Bertoldsheim
Bauarbeiten an der Donaubrücke werden fortgesetzt

Firmen kehren mit ihren Arbeitern nach Bertoldsheim zurück - Wieder teilweise Sperrungen, wenn betoniert wird

14.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:13 Uhr
Der Bau der Donaubrücke ist ohne Ponton nicht denkbar: Heuer werden die großen Stahlträger ebenfalls auf dem Wasser ihren Weg zur Baustelle finden. −Foto: S. Hofmann, DK-Archiv

Bertoldsheim - Die Arbeiter rücken wieder an: Nach der Winterpause geht an der Baustelle für die neue Donaubrücke in Bertoldsheim der Betrieb wieder los. In diesen Tagen kehren die beteiligten Firmen zurück und richten das Areal für die kommenden Aufgaben her. Bald muss wieder betoniert werden, bereits im Juni könnte es dann schon richtig interessant werden, wenn die großen Stahlteile eingeschifft werden.

Diese liegen schon in Plauen, wo sie gefertigt wurden, bereit, wie Markus Laumer, Hoch- und Tiefbauchef am Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet. Wenn die Elemente auf die Pfeiler aufgesetzt werden, kann das für Zuschauer interessant werden, denn die massiven Träger werden über das Wasser herantransportiert. Bis es allerdings so weit ist, stehen noch einige andere Gewerke an.

Als nächstes kommen auf die im vergangenen Herbst betonierten Betonpfeiler sogenannte Pfahlkopfbalken. Bei diesem Segment hat sich kürzlich noch eine Änderung ergeben, die den Landkreis zusätzliches Geld kostet. Die Pfahlkopfbalken dienen im Gesamtkonstrukt der Brücke nicht nur der Statik, weil auf ihnen die eigentliche Brücke ruht. Vielmehr nehmen sie auf der Oberstromseite auch eventuell anstoßenden Eis auf und verhindern, dass sich Treibholz zwischen den Pfeilern, die sie miteinander verbinden, verhaken kann - letztgenannte Eigenschaft war vor allem von der Wasserwirtschaft gefordert worden, um die Leistungsfähigkeit der Kraftwerksturbinen zu erhalten. Das zieht eine architektonische Besonderheit nach sich, denn diese Bauteile müssen bis fast zum Wasserspiegel hinunter reichen.

Nun war ursprünglich vorgesehen, dass die Pfahlkopfbalken bei abgesenktem Wasserstand betoniert werden - um rund 1,50 Meter sollte die Donau dazu abgesenkt werden. Dies hätte aber zur Konsequenz, dass dem Kraftwerksbetreiber ein Verlust von 6000 Euro täglich entstehen würde, was sich bei einer Bauzeit von 15 Tagen auf 90000 Euro summieren würde. Grund ist, dass der Pegel und damit die Fallhöhe des Wassers in die Turbinen um ein Drittel reduziert wäre, was erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Generatoren hätte.

Die Arbeitsgemeinschaft Donaubrücke Bertoldsheim aus den beiden ausführenden Baufirmen Mayerhofer und Plauen Stahl hat dem Landkreis als Bauherren deshalb eine Alternative aufgezeigt: Demnach können die Pfahlkopfbalken zum Teil in Fertigbauweise hergestellt und auf die Pfeiler aufgesetzt werden. Dadurch kann die Wasserabsenkung für diesen Abschnitt um mindestens zwei Wochen verkürzt werden. Die Verwaltung hat das Angebot, das Mehrkosten von rund 56000 Euro verursacht, geprüft und verhandelt. Landrat Peter von der Grün (FW) hat der Maßnahme per Eilentscheidung bereits zugestimmt.

Auch bei den kommenden Bauabschnitten werden sich Sperrungen der Donaubrücke, wie sie Pendler schon aus dem vergangenem Jahr kennen, laut Bauamtschef Laumer nicht vermeiden lassen. Das Landratsamt wird aber jeweils gesondert auf die stundenweise Sperrungen hinweisen. Ganz fertig wird die neue Donaubrücke heuer noch nicht werden. Gearbeitet wird auch in diesem Jahr bis Ende Oktober, danach ist wieder Winterpause aus Rücksicht auf die umliegenden Vogelpopulationen. Im Bauamt geht man von einem Abschluss der kompletten Maßnahme, die auch den Abriss der aktuellen Querung und den Neubau einer Betriebsbrücke für das Kraftwerk beinhaltet, für Frühsommer 2023 aus.

DK

Sebastian Hofmann