Landkreis Roth
Voll funktionsfähiges Kino-Museum: Rednitzhembacher Besonderheit feiert Zehnjähriges

10.11.2022 | Stand 10.11.2022, 10:02 Uhr

Er ist Filmvorführer, Gemeindeangestellter und Gemeinderatsmitglied in einer Person: Jörg Deffner im Rednitzhembach Kino-Museum mit Bürgermeister Jürgen Spahl (links). Foto: Schmitt

Von Robert Schmitt

Rednitzhembach – Gewiss nicht jeder im Landkreis weiß, dass es in Rednitzhembach ein Kino-Museum gibt. Dieses hat jetzt sogar schon sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Bürgermeister Jürgen Spahl hieß zu dem Fest in einem der kleinsten Vorführräume Deutschlands mit 28 Kinostühlen knapp 60 Cineasten aus der Region willkommen.

Das Kino-Museum befindet sich im Gebäude der Mittelschule und wird dort auch für Unterrichtszwecke genützt. Denn die Vorführtechnik ist voll funktionsfähig. Die Projektoren aus den 1930er-Jahren ebenso wie die aus den 1950er bis 1970er-Jahren. Blueray-Player und Beamer sind ohnehin jüngsten Datums. Zum Jubiläum zeigte das Kino-Museum eine Wochenschau aus dem September 1961.

Den Grundstock dafür hat ein Sammler aus Rednitzhembach zusammengetragen. Horst Hippe war es ein Anliegen, dass seine vier Kinositze samt der Projektoren und des Zwei-Meter-Lautsprechers aus der Anfangszeit des Tonfilms erhalten bleiben. Nach Hippes Tod erwarb die Gemeinde die kleine Zusammenstellung, für die in Schule extra ein Raum eingerichtet wurde. Und ein wenig erweitert wurde das historische Mini-Kino auch.

Technisch bietet das Rednitzhembacher Kino-Museum alles, was seine großen Geschwister ausmacht. Man kann alle Arten von Filmen ansehen. Schließlich soll das Kino-Museum nicht in Ehren verstauben, sondern genützt werden.

Für einen sehr überschaubaren Preis könnte es jeder privat mieten. Vorführer und Geschichtsvortrag inklusive. Die Gemeinde besitzt die Rechte an einigen Filmen und Wochenschauen der Nachkriegszeit, die gezeigt werden können. Was aber beim jüngeren Publikum durchaus zu Verwirrungen führen kann. Als Filmvorführer Jörg Deffner einer Schulklasse einmal ein Fußballspiel zeigte, kam die Frage auf, wie sich denn die Mannschaften damals unterscheiden konnten. „Denn die sind ja nur in Schwarz-weiß zu sehen.“

HK