Neuburg
Die Donau gefällt auch Chinesen

30 Jahre Verband "Deutsche Donau" - Jetzt kommt internationales Marketing

21.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr

Neuburg (r) 2857 Kilometer von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer - die Donau verbindet Völker und Kulturen. Als Tourismusfaktor gewinnt sie stark an Bedeutung. Sogar als "Weltmarke" sieht sie der Verband "Deutsche Donau". In Neuburg feierte er jetzt seine Gründung vor 30 Jahren.

Die Stadt hat dazu die Bürgermeister der Donaustädte und die Fachleute der Tourismusbranche eingeladen. Es gab Donaubilder und Donauwalzer im Theater und Büffettspezialitäten mit Karpfen, Waller und Forelle.

"Die Donau bringt die Menschen zusammen", das steht für Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling fest. Auch die Orte am Fluss hätten dessen Besonderheit entdeckt und Ufertreppen, Kaianlagen und sogar kleine Häfen gebaut.

Den Tourismusverband "Deutsche Donau", dessen Vorsitz er seit zehn Jahren wahrnimmt, bezeichnet der OB als Erfolgsmodell. Der Begriff sei zur echten Marke geworden, beworben mit Magazinen, auf Messen und Journalistenreisen und natürlich im Internet. Die Nachfragen steigen weiterhin. Der Donauradwanderweg ("ein Leuchtturmprojekt") zieht etwa 30 000 internationale Touristen pro Saison an. Das Schönste aber sei, so OB Bernhard Gmehling, "dass die Deutschen ihr Heimatland wiederentdeckt haben."

Die Gründung der "Deutschen Donau" im Oktober 1988 war keine leichte Geburt. Städte an der Donau wie Dillingen, Donauwörth, Neuburg und Ingolstadt hatten sich schon Jahre vorher touristisch zusammengeschlossen. Der Donauradwanderweg war ihre Idee, die mit gemeinsamen Fahrten und medialer Werbung langsam ausgebaut worden war. Nach und nach schlossen sich die Städte der "Deutschen Donau" an.

Der damalige Landrat Richard Keßler hatte erkannt, dass sich alle Donauanlieger beteiligen müssen, also auch die Landkreise. Aus zehn Gründungsmitgliedern sind heute 58 Mitglieder geworden. Der Geschäftssitz des Verbandes ist vor einigen Jahren nach Neu-Ulm gewandert, nachdem der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die frei gewordene Stelle nicht mehr besetzt hatte. Auch der Vorsitz der Deutschen Donau wird bald anders besetzt, denn der Neuburger Oberbürgermeister will das Amt im Frühjahr aufgeben.

Heute ist das Donau-Marketing international. Von "Trans Danube Pearls" spricht Georg Steiner, Tourismusdirektor im österreichischen Linz. In Neuburg berichtete der Passauer vom jüngsten Treffen der Branche aus sieben Ländern in Sofia. Ziel bleibe das Positionieren der "Weltmarke Donau" von Ulm bis Sulina.

"Die Donau ist mehr als Radfahren", findet Georg Steiner, vor allem der Natur- und Kulturtourismus sei hochinteressant. Die Donau "zieht richtig, und zwar auch in China." Und deshalb müsse man sich neue Angebote überlegen: "Wieso sollen wir den Chinesen nicht römische Geschichten erzählen?"