Neuburg
Ab nächster Woche herrscht Betrieb im Container

Rund ein Dutzend Mitarbeiter zieht ins Provisorium im Innenhof des Landratsamts

22.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr
Grauer Komplex: Im Innenhof des Landratsamts ist in den vergangenen Wochen eine Containerlandschaft für Büros entstanden. Kommende Woche ziehen die Mitarbeiter ein. −Foto: Janda

Neuburg (sja) Noch herrscht in den Bürocontainern im Innenhof des Neuburger Landratsamts gähnende Leere. Doch das wird sich in den nächsten Tagen schnell ändern. Voraussichtlich kommende Woche sollen die ersten von rund einem Dutzend Mitarbeitern der Kreisbehörde einziehen.

Von dieser Aussicht sind freilich nicht alle Betroffenen begeistert. "Es herrschen gemischte Gefühle im Haus", erklärt Willi Riß, Abteilungsleiter im Landratsamt. Diese Skepsis hat seinen Worten zufolge jedoch allenfalls mit Bedenken wegen der Unterbringung zu tun. "Die Leute haben damit aber überwiegend keine Probleme", erklärt Riß, der weiß, dass ein Umzug in einer Verwaltung immer mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden ist.

Tatsächlich hatten sich viele die Übergangslösung viel schlimmer vorgestellt. Statt der typischen Optik solcher Behausungen sind die vom Landkreis gekauften Container in anthrazit gehalten. Im Inneren ähneln sie sogar mehr einem normalen Gebäude. Selbst Hausherr Roland Weigert musste bereits bekennen, dass er Schlimmeres befürchtet hatte. Begeistert ist dennoch nicht jeder, wie auch die Entscheidung in den Kreisgremien gezeigt hatte. Allerdings sind die Container keine Dauerlösung, wie Riß betont. "Wir sind bereits dabei, für das Gebäude IX der Lassigny-Kaserne ein Nutzungskonzept zu erstellen." Sobald die notwendigen Beschlüsse vorliegen, ist die Verwaltung also bereit für einen Umbau des Bauwerks, das der Landkreis im vergangenen Jahr erworben hatte.

Vorerst werden also etwa ein Dutzend Mitarbeiter in den Containern unterkommen. Dabei haben die Verantwortlichen Riß zufolge darauf geachtet, dass keine Abteilungen mit Publikumsverkehr betroffen sind. Den meisten Platz in den Contaiern nimmt der sogenannte Katastrophenschutzraum ein. Diesen muss die Behörde für den Ernstfall als Schaltzentrale und Koordinierungsstelle für die Einsatzkräfte vorhalten - also überwiegend ungenutzte Fläche. Kein Wunder, dass sich die Behördenspitze zur Verlagerung in die Container entschied.

Ebenfalls umziehen müssen Michael Hafner und sein Team vom Donaumoos-Zweckverband, die weiterhin zwei Räume bekommen und damit nah an ihrem Führungsteam des Verbands bleiben. Denn mit dem Landrat und mit Riß sitzen der Vorsitzende und der Geschäftsführer des Zweckverbands weiterhin in Reichweite. Auch die Rechnungsprüfungsstelle wird in die Container ziehen, ebenso wie die Mitarbeiter, die für die dezentrale Unterbringung zuständig sind. "Das sind die Leute, die viel draußen unterwegs sind", erklärt der Abteilungsleiter.

Die Serververbindung zum Haupthaus steht bereits, nächste Woche folgen noch die Möbel. Außerdem bekommen die Container dann noch ein Satteldach, um Spiegelungen auf der Oberfläche zu vermeiden und um große Hitze im Inneren zu vermeiden. Damit, so der Plan, soll sich das Provisorium besser in den Bestand einfügen. Dieses befindet sich übrigens im Eigentum des Landkreises, der dafür rund 500000 Euro bezahlt hat. Einen Plan für eine Nachfolgenutzung - für den Fall, dass die nötigen Bürokapazitäten an anderer Stelle geschaffen werden - gibt es Riß zufolge noch nicht. Selbst ein späterer Verkauf der Bürocontainer ist derzeit nicht komplett ausgeschlossen.