Kleinhohenried
"Der Kreis blüht dank der Vereine"

Pflanzaktion am Haus im Moos zu Jubiläen des Landesverbands für Gartenbau und der Kreisfachberater

12.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:58 Uhr
Tatkräftig anpacken hieß es bei der Baumpflanzung für Josef Jäckl (v.l.), den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, seinen Nachfolger Anton Stiglmair, Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf und Landrat Peter von der Grün. Die Dritte Landrätin Sabine Schneider, Vize-Rosenkönigin Theresa Traber, der Königsmooser Bürgermeister Heinrich Seißler und Kreisgartenfachberaterin Sabine Baues-Pommer standen mit vollen Gießkannen bereit. −Foto: Janda

Kleinhohenried (DK) Der Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist schon recht grün.

Nun wird er es noch ein bisschen mehr: Anlässlich der Jubiläen des bayerischen Verbands für Gartenbau und Landespflege sowie der Kreisfachberater steht seit Samstag eine Silberlinde am Haus in Moos in Kleinhohenried. Viele weitere Bäume sollen folgen.

Der Draht nach oben war diesmal wohl besonders gut, denn für die Pflanzaktion am Vormittag erwischten die Verantwortlichen eine der wenigen regenfreien Phasen. Allzu groß war die Mühe für Landrat Peter von der Grün, Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf, Josef Jäckl, den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, sowie seinen Nachfolger Anton Stiglmair allerdings nicht. "Der Baum steht schon, da kann ich nichts falsch machen", stellte der Landrat vor der Aktion zufrieden fest. Ganz so einfach wie gewünscht war es dann aber nicht, denn etwas Erde musste das Quartett unter den Augen zahlreichen Mitglieder der Gartenbauvereine sehr wohl an die richtige Stelle schaufeln, so dass die ersten Liter Gießwasser nicht gleich davonflossen.

Die Silberlinde wächst nun direkt neben der Zufahrt zur Umweltbildungsstätte, so dass jeder Besucher einen Blick auf den Jubiläumsbaum werfen kann. Genau an solchen Orten stehen Linden bereits seit Jahrhunderten, wie Anton Stiglmair berichtete. "Sie waren und sind oft Mittelpunkt der Dörfer und gelten als Symbol für Gemeinschaft und Heimat. " Mit der Pflanzaktion trägt der Verein daher aus seiner Sicht dazu bei, "dass der Landkreis lebens- und liebenswert bleibt".

Hintergrund sind gleich zwei Jubiläen, die Kreisgartenfachberatin Sabine Baues-Pommer detailliert erklärte. So hatte vor 130 Jahren nach einem strengen Winter und einer Knappheit an Nahrungsmitteln in Bayern die Förderung von Obstbäumen Priorität. Die Folge: 1894, also vor 125 Jahren, gründete sich der Landesverband für Obst- und Gartenbau, zu dem 1972 der Aufgabenbereich der Landespflege dazukam. Eng damit verwoben ist der Aufgabenbereich der Kreisgartenfachberater, deren Verband im Freistaat vor 100 Jahren entstanden ist. "Beide gehören eigentlich schon immer zusammen", betonte sie und ging auch auf die Situation in Neuburg-Schrobenhausen ein. Dort entstand bereits 1897 der Verein in Neuburg, ebenso der heutige Kreisverband, 1899 folgte der Zusammenschluss in Weichering, ein Jahr darauf in Sinning.

Aus allen drei Vereinen waren Mitglieder gekommen, ebenso aus 27 weiteren. "Eine stattliche Zahl", freute sich die Fachfrau. Die mehr als 100 Besucher lauschten auch den Grußworten zweier Politiker. Peter von der Grün stellte die vielfältige Arbeit der Gartenbauvereine in den Mittelpunkt. "Sie sind eine Bereicherung für unsere Heimat", sagte er. Und: "Der Landkreis blüht dank der Vereine. " Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf, zugleich Vorsitzender der Stiftung Donaumoos, erinnerte zudem daran, dass ein rühriger Verein für einen Rathauschef manchmal nicht ganz einfach sei. "Aber am Ende wird es immer gut - und bei den Gartenbauvereinen sogar noch ein bisschen besser", erklärte er und verwies auf die enormen Leistungen der Mitglieder, die zur Verschönerung der Ortschaften beitragen.

Das gilt ab Oktober auch für 52 weitere Linden, die der Kreisverband und der Landkreis den Gemeinden und den Gartenbauvereinen schenken. Damit werden im Neuburg-Schrobenhausener Land künftig viele weitere robuste Bäume wachsen. Denn die Silberlinde ist laut Kreisgartenfachberaterin Katrin Pilz recht robust. "Sie ist einer der Zukunftsbäume, der relativ kalten Winter, aber auch heiße Sommer gut übersteht", erklärte sie. Darüber hinaus sei dieses Art nicht nur lange grün und stabil, sondern biete durch die Blüte im Hochsommer zudem ein spätes Nahrungsangebot für Bienen. "In 500 Jahren soll er an die Herausforderungen der heutigen zeit erinnern, die wir hoffentlich meistern werden", schloss Pilz.

Stefan Janda