Neuburg
Asylsituation im Landkreis entspannt sich weiter

Derzeit leben in Neuburg-Schrobenhausen knapp 800 Flüchtlinge, darunter sind fast 300 Fehlbeleger

17.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr

Neuburg (sja) Die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen geht weiter zurück.

Derzeit leben in den 18 Gemeinden noch fast 800 Flüchtlinge - also etwa 300 weniger als vor einem Jahr. Das wurde gestern im Sozialausschuss des Kreistags bekannt. Dessen Mitglieder beäugten jedoch vor allem die Zahl der Fehlbeleger argwöhnisch. Diese liegt derzeit bei knapp 300.

Der Spitzenplatz gehört nach wie vor der Kreisstadt: 366 Asylbewerber leben in Neuburg, der Großteil davon mit 293 in der Gemeinschaftsunterkunft in der Donauwörther Straße. Auf Platz in der landkreisweiten Statistik folgt die Stadt Schrobenhausen mit 196 Flüchtlingen. Ännähernd gleich hoch ist in den beiden Städten die Anzahl der Fehlbeleger: 103 sind es in Neuburg, 90 in Schrobenhausen. Entsprechend skeptisch reagierten die Ausschussmitglieder auf die vom zuständige Sachgebietsleiter Fritz Roßkopf vorgestellten Zahlen. "Noch werden Fehlbeleger geduldet, doch das kann doch kein Dauerzustand sein", meinte die Schrobenhausener Vize-Bürgermeisterin Inge Eberle (CSU), die fürchtete, dass die Stadt bei einem Familiennachzug "mit dem Rücken zur Wand" steht. Bekanntlich sind die Gemeinden für die Menschen zuständig, falls diese aus den Unterkünften raus müssen.

Den Spitzenwert beim Anteil der Asylbewerber an der Bevölkerung hat jedoch keine der Städte, sondern das kleine Gachenbach. 35 Flüchtlinge kommen dort auf 2451 Einwohner - das sind 1,4 Prozent. Neuburg und Schrobenhausen kommen auf 1,2 Prozent. Der Rückgang der Flüchtlingszahlen hat auch Auswirkungen auf die Anzahl der Gemeinden mit Asylbewerbern. Neben Burgheim, Langenmosen, Oberhausen und Weichering ist mittlerweile auch in Waidhofen kein Flüchtling mehr untergebracht. Noch im September lebten dort vier Fehlbeleger.

Laut Emmy Böhm, Leiterin des Ausländeramts, kommen im Landkreis derzeit noch zehn bis 20 Asylbewerber pro Monat an. "Es läuft aber niemand bei uns rum, der nicht erkennungsdienstlich erfasst ist", betonte sie. Der Schwerpunkt ihrer Mitarbeiter liegt daher mittlerweile bei der Identitätsklärung.