Hilpoltstein
Was vom Burgfest übrig bleibt ist Freude

Festausschussvorsitzender und Gräfin haben das Burgfest 2022 als wunderschöne vier Tage erlebt

09.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:02 Uhr

Die Hauptakteure des Festes glücklich vereint: Gräfin Melanie Flierl, Bürgermeister Markus Mahl, Festausschussvorsitzender Felix Erbe und Burgfestbürgermeister Josef Lerzer. Foto: Münch

Von Viola De Geare

Hilpoltstein – Das Burgfest ist vorbei und die Letzten sind wieder aus dem seligen Nachfest-Schlummer erwacht. Auch Felix Erbe lacht durchs Telefon, als man sich am Dienstag nach der werten Bilanz des Burgfestausschuss-Vorsitzenden erkundigt. „Die Bilanz ist gut, ich fand es war ein sehr schönes Burgfest und das ging sicher vielen so, wenn man sieht wie voll es besonders Freitag und Samstag war“, sagt er am Tag danach. Wenngleich das Warten aufs Fest natürlich doch lang war – denn bis zum Mai stand nicht fest, ob das Burgfest in altbewährter Form stattfinden kann. Der Ausschuss hatte sich zudem im September neu formiert und so war es für ihn vor allem ein „Durchfragen durch Organisationsstrukturen und Abläufe“, die für das Gremium natürlich erst einmal neu waren. „Wir haben auch die Gruppen kontaktiert, ob wieder alle unverändert mit dabei sind und alle alles machen können“, berichtet er – was natürlich der Fall war. „Eigentlich alle, egal ob Gruppen oder Schausteller haben sich gefreut, dass das Burgfest endlich wieder stattfindet.“

Natürlich gab es auch einige Neuerungen, so seien diesmal deutlich weniger Pferde dabei gewesen, die Kutsche des Wunderdoktors zum Beispiel wurde erstmals von Burschen geschoben und bei den Reitschulen, die immer vertreten gewesen waren, fehlten diesmal schlicht die erfahrenen Reiter, die auch bei Lärm und Jubel das Pferd sicher lenken können.

Sehr viele Besucher, auch von auswärts

Auch beim Festspiel habe alles geklappt. Von der Position auf der Bühne als Stadtschreiber hat er einen recht guten Überblick über die historische und moderne Menge: „Ich hatte den Eindruck, dass dieses Mal sehr viele Leute da waren. Natürlich die Hilpoltsteiner auf ihren Stammplätzen, aber auch viele Auswärtige“, berichtet er erfreut. Neben den kleinen Mikrofon-Pannen beim Festspiel, bei denen die Akteure schlicht ein bisschen ungünstig für den Funkempfang gestanden hatten, habe eigentlich alles gut geklappt. Auch nach dem Festzug sei auf dem Kreuzwirtskeller eine wunderbare Stimmung aufgekommen – „eigentlich so, wie es früher oft war, dass man noch lange zusammen gesessen und gesungen hat“, erzählt Erbe.

Der Gräfin macht er aber das größte Kompliment: „Melanie Flierl hat das mit ihrer freundlichen und ruhigen Art richtig gut gemacht. Es hat ihr richtig Spaß gemacht, die Gruppen im Vorfeld zu besuchen und auch am Fest selber hat sie alles souverän gemeistert und war überall dabei. Jetzt hat sie sich nach dem Fest wirklich eine Pause verdient.“

Zur Pause gekommen ist Pfalzgräfin Melanie Flierl bislang aber noch nicht, bis in die Nacht am Montag klangen noch mancherorts im Stadtgebiet die Vivat-Rufe, wenn die Gräfin vorbei schaute. Am Dienstag ist sie noch schwer damit beschäftigt, zuhause etwas aufzuräumen, denn in den vergangenen drei Wochen ist sie zu nicht viel gekommen. Fast jeden Abend stand ein anderer Vereins-Besuch auf dem Programm, mitgezählt hat sie irgendwann gar nicht mehr und jeder Verein hat sie auf die eine oder andere Art liebevoll willkommen geheißen. „Es war echt spannend, zu sehen, wer welche Aufgaben hat“, erzählt sie. In diesem Jahr sorgten erstmals auch die Vereine für die Brotzeit, während die Gräfin in den Jahren zuvor immer alles mitgebracht hatte – so war die Sache schon mal deutlich entspannter. Bei der Feuerwehr, ihrem eigenen Verein, durfte sie natürlich, wie es schon Tradition ist, auf dem Schlauchturm die Stadtfahne hissen.

„Der Einzug am Sonntag, das ist Wahnsinn“

Der schönste Moment am ganzen Burgfest war für sie aber natürlich, als sie am Sonntag auf dem Marktplatz einzog. „Wenn man die Menschenmenge bemerkt und dann alle Akteure der Vereine wieder sieht, das ist Wahnsinn“, erzählt sie, noch immer ganz euphorisch. Bevor es soweit war, hatte sie eigentlich keine Bedenken. „Bei einer der Gruppen hat einer gesagt: Es ist alles nicht schlimm, Hauptsache es regnet nicht. Und das habe ich mir dann auch gedacht: Wenn ich mich beim Text verhaspele, dann sag ich‘s einfach nochmal und aufs Pferd aufsteigen, kann ich auch nochmal probieren“, sagt sie und lacht.

Mit dieser pragmatischen Einstellung konnte eigentlich gar nichts mehr schief gehen und so war es für sie ein wunderschönes Burgfest, das sie auch in vollen Zügen genießen konnte. Die Gräfinnen-Fahne unterdessen bleibt noch ein paar Tage am Flierl‘schen Haus hängen, auch wenn jetzt langsam Entspannung aufkommen kann.

HK