Energiewende im Landkreis
Vorfahrt für regenerative Energie

Heidecker Solarpark Schloßberg-Südwest einstimmig befürwortet – Nahwärmenetz wird geplant

13.05.2022 | Stand 20.05.2022, 13:51 Uhr

Wie hier bei Grafenberg wird künftig auch südwestlich von Schloßberg eine große PV-Anlage ihren Standort haben. Foto: Luff

Von Eva Schultheiß

Heideck – Einstimmig befürwortet der Stadtrat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für eine Fläche südwestlich des Dorfes Schloßberg für Photovoltaik (PV). Gleichzeitig soll es jetzt in Sachen Nahwärmenetz vorangehen.

Franziska Mikuta vom Planungsbüro Neidl und Neidl hat in der jüngsten Sitzung des Gremiums die Planung für die annähernd dreieckige Fläche an der Gemarkungsgrenze vorgestellt. Sie ist im Osten und Südwesten durch eine Baumreihe, Büsche und Wald abgegrenzt. Im Norden wird sie mit einer dreireihigen Hecke eingegrünt. Über einen bestehenden Feldweg kann die PV-Anlage erschlossen werden.

Die Unterkante der Module muss 80 Zentimeter über dem Boden liegen, die Oberkante höchstens 3,5 Meter. Auch das notwendige Gebäude darf nicht höher sein. Die Fläche unter den Modulen wird zum Grünland, das gemäht oder beweidet wird. Da auf der Fläche zwei Feldlerchenpaare brüten, werden in der Nähe zwei freie „Lerchenfenster“ mit Blühstreifen rundum vom Acker abgegrenzt und als neuer Lebensraum angeboten.

Wie die Paneele genau gestellt werden und wo das Technikgebäude gebaut wird, steht noch nicht fest, „das wird in der zweiten Auslegung dann eingetragen sein“, informierte Franziska Mikuta.

Der CSU-Fraktionssprecher Johannes Hämmerling erkundigte sich, ob der Wald im Südwesten eines Teils der Fläche die Module verschattet und dadurch negativen Einfluss auf die Leistung hat. Nur minimal, antwortete Mikuta, denn die Baugrenze für die Module sei ein Stück vom Wald entfernt.

Die Firma GP Joule hatte in der Sitzung vor zwei Wochen vorgestellt, wie ein Nahwärmenetz in Heideck entstehen kann. Nun beschloss der Stadtrat einstimmig, dass die Firma mit der Entwicklung und Umsetzung des Nahwärmenetzes auf Basis regenerativer Energieträger beginnen soll. Hierzu muss eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit GP Joule über einen Gestattungsvertrag zu verhandeln, der auch das Grundstück für die Heizzentrale beinhaltet.

Katrina-Luisa Neumann (FW) erkundigte sich, wie Stadt und Bürger für den Fall abgesichert seien, dass die Firma einmal das Projekt nicht weiterverfolgen könne. Bürgermeister Ralf Beyer sagte, dass man sich in eine gewisse Abhängigkeit der Firma begebe, aber dass der ausgehandelte Vertrag wieder im Stadtrat vorgestellt werde. Nach dem Zeitrahmen erkundigte sich der fraktionslose Rudolf Schmidler mit Blick auf die Baumaßnahme an der Schule. Da die Ölheizung noch funktioniere, könne die weiterlaufen, bis die Übergabestation angeklemmt werden könne, antwortete der Bürgermeister. Johannes Hämmerling meinte, dass man mit der Heizzentrale im Westen der Stadt nicht die Anwesen im Osten – beispielsweise Höfen oder Mühlfeld – mit anschließen könne. Es könne dann eine zweite Heizzentrale errichtet werden, antwortete Beyer. Reinhard Siegert, der CWG-Fraktionssprecher, hofft, dass sich schnell möglichst viele anschließen lassen, damit die Firma größer dimensioniert planen kann, Rohre mit größerem Querschnitt beispielsweise. Wichtig ist ihm auch, dass die Stadt Mitglied in der Betreibergesellschaft wird, damit sie Einfluss hat.

HK