Ehekirchen
"Wir haben viel investiert"

Vorbereitungen für das Ehekirchener Hochzeitsfest gehen in die heiße Phase

20.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr
  −Foto: Budke/Faigl

Ehekirchen (DK) Knapp zwei Wochen vor dem Start des 36. Ehekirchener Hochzeitsfestes ist noch längst nicht alles in den berühmten trockenen Tüchern, vor allem an Personal für manche Aufgaben fehlt es noch. Insgesamt sind die Planungen aber auf einem guten Weg und Festleiter Michael Funk ist mit dem aktuellen Stand sehr zufrieden.

Wenn man derzeit durch den Landkreis fährt - oder auch über die Grenzen hinaus - sind sie unübersehbar, die Werbeplakate für das Ehekirchener Hochzeitsfest. In den unterschiedlichsten Größen lächelt dem Autofahrer das verliebte Paar geschätzt jede Fahrminute von irgendwoher entgegen. "Die Werbung ist jetzt in der heißen Phase", sagt Festleiter Michael Funk. Das ist damit einer der Punkte, die voll im Zeitplan sind und tadellos funktionieren. Sollte er auch, denn die Werbung war mit einem Budget von 11000? Euro ein Posten in der Finanzierung, der manchen im Festausschuss erst einmal schlucken ließ. "Wir haben viel investiert, weil wir das Hochzeitsfest weithin bekannt machen wollen", erklärt Funk, der vielfache Erfahrung seit Burschenverein-Zeiten mit der Organisation von Festen hat.

Bei ihm laufen nicht nur alle Fäden zusammen, er zieht sie auch. Es muss vieles bedacht werden, ohne Pläne geht nichts. Und es muss Verantwortung an andere übertragen werden, schließlich kann er nicht überall sein und will das auch gar nicht. Wie etwa beim Zeltaufbau: "Das muss genau durchgetaktet sein", betont er. Der Aufbau des Zeltes an sich wird durch einen Zeltmeister gesteuert; der kommt mit dem geliehenen Zelt in Ehekirchen an und sorgt dann dafür, dass jede Stange am richtigen Platz steht. 20 bis 25 Helfer muss Funk für den Zeltaufbau stellen - da hakt es gerade noch. Der ursprüngliche Termin musste - dank Barthelmarkt und Oktoberfest - vorverlegt werden. Jetzt ist es schwierig, an einem Wochentag genügend helfende Hände für acht Stunden stramme Arbeit zu bekommen.

Das Inventar für das Zelt wird erst in der Woche vor dem Fest geliefert. Vor allem dafür brauche man einen Ablaufplan, meint Funk, "denn sonst haben wir hier nachher einen zweiten Berliner Flughafen". Da musste im Vorfeld schon einiges überlegt werden: Wie viele Meter Bar braucht man zum Beispiel für eine Party wie die Acapulco-Night und wie viele Leute braucht man als Bedienung? Wie viel Personal ist überhaupt für ein dreitägiges Fest für Küche und Ausschank notwendig? Wie viele Menschen müssen an den Toilettenwagen Dienst tun, was ist mit Sicherheitsdienst und Zeltwachen, wieviel Spüler werden gebraucht, Sanitäter oder Gläser-Einsammler? Bei manchen der Fragen beriet die Brauerei oder das Küchenteam und die Security-Firma plant ihr Personal sowieso selbst.

Doch für zahlreiche Aufgaben werden die Freiwilligen aus Ehekirchen gebraucht: Ohne die Vereine, die Freiwillige Feuerwehr und den Katholischen Burschenverein geht da nichts und nicht wenige haben gleich mehrere Jobs: Zeltaufbau und -wache, Kassier beim Umzug oder Ausschank im Festzelt. Denn während Küche und Bedienungen professionell angestellt wurden, kommen die Leute an der Bar und im Schankbereich aus den Vereinen. "Das muss man schon mögen", sagt Funk anerkennend, "das ist ein Knochenjob". Umso mehr freut sich der Festleiter darüber, wie alle Vereine zusammenarbeiten.

Aufgaben dieser Art machen dem gebürtigen Ehekirchener keine Sorgen, anders sieht es da mit dem Umzug aus. Bei der offiziellen Sicherheitsbesprechung standen einige Punkte zur Diskussion, die nicht leicht zu lösen waren. Kaum denkbar etwa, dass das historische Bild des Umzuges durch zwei leuchtende Warnwesten neben den Wagen gestört wird. Durch steigende Auflagen müssten die Vereine noch mehr leisten, ist sich Funk sicher und weiß: "Viele Feste sterben deshalb aus."

In Ehekirchen lässt sich die Begeisterung für das Hochzeitsfest bisher nicht bremsen. Manche Wagen werden schon jetzt detailgetreu vorbereitet mit dem Ziel, dass alles stimmig ist und die Besucher ein rundum schönes Fest genießen können. Funk zaubert noch so manch überraschenden Gedanken aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz: "Was man unbedingt braucht, ist eine Zeltheizung." Bei Temperaturen von derzeit über 30 Grad nicht unbedingt eine naheliegende Idee, aber der Organisator erklärt: "Angenommen, es kühlt etwas ab bis zum Fest. Und angenommen, es kommen vier Männer und die haben eine Frau als Fahrerin. Am Abend ist es zunächst kalt im Zelt, wenn die Party noch nicht so richtig losgegangen ist. Da friert die Frau, also fahren gleich fünf Leute woanders hin. Fünf Leute, die mit Zeltheizung garantiert dableiben und für eine tolle Party sorgen!"

In Ehekirchen könnte man somit auch bei kühlem Wetter feiern, trotzdem wünschen sich alle Beteiligten am liebsten trockenes Wetter und Temperaturen um die 25 Grad für das Hochzeitsfest-Wochenende. Doch das ist ein Punkt, den auch Festleiter Michael Funk nicht organisieren kann.

Heidrun Budke