Oberhausen
Ablehnung zu Überschwemmungsgebiet

Oberhausener Gemeinderat und Grundeigentümer an der Kleinen Paar fühlen sich zu wenig informiert

11.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:37 Uhr
Das Überschwemmungsgebiet der Kleinen Paar soll erweitert werden. Der Umgriff würde keinerlei Bebauung mehr zulassen; die Gemeinde Oberhausen verlangt eine fachliche Aufklärung. −Foto: Hamp

Oberhausen (DK) Oberhausen hat sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung ablehnend zur geplanten Festsetzung des Hochwassergebiets der Kleinen Paar geäußert. Die Gemeinde war aufgefordert worden, im Zuge der entsprechenden Gesetzgebung eine Stellungnahme abzugeben.

Die Kleine Paar fließt durch ein Gebiet, das immer wieder von Hochwasser bedroht ist; nicht zuletzt deshalb wird etwa die kleine Ortschaft Moos auch abgesiedelt. In dem betroffenen Gebiet liegen die Gemeinden Burgheim, Rennertshofen und zum kleineren Teil auch Oberhausen. 1979 wurde dort bereits ein Bereich als Überschwemmungsgebiet festgelegt. Nun liegt eine neuerliche Verordnung vor, nach der die Überschwemmungsgebiete neu festgelegt beziehungsweise erweitert werden sollen. Dort könnte zwar Landwirtschaft weiter betrieben werden, doch jede Art von Bebauung wäre dann nicht mehr möglich. Auch dürfte Grünland grundsätzlich nicht mehr in Ackerland umgewandelt werden. Dazu sollte nun der Gemeinderat bis Ende Oktober Stellung nehmen, er lehnte die Verordnung ab. "Das Pferd wird wieder einmal von hinten aufgezäumt", bemängelte Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl. "Wir brauchen zuerst fachliche Aufklärung und die betroffenen Grundeigentümer wurden bis heute nicht über die Folgen dieser Verordnung informiert." Diese Vorgehensweise habe schon in der Vergangenheit immer wieder für erheblichen Ärger gesorgt.

Ein zweiter wichtiger Punkt war der Bebauungsplan Nr 25 "Wohnungspakt Bayern". Wie schon mehrfach berichtet, plant der Freistaat Bayern im Rahmen dieses Wohnungspakts an der östlichen Zufahrt zur Gemeinde den Bau von drei Wohngebäuden, in denen 15 Sozialwohnungen eingerichtet werden sollen. Der Staat könnte dort zwar ohne einen gemeindlichen Bebauungsplan die Häuser errichten, doch möchte er einvernehmlich mit der Gemeinde zusammen arbeiten, zumal dieser auch die Grundstücke gehören. Mehr als 20 Gemeinden, Behörden, Firmen und Organisationen begutachteten den Plan. Deren Stellungnahmen wurden jetzt in der Sitzung zur Kenntnis genommen und berücksichtigt. Zumeist gab es keine Einwände, Planungsänderungen waren nicht nötig, so dass voraussichtlich im kommenden Frühjahr die Bagger anrollen werden. Wann daneben das neue Rathaus und der Kindergarten von der Gemeinde gebaut werden ist noch offen. "Vielleicht im Herbst 2019", verriet der Bürgermeister.

Keine Einwände hatten die Räte in ihrer Stellungnahme zum Bebauungsplan Nr. 21 "Reisweg" des Marktes Rennertshofen. Auch der Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Ehekirchen wurde einhellig zugestimmt. Zur selben Gemeinde gehört Dinkelshausen, wo eine Lagerhalle und ein Lagerplatz entstehen sollen. Gegen die daher notwendige Änderung des Bebauungsplans Nr. 11" Gewerbegebiet Wallertshofen" gab es ebenfalls keine Einwände.

Schwieriger zu bewerten war der Antrag auf die Errichtung einer Einfriedung um Wohngebäude im Oberhausener Gemeindeteil Kreut. Nur an zwei Seiten stimmte der Rat dem Antrag zu, nachdem auch ein betroffener Nachbar sein Einverständnis unterschrieben hatte. An den beiden anderen Seiten aber müsse der Antragsteller den Bebauungsplan einhalten.

Rainer Hamp