Burgheim
Burgheim macht beim See große Schritte

Marktrat schafft planerische Voraussetzung für Aufwertung des Gewässers - Beschluss für Fördermittel

20.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Beliebtes Gewässer: der Burgheimer Badesee in den Abendstunden. Für die Aufwertung des Areals hat der Marktgemeinderat nun die Voraussetzungen geschaffen. Voraussichtlich in einigen Monaten geht das Projekt in die heiße Phase. −Foto: Foto: Janda

Burgheim (DK) Die Umgestaltung des Burgheimer Badesees und die Optimierung des Gewerbegebiets West haben die nächsten Hürden genommen. Am Donnerstagabend segnete der Marktgemeinderat beide Planungen einstimmig ab. Auch bei Mitteln aus der Städtebauförderung will die Kommune zugreifen.

Das ging richtig fix: In gerade mal gut einer halben Stunde haben die Mitglieder des Gremiums in ihrer Sitzung sechs Beschlüsse für die beiden Planungsverfahren gefällt. Kein Wunder, dass Bürgermeister Michael Böhm (CSU) angesichts dieser rasanten Geschwindigkeit einen Hinweis zum Umfang der beiden Prozesse als nötig erachtete. "Allein durch die Anzahl der nötigen Beschlüsse ist erkennbar, wie hoch der Arbeitsaufwand dafür ist", erklärt er.

Im Detail ging es am Donnerstagabend um die Änderung des Flächennutzungsplans für beide Bereiche sowie um die beiden Bebauungspläne "Burgheim-West" und "Am Badesee". Dass es dabei derart rasant zuging, hing vor allem mit den wenigen und vor allem inhaltlich völlig unproblematischen Einwänden der Fachstellen zusammen. "Das waren überwiegend rein formale Hinweise", so Böhm. Änderungen in den Planungen seien deshalb nicht erforderlich. Bei dem Verfahren im Gewerbegebiet West geht es im Wesentlichen um das Gelände der Firma Brunnthaler. Der dortige Bebauungsplan soll künftig auch Erweiterungsmöglichkeiten für das Unternehmen beinhalten. Außerdem geht es dabei um eine Bereinigung der planerischen Situation, die auch ein anderer Bebauungsplan tangiert. Am Badesee hingegen ist die Umsetzung eines Leader-Projekts zur Aufwertung vorgesehen. Mithilfe der EU-Gelder soll der Uferbereich neu gestaltet werden, zudem sind Umkleiden, Stege und eine Schwimminsel geplant. Der Bebauungsplan regelt Böhm zufolge aber lediglich die Bereiche, die außerhalb des dortigen Überschwemmungsgebiets liegen. Denn dieses umfasst kurioserweise nicht den gesamten See. Der Rest der Maßnahmen, die sich auf der Wasserfläche befinden, läuft im Zuge von sogenannten Wasserrechtsverfahren.

Wann genau die Umsetzung am Badesee erfolgt, ist allerdings trotz des Satzungsbeschlusses in der Sitzung noch etwas offen. Geplant ist, dass nun bis zur Genehmigung der Satzung die Arbeit an den Ausschreibungen läuft. Im Idealfall beginnt die Aufwertung dann im Herbst, also eher nach der Hauptsaison an dem beliebten Gewässer. Eingeplant waren zuletzt etwa 250000 Euro, davon sollen maximal 100000 aus dem Fördertöpfen der Europäischen Union fließen.

Ebenfalls auf reichlich Zuschüsse hoffen die Marktgemeinderäte bei der Sanierung von Wohnobjekten und anderen Immobilien in Burgheim - diesmal allerdings über die Städtebauförderung. Wie der Bürgermeister den Mitgliedern des Gremiums erklärte, hat der Freistaat relativ spontan ein neues Programm aufgelegt. Dessen Name, "Innen statt Außen", sagt bereits klar, dass dabei die die Entwicklung im Innenbereich im Vordergrund steht. "Außerdem geht es darum, Flächen zu sparen und größere versiegelte Bereiche wieder zu öffnen", erklärte Böhm und informierte den Rat, dass die Verwaltung Burgheim bereits angemeldet habe. Auch erste mögliche Objekte nannte der Bürgermeister bereits, nämlich die Häuser in der Donauwörther Straße 6 und 8, in denen die Gemeinde sozialen Wohnraum schaffen will, sowie das alte Feuerwehrhaus in Straß. Auch für ein weiteres Gebäude laufen Böhm zufolge bereits die Gespräche.

Einzige Voraussetzung für einen Fördersatz von bis zu 80 Prozent der Investitionssumme: ein Grundsatzbeschluss. Oder wie die Regierung von Oberbayern fordert: ein Selbstbindungsbeschluss. Dieser sagt im Wesentlichen aus, dass die Marktgemeinde den Schwerpunkt bei der Städteplanung- und -entwicklung auf den Innenbereich legt. Eine Entscheidung, mit der die Kommunalpolitiker problemlos leben können. "Denn diese Selbstbindung besteht ohnehin bereits", erinnerte Vize-Bürgermeister Peter Specht (CSU). Einschränkungen, die sowohl Peter Lösch (CSU) als auch Manfred Meier (JBB) befürchteten, erwartet die Rathausspitze nicht. "Wir dürfen nach wie vor in den Außenbereich, müssen aber wie bisher auch nachweisen, warum wir ein Baugebiet ausweisen", erklärte Böhm. Als Beispiel nannte er den großen Druck bei den beiden beschlossenen Gebieten am Vohbach in Burgheim und an der Schlossbreite in Straß mit rund 70 Parzellen. Für beide gibt es laut dem Bürgermeister schon rund 50 Voranfragen.

Stefan Janda