Burgheim
Drei Spuren aus dem Westen

Mit dem B16-Ausbau bei Rain bekommt auch Burgheim einen dritten Fahrstreifen - Beginn frühestens 2021

20.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:31 Uhr
Die B16 bei Burgheim soll in den nächsten Jahren dreistreifig werden. Der Ausbau erfolgt mit Schaffung der dritten Spur bei Rain. −Foto: Foto: Janda

Burgheim (DK) Der Markt Burgheim bekommt auf der B16 einen dritten Fahrstreifen - zumindest zwischen der Landkreisgrenze und der Anschlussstelle Burgheim. Dabei profitiert die Gemeinde von Planungen aus Schwaben. Baustart für das Projekt, das auch eine höhenfreie Zufahrt beinhaltet, ist frühestens in drei Jahren.

Es geht nur um etwa 1,5 Kilometer. Doch diese 1,5 Kilometer auf Burgheimer Gemeindegebiet haben für die Kommune einen enormen Wert. "Es sieht derzeit positiv aus", freut sich Bürgermeister Michael Böhm über den geplanten Ausbau bis zur Anschlussstelle bei Burgheim. Der CSU-Politiker fordert ebenso wie seine Gemeinderäte bereits seit Jahren eine Verbreiterung der vielbefahrenen Bundesstraße. Doch bislang sah es so aus, als würde sich zwischen Rain und Oberhausen auf Jahrzehnte hinaus gar nichts tun. Die Befürchtung: Dort könnte ein Nadelöhr entstehen - samt regelmäßiger Verstopfung.

Diese Gefahr ist zwar nach wie vor nicht vom Tisch, allerdings könnte der nun geplante Ausbau das ganze zumindest etwas entzerren. Im Detail plant das Staatliche Bauamt in Augsburg, im Zuge der ohnehin geplanten Verbreiterung der B16 bei Rain nun eine Verlängerung bis nach Burgheim. "Bei uns besteht ein gewisses Interesse, die Bundesstraße aus Schwaben heraus in Richtung der A9 auszubauen", erklärt Stefan Greineder, der bei der Behörde zuständige Abteilungsleiter für den Kreis Donau-Ries. Unter anderem aus dem Rainer Rathaus kommt diese Forderung bereits seit Jahren. Das eigentlich für Burgheim zuständige Staatliche Bauamt in Ingolstadt ist zwar keineswegs außen vor, sondern in die Planungen einbezogen, wie die dort verantwortliche Expertin Stefanie Giestl-Rieß betont. Ihre Behörde hätte im Zuge der geplanten Maßnahmen aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 aber keine Kapazitäten für ein weiteres Projekt.

Ein Idealfall also? Da stimmen alle Beteiligten zu. "In den Bundesverkehrswegeplan kommen wir nicht rein, da haben wir vor 2030 keine Chance", sagt Böhm, der nun hofft, eventuell über den dreistreifigen Ausbau "einen Fuß in die Tür zu bekommen". Eine weitere Verbesserung des Verkehrsstroms bei Burgheim, wo vor allem viele Lastwagen unterwegs sind, will er daher nicht einfach abhaken.

Bis die dritte Fahrspur zwischen der Marktgemeinde und der Anschlussstelle Rain-West fertig ist - also auf rund acht Kilometern -, werden freilich noch mehrere Jahre vergehen. Sollte alles glatt laufen, geht Stefan Greineder in einer vorsichtigen Schätzung von einer Fertigstellung im Jahr 2021 aus - frühestens. Dafür müssten jedoch schon Mitte des kommenden Jahres die Bagger rollen können. Große Probleme erwartet der Fachmann allerdings nicht - zumal seine Behörde bereits über einen Großteil der nötigen Flächen verfügt.

Im selben Zug soll die B16 in Richtung Westen bis zur Anschlussstelle bei Genderkingen vier Spuren bekommen. In diesem Abschnitt ist auch die Lechbrücke enthalten, die Greineder zufolge durch einen Neubau etwas weiter nördlich ersetzt wird. Dieser Teil der Maßnahme lässt die Gesamtkosten freilich massiv ansteigen; rund 30 Millionen Euro dürfte allein die Brücke verschlingen. Zwischen fünf und acht Millionen schätzt er für den Ausbau bis Burgheim.

Die Augsburger Behörde wird bei diesem Projekt übrigens ohne Vorgabe aus dem Bundesverkehrswegeplan tätig. Trotz eines Verkehrsaufkommens von rund 20000 Fahrzeugen täglich auf der Lechbrücke, ist das Vorhaben nicht in dem Maßnahmenpaket enthalten. "Weil wir damit keine Kapazitätserweiterung erreichen", erklärt Stefan Greineder. Anders sieht das zwischen der A9 bei Manching und Oberhausen aus, wo das Staatliche Bauamt Ingolstadt die B16 in drei Bauabschnitten auf vier Spuren ausbauen wird. Kostenpunkt: rund 170 Millionen Euro.

Der Ausbau bei Burgheim dürfte aber wohl etwas schneller zu realisieren sein - und mit ihm auch eine optimierte Anschlussstelle. Um ein sicheres Abbiegen in die Bundesstraße zu gewährleisten, ist ein sogenannter höhenfreier Ausbau geplant. Im Klartext: Linksabbiegen entfällt dort künftig komplett. Der dazu nötige zweite Anschlussast wird aller Voraussicht nach zwischen den beiden Supermärkten von Süden her zur Bundesstraße laufen. "Wie das aussehen soll, müssen uns die Burgheimer sagen", betont Greineder. Sowohl er als auch Böhm wollen nun weitere Gespräche führen.

Stefan Janda