Huisheim
Dem kleinen Julian geht es gut

50 Tage nach der Stammzellentransplantation genießt der kleine Bub aus Huisheim sein neues Leben

27.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:20 Uhr
Glückliche Familie: Der kleine Julian freut sich mit seiner Familie. −Foto: Kathrin Bosch

Huisheim (DK) 50 Tage nach der dringend notwendigen Stammzellentransplantation geht es dem kleinen Julian aus Huisheim (Kreis Donau-Ries) gut. Das teilt die DKMS anlässlich des weltweiten Aktionstags im Kampf gegen Blutkrebs mit, der diesen Montag stattfindet. Womöglich darf der Bub seinen ersten Geburtstag schon daheim feiern.

Der Einsatz hat sich gelohnt: Nach der mit viel Aufwand und großem Medienecho organisierten Typisierungsaktion, einer Benefizgala und dann der lange ersehnten Stammzellenspende befindet sich der kleine Bub aus dem schwäbischen Huisheim weiter auf dem Weg der Besserung. Auch aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hatten zahlreiche Vereine und andere Gruppierungen die Aktionen rund um Julian unterstützt - sowohl finanziell als auch über eine Teilnahme an der Typisierungsaktion, zu der im Februar mehr als 2000 Menschen gekommen waren. Klar ist: Das Schicksal des Babys bewegt die Region. Umso erfreuter sind seine Familie und die Unterstützer nun, dass es ihm auch 50 Tage nach der Transplantation der lebensrettenden Stammzellen gut geht.

Das stellt der kleine Mann beinahe täglich beim Spielen mit seinen Geschwistern Anika und Simon unter Beweis. Noch trägt der Bub seinen Hickman-Katheter, der mit einem Netz geschützt ist. Das hindert ihn aber nicht, quietschfidel mit seinen Geschwistern das neu gewonnene Leben zu erobern.

Seine Eltern Katrin und Christian Bosch sind überglücklich. Die Stammzellen des Spenders oder der Spenderin haben ihre Aufgabe vollständig übernommen. Die Medikamente werden nun langsam zurückgefahren. Eigentlich ist der 100. Tag der ausschlaggebende, um zu sehen, wie die Transplantation geklappt hat. Aber es sieht bereits jetzt richtig gut aus. Christian Bosch: "Wenn die nächsten Untersuchungen ergeben, dass keine Krebszellen im Rückenmark und im Nervenwasser sind, können wir Julians ersten Geburtstag am 6. Juni vielleicht sogar mit ihm zu Hause feiern."

Im Moment verbringt die Familie die Pfingstferien in der Elternwohnung des Klinikums in Ulm. Wenn Julian wieder nach Hause darf, geht eine Zeit zu Ende, in welcher die Boschs auseinandergerissen waren. Ein Elternteil war die meiste Zeit über bei Julian in der Klinik, der Partner mit Unterstützung der Großeltern zu Hause bei den Geschwistern - immer mit Hoffen und Bangen, welche Nachrichten wohl mit der nächsten Untersuchung kommen. Vor allem Anika und Simon, Julians Geschwister, freuen sich, wenn die Familie wieder zusammen zu Hause ist und ein geregelterer Alltag einkehren kann. "Wobei natürlich immer der Gedanke dabei ist, dass hoffentlich kein Rückfall kommt", weiß Mutter Katrin Bosch.

Ihrer und der Dank ihres Mannes gilt allen, die zum Erfolg der Typisierungsaktion beigetragen und am Schicksal der Familie Anteil genommen haben. Ein ganz besonderer Dank gilt dem nach wie vor unbekannten Stammzellspender, der Julian und seiner Familie dieses neue Leben ermöglicht hat: "Wir durften erfahren, dass er oder sie aus Deutschland stammt und würden uns freuen, wenn wir ihn oder sie in zwei Jahren kennenlernen dürfen."