Burgheim
Autos auf der Liegewiese ärgern Markträte

Burgheimer Gremium forciert Lösung für den Sportsee - Absperrung auf Wanderweg beschlossen

29.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:01 Uhr
Hinein ins Nass: Die Burgheimer Badeseen, hier der Naturweiher, sind sehr beliebt. Vor allem der benachbarte Sportsee macht den Marktgemeinderäten Sorgen - wegen der wildparkenden Besucher. −Foto: Schmitt, DK-Archiv

Burgheim - Autos, die direkt am Wasser stehen, richtiggehende Wagenburgen und uneinsichtige Badegäste: Der Burgheimer Marktrat hat am Sportsee ein Problem ausgemacht.

Eine Lösung gab es in der Sitzung am Mittwochabend zwar noch nicht. Nun soll sich der Bauausschuss die Situation ansehen.

Eigentlich ging es bei der Beratung des Gremiums um ein ganz anderes Thema, nämlich um den Zubringerweg zum Urdonautalsteig. Der Pfad, der zwischen dem großen Sportsee und dem etwas kleineren, aber extra für Badegäste umgebauten Naturweiher verläuft, entwickelt sich nämlich zunehmend zur beliebten Strecke für Autos und Quads. "Wir bekommen deshalb öfter Beschwerden von Fußgängern", berichtete Bürgermeister Michael Böhm (CSU/JBB). Auch Wohnmobilisten würden dort öfter mal ihr Lager aufschlagen - und auch mal Unrat hinterlassen.

Als Lösung schlug die Verwaltung vor, den Weg in etwa zwischen dem Sachsenweidengraben und der Abzweigung zum Kieswerk zu sperren. Das würde auch den Bereich der dortigen Biotopflächen umfassen. "Auf diese Weise kann die Landwirtschaft ihre Flächen weiter erreichen", so Böhm. Vorgesehen ist nun, Verbotsschilder samt Hinweis auf fehlende Wendemöglichkeiten aufzustellen, dazu sollen an beiden Enden je drei Poller errichtet werden. "Dadurch sollten wir rechts Ruhe und links Spaß bekommen", erinnerte Böhm an den Grundgedanken für den östlich gelegenen Sportsee und den westlicheren Naturweiher. Ersterer dient eher als ruhiger Rückzugsort für Mensch und Tier, an Letzterem ist auch das Erlebnis am Gewässer möglich.

Doch so einfach scheint die Trennung nicht für jeden zu sein, wie Volker Sieg (FW) betonte. "Viele Leute stellen sich mit ihren Autos bis an die Liegewiese", beschrieb er die Situation am Nordufer des Gewässers. Dabei vermisste er die Rücksichtnahme gegenüber anderen Badegästen. Immerhin gehe dadurch viel Platz auf der Wiese verloren. Der Bürgermeister erinnerte zudem an den Schutzgedanken des Bereichs. Denn dieser ist sowohl Landschafts- als auch Naturschutzgebiet. Zudem handelt es sich dabei seinen Worten zufolge um ein kartiertes Biotop.

Eine Abgrenzung zwischen Weg und Liegewiese mit Steinen, wie sie Sieg anregte, erscheint angesichts der etwa 300 Meter Länge eher schwierig. Leidlings Ortssprecher Norbert Zinsinger konnte sich deshalb einen kleinen Wall gut vorstellen. Franz Hofgärtner (SPD) bezweifelte indes, ob das viel bringt. "Denn die Autos werden trotzdem da sein, nur eben woanders", meinte er. Deshalb schlug Zinsinger vor, neben dem Weg einen kleinen Parkstreifen zu lassen, damit wenigstens der Großteil der Wiese frei bleibt.

Ob das praktikabel ist, soll nun der Bauausschuss klären. Auf Vorschlag von Verwaltungsleiterin Monika Basener wird sich das untergeordnete Gremium die Situation ansehen. "Dann können wir noch immer entscheiden", betonte Böhm.

DK

Stefan Janda