken gelangt war - daher die zusätzliche Sicherung dort.

Hammer geht davon aus, dass diese Arbeiten im Januar oder Februar abgeschlossen sind. Nach einer erneuten Reinigung der kompletten Anlage sowie einer intensiven Untersuchung des Wassers soll das Werk wohl im Laufe des Februar wieder ans Netz gehen. "Das wäre aus unserer Sicht der Idealfall", sagt er.

Probleme bei der Versorgung dürfte es bis dahin allerdings nicht geben. Seit der vorübergehenden Stilllegung des Werks in Weichering, wo zwei Brunnen Trinkwasser liefern, läuft alles über die Anlagen beim Schrobenhausener Stadtteil Edelshausen sowie im Haidforst bei der Gemeinde Brunnen. Die dortigen Brunnen sind erst vor rund zehn Jahren in Betrieb gegangen, sie entnehmeen oberflächennahes Grundwasser. "Die Entscheidung von damals hat sich als richtig erwiesen", findet Hammer und betont: "Wir sind daher gut aufgestellt."

Die Arnbachgruppe versorgt rund 9000 Haushalte in den Städten Neuburg und Schrobenhausen sowie in den Gemeinden Weichering, Karlskron, Karlshuld, Brunnen, Langenmosen, Berg im Gau und Königsmoos. Auch in Teilen des Markts Pöttmes kommt das Trinkwasser von der Gruppe.

Stefan Janda