Burgheim
Ja zu Solarpark

Marktgemeinderat kann sich eine rund einen Hektar große Anlage zwischen Burgheim und Straß vorstellen

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Solarpark in spe? Auf dieser Fläche zwischen Burgheim und Straß (im Hintergrund) könnte schon bald eine Photovoltaikanlage entstehen. Die Ingolstädter Firma Anumar testete am Donnerstagabend die Stimmung im Marktgemeinderat aus; das Gremium sagte grundsätzlich Ja zu den weiteren Planungen. - Fotos: Janda

Burgheim (DK) Grünes Licht für einen Solarpark zwischen Burgheim und Straß: Der Marktgemeinderat hat am Donnerstagabend der Errichtung einer rund einen Hektar großen Anlage grundsätzlich zugestimmt. Nun geht der Investor in die Detailplanung des Projekts.

Das große Ziel bleibt Energieautarkie. "Und dafür müssen wir aufgeschlossen sein", forderte Bürgermeister Michael Böhm angesichts der Planungen. Große Überzeugungsarbeit mussten der CSU-Politiker und die Vertreter der Firma Anumar im Gremium aber nicht leisten. Mit Ausnahme einiger Detailfragen äußerten sich alle Redner positiv zu den Planungen des Unternehmens.

Diese sehen zwischen dem Burgheimer Kernort und Straß den Bau einer 750-Kilowatt-Anlage vor, wie Anumar-Geschäftsführer Andreas Klier den Gemeinderäten berichtete. "Wir wollen Energie dort erzeugen, wo sie benötigt wird", berichtete der aus Straß stammende Unternehmer, der die Initiative seines Unternehmens als einzige Alternative zu Großprojekten wie der Gleichstromtrasse sieht. Rund 200 Haushalte könnte die Anlage mit umweltfreundlich erzeugtem Strom versorgen, versicherte Klier. "Das entspricht einer CO2-Ersparnis von rund 600 Tonnen pro Jahr." Die fragliche Fläche, derzeit ein landwirtschaftliches Areal, hat sich die Firma bereits gesichert. Sie befindet sich neben der Straße bei der Bahnunterführung und gut einen Kilometer von Straß entfernt.

Von dem Projekt, welches das Unternehmen laut seinem Geschäftsführer rund 750 000 Euro kosten wird, sollen auch Gemeinde und Bürger profitieren. Falls gewünscht, sei eine Beteiligung der Bevölkerung möglich, erklärte Klier. Bei bisherigen Projekten hat das Unternehmen dazu mit der in Schrobenhausen ansässigen Bürgerenergiegenossenschaft kooperiert. "Dafür sind wir auch hier offen", betonte der Fachmann. Gleichzeitig soll die Gewerbesteuer für die Anlage über eine eigens zu gründende Projektgesellschaft mit Sitz im Burgheimer Gemeindegebiet komplett in die Kassen der Kommune fließen.

Bei dem Solarpark würde es sich nach Fertigstellung um den zweiten in Burgheim handeln. Beim Hirsthof bei Wengen produziert eine Anlage bereits seit Jahren grüne Energie. Dass das nicht unsichtbar passiert, ist auch den Investoren aus Ingolstadt klar. "Sie wird von der Straße aus fast nicht zu sehen sein - aber eben nur fast", erklärte Klier. Bürgermeister Böhm sah darin keinen Grund, seine Zustimmung zu verweigern. "Wir dürfen etwas nicht nur deshalb boykottieren, weil es uns nicht gefällt", fand er und erntete positive Reaktionen. Sebastian Zitzmann (CSU) lobte vor allem die Durchlässigkeit des Zaunes für kleine Tiere. "Das gefällt mir bei einigen Vorgängerprojekten nicht so gut", kritisierte der Naturfreund. Sollten die weiteren Planungsschritte nach Wunsch verlaufen, steht der Anlage nun nichts im Weg. Klier rechnet übrigens mit einer Laufzeit von mindestens 30 Jahren.