Neuburg (DK) Die Mitglieder des Neuburger Jugendparlaments (Jupa) sind gewählt. 16 der 18 Kandidaten haben es geschafft. Während der nun folgenden Legislaturperiode werden sie mit Hilfer von Jugendreferentin Doris Stöckl die jungen Generationen in ihrer Heimatstadt vertreten.
"Hier sitzen nur alte Menschen, was Neuburg braucht, ist junger Pepp", sagt Gianni Rubin nach der Auszählung im großen Sitzungssaal des Neuburger Rathauses. Der 13-Jährige ist der jüngste gewählte Jugendparlamentarier, aber wohl auch einer der selbstsichersten. "Es gab ja nur 18 Kandidaten, als war's ja ziemlich wahrscheinlich, dass ich gewählt werde - ich hab meine Chancen schon gut eingeschätzt", sagt Gianni. Mit so viel Stärke und Mut will er nicht nur reden, sondern in der kommenden Legislaturperiode auch an den Aktionen des Jupa mitwirken.
Er und seine 15 Kollegen wurden von allen wahlberechtigten Schülern und Schülerinnen für die nächsten vier Jahre gewählt. An sechs Schulen waren die Kandidaten in der vergangenen Woche, um für sich selbst und die Arbeit des Jugendparlaments Werbung zu machen. "Ich war bei den Vorstellungen schon aufgeregt, aber die anderen Jugendlichen waren sehr aufmerksam und haben nicht rumgeblödelt", berichtet Lena Walde - eine der Jugendparlamentarier mit den meisten Stimmen. Bei ihr (250 Stimmen), Fabrizio Danese (271 Stimmen) und Azad Izik (299 Stimmen) wurden am häufigsten ein Kreuzerl gemacht.
Insgesamt 2800 Wahlberechtigte gibt es in der Neuburger Jugend, 547 - also knapp 20 Prozent - haben sich letztlich an der Wahl beteiligt. Am Montag fand dann die Auszählung statt und bei der anschließenden Wahlparty redeten die Mitglieder schon fleißig über ihre ersten Amtshandlungen und die Pläne für die kommenden vier Jahre. "Ich hoffe, dass sich die Jugendlichen trauen, öfter ihre Meinung zu sagen. Außerdem will ich Werbung für das Traumtheater machen, dort kann sich jeder frei entfalten", sagt Fabrizio Danese im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Zusammenarbeit des Jugendparlaments mit dem Traumtheater und dem Jugendzentrum sei sehr wichtig, könne man auf diesem Weg doch viele Jugendliche erreichen kann.
Außerdem bekommen die Jugendparlamentarier die Möglichkeit in das politische Leben in Neuburg reinzuschnuppern. "Viele Neuzugänge im Jupa sind schließlich mit den aktuellen Themen der Neuburger Stadtpolitik gar nicht vertraut, deswegen werden wir zusammen mit Experten zu bestimmten Themen reden oder einer Stadtratssitzung beiwohnen", erklärt Doris Stöckl, Jugendreferentin der Stadt Neuburg. Dass Jugendliche mehr Stimmrecht in ihrer eigenen Heimatstadt haben findet auch Nicole Küffner, Lehrerin an der Maria Ward Realschule, sehr wichtig. "Für die jungen Generationen sind so manche Entscheidungen wichtiger, als für die älteren, deswegen ist es so wichtig und toll, dass auch sie durch das Jupa vertreten werden", weiß die Physik- und Musiklehrerin.
Damit die Arbeit des Neuburger Jugendparlaments strukturiert abläuft, findet Anfang kommenden Jahres die konstituierende Sitzung statt, bei der wichtige Punkte auf der Tagesordnung stehen. "Bei diesem Treffen werden die zwei Sprecher gewählt, die das Jupa bei öffentlichen Veranstaltungen repräsentieren werden", berichtet Stöckl. Außerdem wird allen die Satzung erklärt, die unter anderem beinhaltet, dass das Jupa mindestens vier Mal im Jahr tagen muss. "Natürlich treffen wir uns öfter, normalerweise alle vier bis sechs Wochen, um unsere Ideen umzusetzen und Aktivitäten zu planen", so die Jugendreferentin. Denn neben Daueraktionen wie "Saubere Stadt", bei der das Jupa Neuburg von überflüssigem Müll befreit, kann jedes Mitglied eigene Pläne einbringen, um Neuburg zu einem noch besseren Ort für Jugendliche zu machen.
Patricia Viertbauer
