Riedensheim
Autofahrer klagen über Dreck

Polderbau in Riedensheim sorgt weiter für Ärger - WWA schreitet ein

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr

Riedensheim (krk) Den Riedensheimern ist der Polderbau mittlerweile ein immer größerer Dorn im Auge.

Die Baustelle nervt und verursacht zu viel Dreck, vor allem weil die Baustellenfahrzeuge immer wieder die Abkürzung durch die Ortschaft nehmen. Das Wasserwirtschaftsamt (WWA) regiert nun mit einem verpflichtenden Fahrplan.

Mit dem Aus des geplanten Polders im Rennertshofener Gemeindeteil Bertoldsheim kehrte zunächst Erleichterung bei den Bürgern ein. Schließlich war somit eine Doppelbelastung für die Gemeinde vom Tisch. Doch der Polderbau in Riedensheim sorgt zunehmen für Ärger und sorgte auch in der Bürgerversammlung für hitzige Diskussionen (wir berichteten).

So beschwerten sich die Anwohner über Baustellenfahrzeuge, die durch die Ortschaft fahren und die Straßen verschmutzen. "Ich habe mich heuer schon mit ein paar Lkw-Fahrern angelegt", sagte Roland Rehm aus Riedensheim bei der Versammlung. Zudem sei eine Wiese beim Sportplatz zu einem Acker geworden, "weil die dort ständig stehen und Pause machen". Auch Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck hatte sich ein Bild gemacht. Zu diesem Zeitpunkt seien ebenfalls Fahrzeuge unerlaubt durch den Ort gefahren. Die Vorfälle seien der zuständigen Baufirma zwar immer wieder gemeldet worden, "dann war auch für kurze Zeit Ruhe", und dann hätten sich die Beschwerden wieder gehäuft, sagt der Rathauschef.

Weil die Straßen, auch durch die derzeitigen Witterungsverhältnisse, immer dreckiger wurden, haben sich Anwohner erneut beschwert. "Ich bin selbst durchgefahren und es war wirklich schlimm", sagt Hirschbeck. Er habe umgehend mit Wasserwirtschaftsamt sowie Straßenbauamt Kontakt aufgenommen und schließlich wurden dann auch "Maßnahmen zur Straßenreinigung eingeleitet". Mittlerweile sei sie auch wieder sauber.

Weil die Fahrer immer wieder die Abkürzung durch die Ortschaft nehmen, habe das WWA der zuständigen Baufirma bereits angedroht, sie abzuziehen. "Sollte das eintreten, stellt sich dann nur eine Frage: Wer baut den Polder dann fertig? ", sagt Hirschbeck. Verpflichtende Lage- und Fahrpläne in jedem Fahrzeug sollen nun Abhilfe schaffen, wie Michael Waldinger vom WWA erklärt: "Die Fahrer müssen sich daran halten, nur auf den zugelassenen Zufahrtswegen zu fahren", sagt er. Das funktioniere bisher auch sehr gut. "Aber eine hundertprozentige Garantie, dass gar keiner mehr durchfährt, können wir natürlich auch nicht geben. "

Um dem Dreck Herr zu werden, seien auch regelmäßig Kehrmaschinen in den betroffenen Gebieten um Riedensheim und Stepperg unterwegs. Gänzlich untersagt sind die Ortsdurchfahrten aber nicht: "Manchmal ist es einfach notwendig, etwa wenn ein Kran gebracht wird", sagt Hirschbeck. Da seien die Umfahrungen schlichtweg zu gefährlich. "Diese Fahrten sind dann aber auch angemeldet und genehmigt. " Einen Masterplan, wie der Ärger der Riedensheimer eingedämmt werden kann, hat Hirschbeck nicht. "Wir können auch nicht jeden Tag einen Aufpasser hinstellen. "