Bericht über die ärztliche Versorgung im Kreis

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr

Dass die derzeitige finanzielle Situation des Kreiskrankenhauses nicht rosig ist, das ist allgemein bekannt.

Trotzdem sieht der kaufmännische Leiter des Hauses in Schrobenhausen und des Geriatriezentrums in Neuburg, Matthias Werner, die Lage nicht dramatisch. Bei seinem Besuch der Gemeinderatssitzung bescheinigte er dem Landkreis insgesamt eine gute ärztliche Versorgung. Auch das Krankenhaus in Schrobenhausen gebe ein gutes Bild ab. Die Patienten kämen weitgehend aus dem Einzugsgebiet von Schrobenhausen und aus den Landkreisen Aichach-Friedberg und Pfaffenhofen. Auf dem Gebiet der Hausärzte und Fachärzte im Landkreis sei die Situation aber kritisch zu sehen. Ein großer Teil der Ärzte sei 60 Jahre alt und älter. Eine gute Hausärzteversorgung sei vor allem für ältere Menschen wichtig.

Das Geriatriezentrum in Neuburg sei einzigartig im weiten Umkreis. Entsprechend kämen die Menschen auch von weit her. Ein knappes Viertel aus Ingolstadt, weitere 29 Prozent aus dem hiesigen Landkreis, die andere Hälfte aus den Kreisen Eichstätt, Aichach, Pfaffenhofen und von weiter her. Der Neuburg-Schrobenhausener Kreistag möchte die Geriatrie auch noch weiter ausbauen. Krankenhaus und Rehazentrum in Neuburg sollten ein wichtiger Faktor für die medizinische Versorgung im Landkreis werden. Insgesamt sehe er optimistisch in die Zukunft, was die medizinische Versorgung angehe. Gemeinderat Hermann Steger wollte allerdings wissen, was ihn so positiv stimme, angesichts der Tatsache, dass immer mehr Krankenhäuser schließen müssten und auch "unser Landkreis jährlich drei Millionen Euro Defizit verkraften muss". Freilich, so die Antwort, könnten große Häuser effizienter arbeiten. Die wären aber nur in Zentren wie Ingolstadt oder Augsburg möglich. Die Politik müsse entscheiden, ob auch eine gute ärztliche Versorgung auf dem Lande gewährleistet werden soll. Eine Lösung sei eben die Spezialisierung und dann die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in den Landkreisen. Auch Bürgermeister Fridolin Gößl äußerte die Sorge, dass die Grundversorgung auf dem Land, vor allem auch mit Hausärzten, vernachlässigt werde angesichts der Tendenz zur Zentralisierung.