Landkreis Roth
Viel Unterstützung für Idee eines Radwegs zwischen Eysölden und Zell

05.08.2022 | Stand 05.08.2022, 16:26 Uhr

Vermeintlich idyllisch, aber für Radfahrer nicht ungefährlich scheint die Straße zwischen Eysölden und Zell zu sein. Foto: Auer

Von Richard Auer

Eysölden/Zell – Mit einer Unterschriftenliste setzen sich momentan viele Menschen aus Eysölden, Zell und umliegenden Orten für den Bau eines Radwegs entlang der Ortsverbindungsstraße Eysölden-Zell ein. Bei der Lokalpolitik rennen sie damit anscheinend offene Türen ein. Ganz einfach wird das freilich wegen des Grunderwerbs nicht.

Die kurvige Straße zwischen den beiden Ortschaften fällt etwa je zur Hälfte in die Zuständigkeit der Marktgemeinde Thalmässing und der Stadt Hilpoltstein. Eine Eysöldenerin hat nun, mit etwas Unterstützung durch mehrere Vereine, die Initiative ergriffen und vor zwei Wochen Unterschriftenlisten in beiden Dörfern ausgelegt, etwa in der Bäckerei Schmidtkunz, an der Tankstelle, in der Raiffeisen-Geschäftsstelle, im Schützenhaus, im Sportheim der DJK Zell, bei der Feuerwehr Zell. Die „Blitzidee“ dafür kam ihr schon im Frühjahr, als sie mit Kindern von Eysölden nach Zell radelte und – unter anderem bedrängt von einem Bus – merkte, wie gefährlich das werden kann.

In der „Argumentation“ die der Liste vorangestellt ist, wird eine Fülle von Punkten, die für einen Radweg sprechen, aufgezählt. Demnach werde die Stecke von immer mehr Radfahrern genutzt, und zwar sowohl von Freizeitradlern als auch von „Berufspendlern“, die mit dem Rad zu Regens Wagner nach Zell fahren. Der Bau eines Radwegs würde diesen erfreulichen, umweltfreundlichen Trend zugunsten des Fahrrads verstärken, zugleich könnte das die beiden Dörfer vom Autoverkehr entlasten. Die bestehende Straße sei mit ihren Kurven, dem zeitweise hohen Verkehrsaufkommen und den teilweise hohen gefahrenen Geschwindigkeiten für Radler gefährlich.

Nicht zuletzt hätten die Katholiken von Eysölden (Filialkirche Heilig Kreuz) die Gräber ihrer Angehörigen im Friedhof von Zell.

Thalmässings stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf (CSU) sagte auf Anfrage, er habe in dieser Sache inzwischen bereits mit dem Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl (SPD) gesprochen: „Der sieht das genauso positiv wie wir.“ Im offiziellen Radwegeplan des Landkreises sei diese Strecke zwar nicht enthalten – das sei letztlich auch der Grund für die Unterschriftenaktion – „aber wenn ich’s örtlich betrachte, gibt es gute Gründe für einen Radweg.“ Jetzt sollten zunächst die Listen offiziell übergeben werden, dann werde das Thema im Marktgemeinderat besprochen. Aber: „Der Knackpunkt ist, ob wir die Grundstücke kriegen.“ In Frage käme nur – von Eysölden kommend – die linke Seite neben der Straße. Denn zur Linken finden sich geschützte Kopfweiden.

Heike Klier, die Leiterin von Regens Wagner in Zell, meinte zur Radweginitiative: „Ich unterstütze das ganz aktiv aus vielerlei Hinsicht.“ Viele Mitarbeiter kämen aus dieser Richtung mit dem Fahrrad nach Zell, das sei auf der schmalen Straße nicht ganz ungefährlich. Auch für die in Zell betreuten Menschen, viele hörgeschädigt, werde ein barrierefreier Weg nach Eysölden im Rahmen eines Spaziergangs die Ausflugsmöglichkeiten „deutlich erweitern.“ Die Unterschriftenlisten, die an der Pforte bei Regens Wagner ausliegen, würden rege gefüllt.

Im Übrigen gibt es im Zusammenhang mit dem Radweg Eysölden-Zell eine weitere Anregung: Die Brüder Heinz und Hermann Müller aus Steindl haben den Vorschlag, dass auch Steindl an diesen Radweg angeschlossen werden sollte – indem eine bereits bestehende Feldwegtrasse ertüchtigt wird. Schottern würde reichen, meint Heinz Müller. „Aber wenn sie ihn teeren, wär‘s auch recht.“

HK