Königsmoos
Aggressives Abwasser nagt an Betonschächten

In Königsmoos ist nach 25 Jahren die Sanierung fällig - Räte debattieren über das zu verbauende Material

16.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Gratulation zum Dienstjubiläum: Die Vizebürgermeister Hubert Baudisch (l.) und Gerhard Edler (r.) überreichten dem Königsmooser Bürgermeister Heiner Seißler einen Geschenkkorb zum zehnjährigen Jubiläum als Gemeindeoberhaupt. −Foto: Foto: Andrea Hammerl

Königsmoos (ahl) Ein kleines Dienstjubiläum und die Sanierung der Entwässerungsanlagen haben die jüngste Sitzung des Königsmooser Gemeinderats geprägt. Einen finalen Beschluss zur Vorgehensweise gibt es aber noch nicht.

Noch nie sei so viel in Königsmoos gebaut worden, begann Vize-Bürgermeister Hubert Baudisch seine kleine Laudatio für Bürgermeister Heiner Seißler (FW), der seit zehn Jahren die Geschicke der Gemeinde lenkt. Die Aufzählung war lang - sie reichte von der Schulsanierung über Kinderkrippenbau, diverse Neubaugebiete, Radwegebau, Gewerbegebietserweiterung bis zum Spatenstich am Feuerwehrhaus in Untermaxfeld. Auch der langersehnte Supermarkt werde bald verwirklicht. "Ich allein konnte das nicht schaffen - da gehören noch zwei dazu", gab Seißler das Lob weiter und betonte, wie wichtig es sei, dass Gemeinderat und Verwaltung mit ihm zusammen am selben Strang zögen.

Auch in der jüngsten Sitzung ging es überwiegend um Bauangelegenheiten. So sind die Pumpenschächte der Vakuumstationen zwei und drei marode. Grund ist die hohe Aggressivität des Abwassers, das die 25 Jahre alten Betonschächte so angegriffen hat, dass eine Sanierung unumgänglich sei, teilte Seißler mit.

"Das Kostengünstigste für uns ist die Sanierung", antwortete er auf Fragen mehrerer Gemeinderäte, ob nicht ein anderes Material - diskutiert wurde Edelstahl - langlebiger sei. Sein Vorschlag lautete, eine Spezialfirma damit zu beauftragen, eine spezielle Beschichtung aus Polyurethan-Spritzschaum anzubringen, um die Schächte wieder abzudichten. Das Verfahren habe sich bereits im Pumpenschacht fünf bewährt. Dort war 2014 saniert worden.

Veranschlagt werden die Kosten auf jeweils 12000 Euro pro Schacht. Hinzukommen allerdings weitere etwa 20000 Euro pro Station, weil ein Leitungsumbau nötig ist, da das Abwasser während der Umbauphase nicht gesammelt werden kann. Edelstahl sei vermutlich wesentlich teurer, meinte Seißler, während die Kosten für die Beschichtung mit 12000 Euro überschaubar seien - der Leitungsumbau werde so oder so erforderlich. Wichtig war ihm ein Beschluss, damit die Verwaltung weiterarbeiten könne. Er werde aber vorher Alternativangebote einholen lassen und sie dem Gemeinderat vorlegen, falls sich etwas Preisgünstigeres fände. Dafür erhielt er einen einstimmigen Beschluss.

Ebenfalls einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, weiter in der LAG Altbayerisches Donaumoos zu bleiben und sich für die nächste Leader-Förderperiode zu bewerben. "Ich hoffe, dass wieder viele Gemeinden mitmachen", hatte Seißler der Abstimmung vorausgeschickt und an zahlreiche Leader-geförderte Projekte erinnert, die es ohne das EU-Programm wohl niemals gegeben hätte.