Ehekirchen (DK) Selbst ein Fest, dass das Leben zur Wende vom 18. in das 19. Jahrhundert zeigen will, kommt nicht ohne neuzeitliche Errungenschaften aus: Eine eigene Homepage ist für eine Großveranstaltung wie das Ehekirchener Hochzeitsfest Pflicht - vor allem dann, wenn auch die jüngeren Generationen angesprochen werden sollen.
"Junge Leute machen die Informationsbeschaffung nur über das Handy", davon ist Festleiter Michael Funk überzeugt. Und er hat wahrscheinlich Recht. Aus diesem Grund hatte der Festausschuss schon 2014 entschieden, die Homepage neu zu gestalten. Das übernahm damals zunächst eine ortsansässige Firma, heuer holten die Ehekirchener ein Neuburger Unternehmen mit ins Boot. Die Planungen für die Internetseite laufen bereits seit Februar. Die Daten von der vorherigen Seite wurden übernommen, aber das Design wurde geändert, die komplette Oberfläche und das Layout wurden neu gestaltet. Zuoberst ziert die Internetseite natürlich das Logo: Das Brautpaar, umgeben von Hopfenranken, steht auf einem Banner mit dem Schriftzug "Ehekirchener Hochzeitsfest", die Köpfe einander zugewandt, Händchen haltend. So sollen die beiden für Wiedererkennungswert sorgen und in den nächsten Wochen auf Flyern, Programmheften und Plakaten zu sehen sein.
Über die Neugestaltung des Logos habe es längere Diskussionen im Ausschuss gegeben, erzählt Funk. Und überhaupt sei das Thema Werbung umstritten, da ja Erfolge kaum messbar sind. Es sei schon einmal überlegt worden, eine Umfrage oder ein Gewinnspiel zu entwickeln, um Daten darüber zu erhalten, ob die Werbung Sinn habe. Aber die Idee wurde angesichts des Aufwandes wieder verworfen. Die Internetseite sei ein großer Kostenfaktor, aber auch hier ließe sich der Nutzen kaum feststellen, meint der Festleiter. Ohne geht es aus seiner Sicht aber keinesfalls, das sei in der heutigen Zeit sicher. Und auch ohne professionelle Hilfe - und damit eben Kosten - funktioniere das nicht. Mit der Datenschutzgrundverordnung müsse man sich schon gut auskennen, wenn man eine Webseite aufbaut. Die Zusammenarbeit mit der Neuburger Firma sei da eine große Hilfe, so dass er sich mehr auf seine Hauptaufgaben konzentrieren kann. Obwohl, "die meisten Texte schreibe ich doch, da fehlt uns noch jemand, der das kann", räumt Funk ein.
Momentan macht genau das noch relativ wenig Arbeit. Im Netz ist jetzt erstmal manches aus der Vergangenheit zu sehen: Geschichtliches, Bilder von früheren Umzügen. Aber einen Tagescounter gibt es bereits - je kleiner die Zahl wird, also je näher man dem Festwochenende kommt, desto mehr Informationen sollen geliefert werden: Der aktuelle Planungsstand wird nachzulesen sein, eine Liste über die Gegenstände, die es bei der Flughafenversteigerung gibt, wird eingestellt, zudem werden die einzelnen Programmpunkte näher vorgestellt. Da wird sicher manches Interessante dabei sein. Auch aktuelle Meldungen aus der Presse sollen verlinkt werden. Funk wünscht sich auch, die Beiträge der Fernsehsender vom jüngsten Hochzeitsfest dort zu verknüpfen.
Mit einem Werbebudget von geschätzten 5000 bis 10000 Euro kann der Festausschuss keine großen Sprünge machen, da sind die Verantwortlichen manches Mal auf Entgegenkommen angewiesen. Um den Topf besser zu füllen, wurden Sponsorenpakete ausgerufen: Vom Einsteigerpaket bis zum Premiumsponsoren stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Die Werbung der so gewonnenen Partner wird dann auf den Plakaten, den Flyern und vor allem auf dem Festprogramm mit der Umzugsaufstellung abgedruckt.
Fehlen darf auf der Homepage natürlich keinesfalls der Anfahrtsplan, der bereits online ist. So groß ist Ehekirchen zwar nicht, aber an den Standort des Festzelts am Schul- und Sportzentrum hat sich sicher noch nicht jeder Besucher gewöhnt. Schließlich findet das Hochzeitsfest nach 2014 erst zum zweiten Mal dort - und nicht auf dem Gelände der Brauerei Zett - statt. Und auch der Plan, wo genau die Aufstellung sein wird und welchen Weg die Wagen und Gruppen durch den Ort nehmen, soll kurz vor dem Fest auf der Homepage nachzulesen sein.
Heidrun Budke
