Neuburg-Zell
Acht Labrador-Welpen suchen Gastfamilien

Blindenführhund-Ausbilder Wolfgang Seitle hilft bei Erziehung der Tiere

14.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:38 Uhr
Diese acht Labrador-Welpen der Blindenführhund-Ausbilder Maria und Wolfgang Seitle aus Neuburg-Zell suchen für eine Jahr Gastfamilien. Momentan heißen alle Hunde „Waki-Waki“, denn ihre richtigen Namen erhalten sie erst von ihren neuen Familien. −Foto: Gerlach

Neuburg-Zell (DK) Es ist ein lustiges Durcheinander und ein schier unbändiger Spieldrang: Acht drollige Welpen tummeln sich im Bällebad von Maria und Wolfgang Seitle aus Neuburg-Zell. Übermütig wirbeln die knuffigen Vierbeiner herum, zwicken in die Finger, kauen an den Händen oder knabbern an den Hosenbeinen. Noch dürfen die acht süßen Labrador-Babys ihre Kinderstube in vollen Zügen genießen. Doch schon in zwei Wochen sollen sie ihr Rudel verlassen und in Gastfamilien ein neues Zuhause finden.

„Der wichtigste Sozialpartner im Leben eines Hundes ist der Mensch. Daran sollte man die Tiere etwa ab der zehnten Lebenswoche gewöhnen“, sagt Wolfgang Seitle, Blindenführhund-Ausbilder. Deshalb sucht er Menschen, die seine Hunde für ein Jahr aufnehmen, sie konsequent, aber liebevoll erziehen und ihnen die wichtigsten Grundregeln beibringen. Dazu gehören beispielsweise das Stubenrein-Training, das Gewöhnen an Halsband und Leine, das Gehen ohne zu ziehen und natürlich die Rangordnung in der Familie. „Besonders wichtig ist es für unsere Hunde, sich an Umweltreize zu gewöhnen, denn sie sollen später zu Blindenführhunden ausgebildet werden“, erläutert Seitle. Also sind neben Spaziergängen in der Natur auch Besuche von belebten Fußgängerzonen, Märkten oder Einkaufszentren wichtig.

Gastmutter, -vater oder -familie eines der acht Labrador-Welpen kann jeder sein, der Zeit hat, sich intensiv um den Welpen zu kümmern und - wenn möglich - einmal in der Woche zum Hundetraining nach Neuburg-Zell zu kommen. Die Seitles übernehmen sämtliche anfallenden Kosten wie beispielsweise für Grundaustattung, Hundefutter, Versicherungen oder Tierarztbesuche. „Und wir sind rund um die Uhr für unsere Gastfamilien erreichbar, stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Seitle.


Besonders gut geeignet ist das Gastfamilien-Modell für Familien mit Kindern, die so in einem absehbaren Zeitraum praktische Erfahrungen im Zusammenleben mit einem vierbeinigen Familienmitglied sammeln können. Aber auch Senioren, die im Ruhestand eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen, wären perfekte Pflegeeltern für einen der Welpen.

Einziger Wermutstropfen: Nach einem Jahr geht der Hund - dem die Gastfamilie übrigens selbst einen Namen geben darf – wieder zurück in die Blindenführhundschule nach Neuburg-Zell. Hier wird er nach einer vierwöchigen Testphase und umfassenden veterinärmedizinischen Untersuchungen dann von Maria und Wolfgang Seitle zu einem Blindenführhund ausgebildet. Deutschlandweit warten gegenwärtig mehr als 20 blinde Menschen auf einen tierischen Kameraden aus Neuburg-Zell.

Wenn Sie Interesse haben, Gastfamilie für einen zukünftigen Blindenführhund zu werden, können Sie sich per Mail an Wolfgang Seitle wenden. Mehr Infos gibt es auf der Website www.seitle.de