Neuburg
Sky-Turm und Hotel sind "abgespeckt"

VR-Bank erwartet am Dienstag im Stadtrat eine klare Entscheidung über das 20-Millionen-Euro-Projekt

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Die Front zum Schrannenplatz gliedert die VR-Bank in Einzelhaus-Fassaden. Ein Stockwerk ist weggenommen worden, der Hotel-Turm (links) wird deutlich breiter und verliert an Panorama-Höhe. Die breiten Fenster im ersten Stock werden verschmälert. −Foto: Stadt Neuburg

Neuburg (r) Breiter statt höher - so hat die VR-Bank ihre Pläne zu einem Hotelbau am Neuburger Schrannenplatz geändert.

Der umstrittene "Sky-Turm" wird also niedriger. Am heutigen Dienstag entscheidet sich, ob der Stadtrat sein Plazet dazu gibt.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hält die aktuelle Fassung für vertretbar. Der Investor habe eine komplette Etage zurückgenommen - von 4+D auf 3+D. In der Gestaltung von Fassaden und Dach spreche das Stadtbauamt entscheidend mit, in der Parkplatzfrage schöpften Bank und Partner Stoffel alle Möglichkeiten aus.

Laut Satzung verlangt die Stadt bis zu 220 Parkplätze. 55 Autos bringt die Volks-/Raiffeisenbank in ihrer neu zu bauenden Tiefgarage unter. Sie will ferner den Stadtwerken die 60 Plätze der Tiefgarage Spitalplatz für 600000 Euro abkaufen. Die Mieter dort behalten ihre Flächen, der Rest ist für die Kunden des künftigen Einzelhandels gedacht. Die Stadt verweist auf den 2019 vorgesehen Bau des dreigeschossigen Parkdecks am Hallenbad mit 243 Plätzen. Das wären im Vergleich zum derzeitigen Stand 155 Plätze mehr.

OB Bernhard Gmehling sieht darin eine praktikable Lösung. Dass der Turm jetzt in die Breite geht, gefällt ihm wohl nicht so sehr. "Ich habe aber Verständnis dafür, dass der Investor auch an die Wirtschaftlichkeit denkt. " Die Stadt Neuburg verspreche sich von dem Einzelhandel im Parterre und einem Hotel mit 117 Zimmern eine wesentliche Belebung der Innenstadt.

Werner Halbig, Fußballer und Vorstandschef der VR-Bank, bezeichnet die geänderte Planung als "Steilvorlage". Der Stadtrat müsse jetzt nur noch "positiv abschließen". Bank und Projektentwickler seien auf Kritikpunkte und Anregungen eingegangen. Die Firsthöhen der Giebel Richtung Schrannenplatz fallen niedriger aus als der bestehende Panoramasaal der Bank. Ein Geschoss sei gestrichen und der Turm um zwei Meter Höhe auf unter 20 Meter reduziert worden.

Anlieferverkehr und Hotelzufahrt in die Adlerstraße zu verlegen, sei untersucht worden, so Direktor Werner Halbig, "aber es geht nicht. " Die Zufahrt an der Ecke Pferdstraße/Fischergasse solle nun vollständig "eingehaust" werden, eine "Indoor"-Lösung sozusagen.

Das Projekt gerate jetzt langsam an die Grenze der Wirtschaftlichkeit. "Wenn die Stadt diese Investition von 20 Millionen Euro netto will, dann muss jetzt die Zustimmung kommen", betont der Vorstandsvorsitzende.

Die Fischergassler als direkte Anlieger wird das nicht umstimmen. Sie halten das Projekt grundsätzlich für überdimensioniert. Für das Stadtbauamt ist die Charakterisierung als Turm kaum mehr gegeben. Das geplante Gebäude gehe jetzt so weit in die Fläche, "dass es von der Ansicht Schrannenplatz nicht mehr als Turm, sondern als zurückgesetzter Gebäudekomplex wahrzunehmen ist". Amtsleiter Dieter Reichstein hält offenbar die Ursprungsvariante für verträglicher. "Hü oder hott machen wir nicht mehr mit", so Bankdirektor Werner Halbig, "wir wollen jetzt eine klare Entscheidung. "