Burgheim
Burgheim feilt an der Zukunft der Dörfer

Infoversammlung zur Gemeindeentwicklung stößt auf Interesse der Bürger - Arbeit an Konzept läuft

28.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:38 Uhr
Infoabend: Bürgermeister Michael Böhm (links) begrüßte Bürger der Gemeindeteile zu einem Informationsabend in Ortlfing. Hier beginnt die Verrohrung des Vohbachs in dem Dorf. Der weitere Verlauf ist allerdings nicht genau bekannt. −Foto: Schmitt

Burgheim/Ortlfing (lfs) Wie soll unsere Zukunft und die unserer Kinder aussehen?

Mit dieser Frage beschäftigten sich die Verantwortlichen der Marktgemeinde Burgheim. In den Ortsteilen greifen aber nicht die Maßstäbe der Städtebauförderung, es gelten die Regeln der Dorferneuerung. Information war also angesagt.

Nachdem Dezenacker, Leidling und Längloh den Auftakt bildeten, zogen jetzt Biding, Illdorf, Moos und Ortlfing mit einer Informationsveranstaltung nach. Bürgermeister Michael Böhm (CSU) begrüßte dazu knapp drei Dutzend Bürger der betroffenen Orte in der alten Schule in Ortlfing. Besonders erwähnenswert sah der Gemeindechef die hohe Anzahl der anwesenden Gemeinderäte. "Schön, dass auch die politische Gemeinde stark vertreten ist", meinte er dazu. Mit Otto Kurz, Pauline Kurz-Müller und Daniela Koller vom Planungsbüro aus München hatte man drei fachkundige und versierte Referenten ins Boot geholt. Diese moderierten den Abend anschaulich und verständlich.

Dem Alphabet nach wurde das Konzept der - möglichen - Zukunft eines jeden Gemeindeteils vorgestellt. Kurz wies darauf hin, dass man in dieser Thematik sehr sensibel vorgehen müsse. Auch der historische Gedanke muss mit eingebracht werden. "Ein Ort ist wie ein lebender Organismus, man muss genau darauf achten welche Organe entnommen werden können und welche nicht", mahnte er. Auch könne nicht alles umgesetzt werden, was auf der theoretischen Wunschliste steht. Als Beispiel könnte sich die Renaturierung des Vohbachs in Ortlfing als schwierig erweisen. Beginn und Ende der momentanen Verrohrung sind zwar bekannt, nicht aber der Verlauf dazwischen.

Fragen blieben bei den Vorträgen eher selten, hatte man sich in vorausgegangenen Workshops doch intensiv mit der Thematik befasst. Allerdings waren nicht bei jedem Arbeitsgespräch Vertreter aller Ortsteile dabei. "Wir haben dabei manchmal gesprochen wie der Blinde von der Farbe", bedauerte Böhm, der aber gerade im Bezug auf Moos , das sukzessive abgesiedelt wird, großes Verständnis aufbrachte. Den ganzen Komplex der Vorbereitungen auf dem Weg in die Zukunft der Marktgemeinde sieht Böhm nicht als Selbstzweck. "Hier wird uns ein roter Faden als Richtschnur in die Hand gelegt, der mir und den Gemeinderäten als gedankliches Hilfsmittel dienen soll. Das ist noch keine Garantie zu einer 100-prozentigen Umsetzung, aber damit kann ein politisches Gremium erst einmal sehr gut arbeiten", so Böhm.

Das Ergebnis des Planungsprozesses wird Ende 2019, Anfang 2020 vorliegen. "Und das ist dann unser Gemeindeentwicklungskonzept", so Böhm. Den Abschluss bilden Eschling, Kunding und Wengen. Deren Informationsveranstaltung findet am Dienstag, 2. Juli, ab 19 Uhr im Feuerwehrhaus in Wengen statt. Einen abschließenden Informationssachstand zu den Bürgerwerkstätten wird es bei der Gemeinderatssitzung am 4. Juli geben.