Neuburg
Vergebliches Warten

In Neuburg ist es schwer geworden, abends ein Taxi zu bekommen - besonders an den Wochenenden

19.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:08 Uhr
Von 22 bis 6 Uhr ist die Bushaltestelle am Neuburger Hofgarten eigentlich für Taxis reserviert. Doch von diesen fehlt, besonders in den Nächten am Wochenende, meist jede Spur. −Foto: Kretzmann

Neuburg (DK) In Neuburg ist es am Wochenende schwer, ein Taxi zu bekommen, vor allem zu vorgerückter Stunde. Die Gründe reichen von einem rückläufigen Nachtleben in der Innenstadt bis hin zu ständig belegten Leitungen. Auch das Landratsamt weiß mittlerweile um das Problem und will sich mit den hiesigen Unternehmen bald an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden.

Wenn die Geburtstagsfeier zu weit von der Haustüre entfernt ist, keiner den Fahrer machen will oder das eigene Auto dann doch stehen gelassen wird, ist das Taxi meist die einzige, bequemste und auch vernünftigste Möglichkeit, nach Hause zu kommen. In Neuburg ist diese Option allerdings nicht mehr selbstverständlich. So stehen die Partygänger in den Nächten auf Samstag oder Sonntag verzweifelt am Taxistand am Hofgarten. Ungeduldig wählen sie auf ihren Handys immer wieder die Nummern der örtlichen Taxiunternehmen - in den meisten Fällen vergeblich. Fährt dann doch eines vorbei, ist es oft besetzt.

"Die Innenstadt ist in der Nacht nicht mehr so belebt, wie sie es vor ein paar Jahren einmal war", sagt Thomas Bucher vom gleichnamigen Taxiunternehmen. Es gebe immer weniger Kneipen in der Innenstadt und die jungen Leute gingen mittlerweile lieber in Ingolstadt auf die Piste. Eine weitere Ursache für den oft leeren Taxistand sei das falsche Anrufverhalten der Wartenden, meint Michaela Hofner, Inhaberin des Neuburger Taxiunternehmens Schneider. "Das Problem ist, dass die Leute am Taxistand am Hofgarten stehen und uns anrufen, anstatt zu warten. Wenn wir frei sind, fahren wir dort immer wieder vorbei." Durch die vielen eingehenden Anrufe seien die Leitungen dann schließlich ständig blockiert und diejenigen, die ein Taxi bräuchten, aber nicht am Hofgarten stünden, hätten keine Chance, durchzukommen. Ein Problem sehen Hofner und Bucher auch im eingestellten Nachtfahrbetrieb von Taxiunternehmer Michael Oehler. "Das merken wir gewaltig", sagt Bucher. "Die Kapazität, die dadurch verloren gegangen ist, müssen wir anderen wieder ausgleichen."
 

Katrin Kretzmann