Burgheim
Neubepflanzung nach Giftanschlag

Burgheimer Sportangler ersetzen abgetötete Setzlinge und richten eine Videoüberwachung am betroffenen Areal ein

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Arbeitseinsatz: Jakob Brazel (v.l.), Doina Wagner, Helmut Blei und Georg Wagner kümmerten sich um die Ersatzbepflanzung. −Foto: Schmitt

Burgheim (lfs) Erst im Frühjahr hat der Sportanglerverein (SAV) Burgheim tief in die Vereinskasse gegriffen und mehrerer Hundert Baumsetzlinge für Vereinsgewässer gekauft.

Das gefiel offenbar nicht jedem: Einige der jungen Pflanzen fielen einem Giftanschlag zum Opfer. Jetzt haben die Vereinsmitglieder neu gepflanzt.

In erster Linie soll mit den Bäumen eine Beschattung erreicht werden, die sich positiv auf die Wasserqualität auswirken würde. Aber auch eine Begrünung des Gemeindebereichs war das Ziel. Begrünen war wohl noch in Ordnung, aber Beschattung gefiel offenbar nicht jedem. Das machte ein Anwohner in einem Beschwerdebrief an die Gemeinde Burgheim mehr als deutlich, und drohte rechtliche Schritte an. Schon ein paar Wochen nach der Neupflanzung, die Polizei nimmt den 28. oder 29. Mai als Tatzeit an, gingen im Bereich der Fischerhütte insgesamt 16 von 100 Setzlingen ein. Aufgrund des Schadensbilds ist davon auszugehen, dass ein Unbekannter die Pflanzen mit Unkrautvernichtungsmittel besprüht hat (wir berichteten).

Bürgermeister Michael Böhm (CSU) machte diesen Vorfall auch im Gemeinderat zum Thema. "Da nimmt ein Verein, in diesem Fall die Sportangler, Geld in die Hand um den Gemeindebereich auf eigene Kosten zu begrünen, und dann so was. Für mich ist das ein besonders schwerer Fall von Sauerei", so der Gemeindechef. Der Schaden betrug 400 Euro. Die Marktgemeinde hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Der Vereinsvorsitzende Holger Reisch lässt sich durch solche Aktionen aber nicht entmutigen. "Die Fläche wird frisch gefräst und neu bepflanzt", meint er dazu. Neben den bereits gepflanzten Schwarzerlen werden auch Traubenkirsche, Weißdorn, Faulbaum, Roter Hartriegel, Wildapfel, Wilde Johannisbeere und Schlehdorn für eine farbenprächtige Vegetation in der Umgebung der Fischerhütte sorgen. "Da die Burgheimer Angler sich ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der Natur bewusst sind, legen wir auch eine blütenreiche Bienenweide für dieses bedrohte Insekt hier an", so Reisch. Der Vorsitzende hofft, dass der unbekannte Täter nicht wieder zuschlägt. "Diesmal wäre der materielle Verlust um ein Vielfaches höher, vom ideellen Schaden gar nicht zu sprechen", sagt Reisch. Auch mit Hilfe einer Videoüberwachungsanlage soll das Gelände in Zukunft besser abgesichert sein. Das Geld dafür hätten die Fischer natürlich lieber für Bäume und Sträucher ausgegeben.