Oberhausen
400 Wallfahrer pilgern nach Wemding

Marsch nach Maria Brünnlein übt auch im 43. Jahr eine große Anziehungskraft aus

18.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Langgezogener Tross: Die Pilgerschar marschierte 40 Kilometer weit von Bertoldsheim nach Wemding. Die Spitze bildeten erneut die Fahnenträger. −Foto: Fotos: DK

Oberhausen/Wemding (DK) Rund 400 Pilger haben am Sonntagmorgen an der Oberhausener Wallfahrt nach Wemding teilgenommen. Erschöpft, aber glücklich kamen sie kurz vor Mittag an der dortigen Basilika Maria Brünnlein an.

Der Startschuss für den Marsch fällt stets in der Dunkelheit. Nach einer Andacht in der Oberhausener Kirche treffen sich die Pilger an der Bertoldsheimer Brücke, um von dort aus die rund 40 Kilometer lange Strecke anzutreten. Die diesjährige Auflage war bereits die 43. Wallfahrt ins Schwäbische, die Artur Burgard aus Oberhausen einst mit einem Gelübde ins Leben gerufen hatte. Das Wetter erwies sich für den kräftezehrenden Marsch über die Jura-Ausläufer als perfekt. Einzig die Fahnenträger hatten diesmal - zumindest zeitweise - einen harten Tag: Heftige Windböen stellten sie immer wieder vor Herausforderungen. Allerdings musste die Riege heuer auf eine feste Größe bei der Wallfahrt verzichten: Max Burgard, sonst stets als Fahnenträger dabei, fehlte diesmal. Seine Vertretung übernahmen Simon Seitle und Jakob Schimmel.

Zum Start in Bertoldsheim war die Pilgerschar übrigens noch weitaus kleiner als später bei der Ankunft in Wemding. Auf dem Weg schlossen sich zahlreiche Teilnehmer dem Tross an. Unter anderem in Daiting, wo am Sportheim eine Frühstückspause anstand, stießen einige Wallfahrer dazu. Gleiches galt für die zweite Pause, die erneut in Lommersheim auf dem Programm stand. Unter den Teilnehmern waren auch viele Neulinge, die erstmals den Weg auf sich nahmen - entsprechend zufrieden war Manfred Pettmesser, der zu den Hauptorganisatoren der Wallfahrt zählt.

Um die Sicherheit der Pilger auf der Strecke kümmerten sich erneut die Helfer der Oberhausener Feuerwehr. Auch die Einsatzkräfte des BRK zählten diesmal zu den unverzichtbaren Begleitern; immerhin mussten sie sich auch um einige kleinere Blessuren und Blasen bei den Wallfahrern kümmern - rund 40 Kilometer zu Fuß gehen eben nicht spurlos vorüber.

Pünktlich um 11.10 Uhr kam der Tross schließlich am Zielort an, wo Wallfahrtsdirektor Norbert Traub gemeinsam mit den Oberhausener Ministranten die Teilnehmer der größten Pilgergruppe, die jedes Jahr nach Wemding marschiert, in Empfang nahm. Auch der Ehekirchener Pfarrer Thomas Brom war gekommen, um den Gottesdienst mit den Pilgern zu feiern. Darin ging er auch auf die aktuellen Geschehnisse auf der Welt ein. Egoismus und reinen Kapitalismus verurteilte der Geistliche dabei, denn diese gehen seinen Worten zufolge auf Kosten der Menschen.

Nach dem Gottesdienst nutzten viele Teilnehmer der Wallfahrt wieder die Gelegenheit, Wasser aus dem Brunnenaltar zu schöpfen. Der Quelle unterhalb der Madonnenstatue, der mehrere Augenwenden im 18. Jahrhundert nachgesagt werden, soll der Legende nach eine besondere Wirkung haben und unter anderem bei Augenleiden helfen. Viele Pilger benetzen daher ihr Gesicht mit dem Wasser. Eine heilende Wirkung ist zwar nicht bewiesen, nach der 40 Kilometer langen Wallfahrt ist eine Erfrischung mit diesem besonderen Quellwasser aber für manche Teilnehmer Belohnung genug.