Weichering/Neuburg
SPD fordert Umdenken beim B16-Ausbau

Abgeordneter Andreas Mehltretter sieht Planung in der Region in entscheidender Phase - Genossen fordern drei Fahrstreifen

12.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:11 Uhr
Debatte an der Bundesstraße: In Weichering informierten SPD-Kreischef Werner Widuckel (l.) und Kreisrätin Andrea Appel-Fischer den Bundestagsabgeordneten Andreas Mehltretter (2.v.l.) über die Situation. −Foto: Janda

Weichering/Neuburg - Die SPD im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen macht sich für ein Umdenken beim geplanten Ausbau der B16 stark. Ziel ist eine dreistreifige Trasse - anstatt der geplanten vier Spuren. Unterstützung holten sich die Genossen nun aus dem Bundestag.

Der Abgeordnete Andreas Mehltretter aus dem Kreis Freising, seit Herbst für den südlichen Landkreis in Berlin und zugleich Betreuungsabgeordneter für den Rest der Region, machte sich am Samstag persönlich ein Bild von der Situation. "Mir geht es darum zu sehen, was der Eingriff konkret bedeuten würde", erklärte der Parlamentarier, der dazu mehrere Stunden zwischen Karlskron und Oberhausen unterwegs war. Denn: "Auf Plänen sieht alles immer einfach aus, doch vor Ort wird es erst vorstellbar." Was er sah, was er hörte, brachte den Abgeordneten durchaus ins Grübeln. Beispielsweise in Weichering, wo die Anschlussstelle bei Maxweiler wegfallen könnte. Gleichzeitig ist noch offen, wie die Anbindung der militärisch genutzten Tank- und Munitionslager im Wald abläuft. "Wir wissen nicht, wo die Laster künftig fahren sollen", beklagte SPD-Gemeinde- und Kreisrätin Andrea Appel-Fischer. Gleichzeitig fürchtet sie durch Planung und Ausführung in mehreren Abschnitten einen Flaschenhals. Im Fall des langen Stücks von der B13 bis vor die Zeller Kreuzung würde das vor allem den Neuburger Stadtteil Bruck treffen.

Dort wartete der frühere Dritte Bürgermeister Horst Winter auf den Gast aus dem Bundestag und erklärte die massive Betroffenheit des Dorfs, aber auch der weiteren Stadt- und Gemeindeteile entlang der Trasse. "Die Bewohner selbst fragen schon: Reicht denn das noch nicht?", so Winter, der selbst häufig auf der B16 unterwegs ist. Seiner Ansicht nach ist ein dreistreifiger Ausbau, wie es ihn auf vielen Abschnitten der Bundesstraße gibt, völlig ausreichend.

Diese Meinung vertritt auch der SPD-Kreisvorsitzende Werner Widuckel. "Wir brauchen eine vernünftige dreistreifige Trasse", so der Karlskroner, der als Beispiel dafür die B300 nennt. Ebenso wie Appel-Fischer verwies er auf die Betroffenheit der Bürger. "So gut wie keine Gemeinde ist für den vierstreifigen Ausbau", so die Weicheringerin. Tatsächlich steht dieser nach dem Regierungswechsel in Berlin sehr wohl zur Debatte, wie Mehltretter betonte. "Wir wollen grundsätzlich darüber nachdenken." Noch sei allerdings unklar, wie eine Alternative aussehen könne und wie diese realisierbar sei. Bis zu einer Lösung gilt daher weiterhin der 2016 beschlossene Bundesverkehrswegeplan. "Dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt bleibt daher nichts anderes übrig, der Stand jetzt ist Gesetz", so der Abgeordnete. Allerdings hat sich seinen und Widuckels Worten zufolge bereits gezeigt, dass sich der Fokus des Bundes zwangsläufig etwas auf die Autobahnbrücken verschieben müsse. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte daher erst am Donnerstag zum großen Brückengipfel geladen. "Es wird daher wohl Verschiebungen geben", betonte Mehltretter, der dadurch Auswirkungen auf die Region erwartet. Dass die B16 gerade in eine entscheidende Phase geht, verschwieg der Bundestagsabgeordnete nicht. "Die Vorentwurfsplanung steht und ist zur Prüfung im Ministerium", erklärte er. Auch deshalb sei ihm sein Besuch wichtig, um die Infos von der Basis zu erhalten.

DK

Stefan Janda