Besser hätten sie das Versprechen nicht einlösen können, das Landrat Ben Schwarz zur Eröffnung der Wild-Wochen im Landkreis gegeben hatte: 1a-Qualität, Frische und kurze Wege. Das, was die Gastwirtsfamilie Endres ihren Gästen geboten hat, war schlicht phänomenal und die allerbeste Werbung für die Aktion.
Auf die Teller gezaubert hatte das kulinarische Highlight aus Viererlei vom Rot- und Damwild Küchenmeisterin Nadja Endres. Sie freute sich, dass „ihr“ Gasthaus in Göggelsbuch für das Auftaktessen ausgewählt wurde. „Wild wird immer mehr“, verriet sie zwischen Vorspeise (mit Hirschbratwurstgehäck) und Cocos-Currysuppe. Und: Es wird wertgeschätzt.
Im Gasthaus Endres ist Wild ein Ganzjahresgericht. „Braten geht immer“, lächelt die junge Frau. Gäste wüssten aber auch Hirschfleischküchle, gebackene Hirschleber oder Hirschbratwurst zu schätzen. Spezialitäten wie saure Lunge gibt es auch im Glas zum Mitnehmen, „was gut angenommen wird“. Im Schnitt alle zwei Wochen wird dafür ein Hirsch erlegt – aus dem eigenen, nahe gelegenen Gehege. „Kurze Wege, kein Stress für die Tiere“, erklärte sie die Philosophie, die auch für die Strohschweine gelte, die im Stall zwischen der Wirtschaft mit ihren 100 Plätzen und dem 70-Betten-Gästehaus ihren Platz haben.
Zarter Rehrücken oder saftiges Wild
„Wildprodukte machen unsere Region reicher“, betonte Landrat Ben Schwarz: Als die Lebensmittel, die am ursprünglichsten wachsen, und als Teil der kulinarischen Vielfalt, die den Landkreis auszeichnet. Die Aktionswochen seien wichtig, um auf Wild auf dem heimischen Teller oder im Gasthaus aufmerksam zu machen. Vielen sei nicht bewusst, wie gesund Wildfleisch sei. Ob zarter Rehrücken oder saftiges Wildschweinsteak, „lassen Sie sich ein“, rührt er die Werbetrommel.
Regionalen Lebensmitteln und Wild im Besonderen einen höheren Stellenwert zu verschaffen, gelinge nicht ohne Partner, betonte Landrat Schwarz. Sehr froh war er daher, dass die Jäger mit Alexandra Wolf (BJV Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein) und Katharina Stolz (Jagdvereinigung Schwabach-Roth) Flagge zeigten, schließlich sind unter den 38 Direktvermarktern, die sich heuer an den Wildwochen vom 2. bis 24. November beteiligen, auch Jäger. Für das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten war Eva Stempfle gekommen, von der Kreisentwicklung im Landratsamt Michael Buchholz.
Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch (parteilos) bezeichnete den Gasthof Endres als Vorzeigebetrieb, „generell und speziell in Bezug auf Wild“. Auch wenn Allersberg mit seiner Gastro-Landschaft noch verhältnismäßig gut da stehe, „tut doch jede Wirtschaft, die weg geht, weh“. Familien wie die Göggelsbucher Familie Endres würden nun für ihren Mut belohnt. „Ihr habt investiert und den Punkt nicht verpasst“, bescheinigte er. Für den Termin „hätten wir es gar nicht besser treffen können.“
Förderung heimischer Vermarktung bedeutende Aufgabe
Horndasch pflichtete Ben Schwarz bei, dass die Förderung der heimischen Vermarktung eine bedeutsame Aufgabe sei. Die Vorzüge lägen auf der Hand und reichten von der Vermeidung langer Transportwege und somit CO2-Einsparung bis zur Unterstützung der Erzeuger „um die Ecke“. Zudem stehe „original regional“ für höchste Ansprüche.
Dem verschreiben sich alle 19 Gaststätten und 38 Direktvermarkter, die an den Wild-Wochen teilnehmen. Aufgelistet sind sie alle in einer kleinen Broschüre. Zu finden sind in ihr zudem Rezeptideen von Wildgulasch bis hin zu raffinierten Gerichten mit Reh-Hack. Das Heftchen liegt an vielen öffentlichen Stellen, in Einrichtungen und Läden aus und kann auf der Homepage des Landratsamtes heruntergeladen werden.
HK
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