Burgheim
Bahnhofs-Umbau geht weiter

Nach 13-wöchigem Stillstand liegen in Burgheim alle Genehmigungen vor - Bis Jahresende soll alles fertig sein

27.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:33 Uhr
Noch ruhen die Arbeiten am Burgheimer Bahnhof, doch schon bald soll auf der Baustelle wieder reger Betrieb herrschen. Denn mittlerweile liegen alle Genehmigungen vor. −Foto: Hecker

Burgheim (DK) Der Stillstand am Burgheimer Bahnhof ist so gut wie vorbei: Mehr als drei Monate nach der vorläufigen Einstellung der Sanierungsarbeiten soll die Maßnahme demnächst weitergehen.

Das bestätigt Bürgermeister Michael Böhm (CSU) gegenüber unserer Zeitung. "Alle Unterlagen und alle Genehmigungen liegen vor", erklärt er. Nun ist ein Gespräch mit den beteiligten Firmen geplant, bei dem es um den weiteren Zeitplan gehen soll. Denn logischerweise hatten die Unternehmen die Fortsetzung der Arbeiten nicht tatenlos abgewartet, sondern stattdessen andere Aufträge übernommen, an die sie nun gebunden sind. Böhm geht daher davon aus, dass der Umbau sich bis zum Jahresende hinziehen wird. "Der Plan, in der Sommerpause fertig zu sein, ist damit in die Hose gegangen", sagt er.

Hintergrund der Zwangspause, welche die Gemeinde einen vierstelligen Betrag zusätzlich kosten dürfte, ist eine fehlende Genehmigung des Eisenbahnbundesamts. Diese hätte die Bahn-Tochter DB Station & Service als Betreibergesellschaft einholen müssen. Weil das nicht erfolgt war, hatte die Behörde Ende März die Arbeiten einstellen lassen.

Hinter den Kulissen waren in der Folge die Fachplaner gefragt, für die das Verfahren einen enormen Aufwand bedeutete. Auch für den Brandschutz waren Böhm zufolge zusätzliche Experten nötig. Die Schaffung von sozialem Wohnraum im Bahnhof kostet rund 1,1 Millionen Euro, der Großteil fließt als Zuschuss zurück in Burgheims Kassen.

KORREKTUR

Im Artikel heiß es: „Hintergrund der Zwangspause, welche die Gemeinde einen vierstelligen Betrag zusätzlich kosten dürfte, ist eine fehlende Genehmigung des Eisenbahnbundesamts. Diese hätte die Bahn-Tochter DB Station & Service als Betreibergesellschaft einholen müssen. Weil das nicht erfolgt war, hatte die Behörde Ende März die Arbeiten einstellen lassen.“ Die Deutsche Bahn legt in einer Mitteilung Wert darauf, dass diese Darstellung falsch ist. Vielmehr gelte ihrem Sprecher zufolge folgender Sachverhalt, der auch in Verträgen festgelegt ist: "Nicht die Bahn, sondern die Gemeinde als Besitzer der Immobilie steht in der Pflicht, entsprechende Genehmigungen beim Eisenbahn-Bundesamt einzuholen.  Die Bahn hat im notariell beglaubigten Kaufvertrag aus dem Jahr 2002 ausdrücklich darauf hingewiesen, ebenso in einem Schreiben vom 17. Oktober 2017. Die Bahn ist weder  Besitzer des Bahnhofs noch Bauherr (sogenannter  „Vorhabensträger“) und kann somit gar keinen Antrag beim Eisenbahn-Bundesamt stellen."

KOMMENTAR

Von Stefan Janda

Das wurde aber auch Zeit. Nach rund dreimonatigem Stillstand kann der Umbau des Burgheimer Bahnhofs demnächst weitergehen. Das ist auch dringend nötig, denn die Marktgemeinde baut hier keine Luxuswohnungen, sondern dringend notwendigen Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge. Damit trägt sie nicht nur im hohen Maße zur Integration dieser Menschen bei. Ziel des Gemeinderates ist es zudem, andere Kommunen bei der Unterbringung der Flüchtlinge zu entlasten.

Dass ausgerechnet eine Bundesbehörde wegen einer Lappalie auf die Bremse gedrückt hat und dieses wichtige Projekte verzögert hat, erscheint daher wie ein schlechter Witz. Ordnung muss zwar sein. Doch ein Baustopp wäre dazu nicht nötig gewesen.

Stefan Janda