Kammerstein/Schwabach – Wegen eines wild gewordenen Pferdes hat am Sonntagnachmittag die A6 in Richtung Heilbronn für zwei Stunden komplett gesperrt werden müssen. Auch in Richtung Amberg war phasenweise eine Vollsperrung erforderlich. In und um Schwabach kam es wegen der Behinderungen auf der A6 zu teils chaotischen Zuständen, da die Umleitungsstrecken schnell überlastet waren.
Kurz nach 13 Uhr wurde eine Streife der Verkehrspolizei Feucht zu einem Auto mit Pferdeanhänger geschickt, das wegen des aufgebrachten Tieres auf dem Seitenstreifen anhalten musste. Das Tier konnte zunächst zwar von den Besitzern ein wenig beruhigt werden, aber an einen Weitertransport war aufgrund des extrem angespannten Verhaltens des Pferdes nicht zu denken. So kam es wenig später auch dazu, dass sich das Pferd plötzlich durch eine Luke aus dem geschlossenen Anhänger befreite. Es fiel zunächst zwar auf die Fahrbahn, sprang aber gleich darauf über die Schutzplanke, wo das Pferd erneut festgehalten und beruhigt werden konnte.
Zu einem weiteren Problem wurde der Umstand, dass sich das Pferd und die beiden 20- und 22-jährigen Besitzer aus Baden-Württemberg im Bereich des hohen Lärmschutzwalls bei Schwabach befanden, weshalb ein Verlassen der A6 erst an der nächsten Anschlussstelle Schwabach-West möglich war. Die Besitzer führten deshalb das Pferd in Richtung Anschlussstelle, bis es sich erneut weigerte. Da sich das Pferd nun auch gegen ein Übersteigen der Schutzplanke stemmte, mussten einerseits die Schwabacher Feuerwehr zum Öffnen der Schutzplanke und andererseits eine Tierärztin aus dem südlichen Landkreis Roth zur Beruhigung des Pferdes hinzugezogen werden.
Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr kam es allerdings zu einem tragischen Zwischenfall, als sich ein 34-jähriger Bekannter der beiden Pferdebesitzer dem verstörten Pferd ohne Absprache näherte. Das Tier trat daraufhin aus und traf den Mann, der mit leichten Verletzungen ins Rother Krankenhaus gebracht werden musste. Erst nach dem Öffnen der Schutzplanke und dem Sedieren des Pferdes durch die Tierärztin konnte das Pferd, das sich bei seinem Sturz auf die Fahrbahn leicht verletzt hatte, zurück in den Anhänger und schließlich zur Pferdeklinik bei Hilpoltstein gebracht werden.
