Burgheim
Das Alltagsleben wird bald digital

"Keine Angst vor der neuen Technik", sagt Ministerin Judith Gerlach - Lob für Gewerbeschau

14.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:12 Uhr
„Keine Angst vor der neuen Technik“, sagt Ministerin Judith Gerlach – Lob für Gewerbeschau −Foto: Rein

Burgheim (r) Lernen mit Tablets, bargeldlos einkaufen und Operieren mit Robotern - die vielzitierte Digitalisierung bestimmt bereits Abläufe im Alltag. Die Menschen müssten vor dem "Mega-Thema" keine Angst haben, wenn sie Politik und Wirtschaft dabei an die Hand nehmen. So sieht es die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach.

Bei ihrem Besuch in Neuburg und Burgheim schaute die 33-jährige Aschaffenburgerin bei High-Tech-Firmen vorbei und zeigte, dass sie voll dabei ist, sich in ihr neues Fachgebiet einzuarbeiten. Ministerpräsident Markus Söder hatte die jüngste Abgeordnete der CSU-Fraktion zur Digitalministerin gemacht. Auf Instagram und Facebook sei sie unterwegs, "aber am liebsten spreche ich die Menschen direkt an", sagte sie unter Beifall in Neuburg.

Jedenfalls lobte sie wiederholt die Gewerbeschau "Gemeinsam sind wir stark". Diese Veranstaltung der Gemeinden Burgheim, Ehekirchen, Oberhausen und Rohrenfels habe sie "schwer beeindruckt", denn sie zeige den Besuchern anhand konkreter Beispiele, wie digitale Praxis funktioniere. Eigentlich bräuchte jeder Landkreis in Bayern eine solche Aktion, so die CSU-Ministerin.

Roboter "Nea" wollte bei der Demo nicht gleich folgen, doch die "Black Box" der Burgheimer Schau bot visuell allerlei Hinweise zum Schwerpunktthema. Flugtaxis und selbstfahrende Autos vermochte Cheforganisator Klaus Rössler (noch) nicht aufzubieten, dafür aber Fachvorträge über 3-D-Druck, digitale Bauplanung, Robotic oder Drohneneinsatz - letztlich Digitaltechnik in allen Lebenslagen.

Gemischt mit Handwerk und Handel gibt sich die Burgheimer Schau damit ein modernes Gewand. "Besser als die Miba", kommentierte die Riege der Bürgermeister zur Eröffnung. Vor allem am Sonntag schauten mehr als tausend Gäste vorbei und honorierten den Aufwand der Veranstalter.

Die Stadt Neuburg war vertreten, der Tourismusverband Urdonautal und die Gemeinden Bergheim, Burgheim, Ehekirchen, Oberhausen, Rennertshofen, Rohrenfels und Wellheim informierten über ihr neues gemeinsames Kommunalunternehmen.

Landrat Peter von der Grün (FW) formulierte Komplimente und sah sich mit seiner Familie die Angebote an. Das Digitalthema ziehe wohl bald auch ins Landratsamt ein. "Wir denken an Baugenehmigungen und Kfz-Zulassungen in digitaler Form", kündigte der Landrat an. Außerdem bereiteten seine Mitarbeiter Ausschreibungen für digitale Klassenzimmer vor.

Burgheims Bürgermeister Michael Böhm sieht digitale "Fetischisten" genauso wie "Widerstandskämpfer". Er wünscht sich unverkrampftes Zugehen auf die neuen Techniken und mehr Kooperation von Wettbewerbern - etwa von Mobilfunkbetreibern. Ohne Vernetzung werde man die Ziele kaum erreichen.

Die "klare Botschaft" der Ausstellung (Klaus Rössler) nimmt Ministerin Judith Gerlach mit als lokale Bestätigung für die Linie der bayerischen Staatsregierung, der Digitalisierung einen hohen Stellenwert zu geben. Sie werde Einfluss nehmen auf Gesundheitswesen, Wirtschaft, Lernen in der Schule, Datensicherheit, Einkaufsverhalten und Verwaltungsabläufe. Wenn die Bürger den abstrakten Begriff der Digitalisierung durch konkrete Beispiele kennenlernen, dann "erkennen sie auch die Chancen für den Alltag."