Neuburg
Neuburg soll auch ein Testzentrum bekommen

Landkreis stellt Antrag auf Kostenübernahme - 38000 Schnelltests werden diese Woche geliefert - Rathäuser erhalten Postkarten zur Registrierung

23.02.2021 | Stand 23.09.2023, 5:09 Uhr
Die Registrierung zur Corona-Impfung ist auch per Postkarte möglich. −Foto: Gesundheitsministerium

Neuburg - Im Kampf gegen die Corona-Krise gibt es einige Nachrichten, die Hoffnung machen: So will der Landkreis seine Testkapazitäten deutlich ausweiten und plant, neben der Einrichtung in Mühlried ein zweites Testzentrum in Neuburg zu eröffnen.

Außerdem erhält der Kreis in dieser Woche 38000 weitere Schnelltests, die hauptsächlich in den Seniorenheimen zum Einsatz kommen sollen. Weiterhin soll Über-80-Jährigen die Registrierung im Impfzentrum erleichtert werden - dabei sollen 5000 Postkarten helfen.

Etwa 380 Corona-PCR-Tests vermögen die Mitarbeiter des Testzentrums in Mühlried jeden Tag zu leisten - das ist mehr, als rechnerisch einmal festgelegt worden war. "Die Nachfrage war in letzter Zeit zwar etwas rückläufig", sagte Landrat Peter von der Grün (FW). Nichtsdestotrotz habe man aber immer noch die Kapazitäten, um viel im Kampf gegen die Pandemie auszurichten. Und deshalb will der Kreischef einen Schritt weitergehen. Wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete, hat die Verwaltung einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Regierung von Oberbayern gestellt. Geht es nach von der Grün, so soll mit Geld aus München ein zweites Testzentrum im Landkreis finanziert werden. Dieses soll in der Neuburger Ostendhalle entstehen und wäre dann sozusagen ein Zwilling der Mühlrieder Einrichtung, wo Tests und Impfungen unter einem Dach stattfinden. "Es wäre eine signifikante Verbesserung, wenn Bürgerinnen und Bürger aus dem nördlichen Landkreis nicht mehr bis nach Mühlried für einen Test fahren müssen", sagte von der Grün.

Sollte das Okay von der Regierung von Oberbayern kommen, dann könnte es nach Ansicht des Landrats sehr schnell gehen, dass das Neuburger Impfzentrum um eine Teststraße erweitert wird. "Die Blaupause haben wir ja schon am Laufen", erklärte er mit Verweis auf Mühlried. Räumlich werde man in der Ostendhalle nur wenig verändern müssen, die Dienstleister würden mit dem Kreiskrankenhaus Schrobenhausen und dem BRK-Kreisverband die selben bleiben. Analog zum Betrieb im Landkreissüden würden dann Impfungen und Tests zeitlich voneinander getrennt und getaktet. In Neuburg könnten pro Tag, so die aktuelle Schätzungen, 200 PCR-Tests gemacht werden. "Und die Ergebnisse kriegt man innerhalb von zwölf Stunden per E-Mail oder SMS mitgeteilt. "

Was die Schnelltests betrifft, so sind diese nach Angaben des Landrats in den Schulen im Kreis gar kein so großes Thema, wie von der Grün auch von Schulamtsdirektorin Ilse Stork bestätigt bekommen hat. "Bei uns ist die Nachfrage in den Seniorenheimen sehr groß. Es ist eine gute Möglichkeit für alle, die Angehörige besuchen wollen, schnell Klarheit zu bekommen - auch wenn die Tests nicht ganz so verlässlich sind wie PCR-Tests", so von der Grün weiter.

Damit nicht nur weiter fleißig getestet, sondern letztlich auch gegen das Corona-Virus geimpft werden kann, muss der Bedarf ermittelt werden. Zwar haben sich im Landkreis bereits 15000 Impfwillige registrieren lassen. Das reicht aber noch nicht für eine Herdenimmunität. Diese werde erreicht, wenn etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung immunisiert sind, im Kreis entspricht dies etwa 65000 Menschen. Es fehlen also noch rund 50000 in Neuburg-Schrobenhausen. Um Willigen die Anmeldung zu erleichtern, gibt es eine Initiative des Gesundheitsministeriums - und zwar eine analoge. Wie Landrat von der Grün berichtete, hat die Kreisverwaltung 5000 Postkarten erhalten, die in den kommenden Tagen an die Rathäuser der Gemeinden weitergereicht werden. Den Karten liegt ein mit Adresse bedruckter und bereits frankierter Rückumschlag bei. Kreisbürger, die 80 Jahre und älter sind und sich impfen lassen möchten, können sich auf diese Weise registrieren. Die Karten können in den jeweiligen Rathäusern der Gemeinden abgeholt werden. Impfwillige über 80 müssen nur Name und Adresse sowie eine Telefonnummer eintragen und die Postkarte einwerfen, um auf diese einfache Weise einen Impftermin zu erhalten.

DK

Sebastian Hofmann