Allersberg
Unausweichliche Verbesserungsbeiträge: Brunnbach-Gruppe kann anstehende Maßnahmen nicht mehr selbst stemmen

17.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:15 Uhr

Das Trinkwasser wird teurer für die Haushalte, die vom Zweckverband Brunnbach-Gruppe oder vom Markt Allersberg versorgt werden. Denn nach der Anhebung der Grund- und Verbrauchsgebühr zu Jahresbeginn stehen für 2024 auch noch zusätzliche Beiträge ins Haus. Foto: dpa

Von Jochen Münch

Allersberg/Hilpoltstein/Roth – Erst sind die Wassergebühren angehoben worden und jetzt stehen auch noch Verbesserungsbeiträge ins Haus: Auf weiter steigende Kosten müssen sich alle Haushalte gefasst machen, die von der Brunnbach-Gruppe oder über den Markt Allersberg mit Trinkwasser versorgt werden.

Die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen, die der Zweckverband zur Wasserversorgung der Brunnbach-Gruppe in seiner jüngsten Sitzung als unausweichliche Maßnahme beschlossen hat, hat der Allersberger Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend wohl oder übel abgesegnet. Die Höhe der fälligen Beiträge, mit denen laut Bürgermeister Daniel Horndasch aber frühestens 2024 gerechnet werden muss, steht noch nicht fest. Zugesagt hat Horndasch dagegen, dass die Bürgerinnen und Bürger die Kosten auch in Raten bezahlen können.

Wie der Allersberger Bürgermeister erklärte, kann der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Zweckverband die nächsten notwendigen Maßnahmen an den Brunnen und am Leitungsnetz nicht mehr selbst stemmen. Die „finanzielle Bewegungsfreiheit“ des Zweckverbandes sei „nicht mehr gegeben“, hatte schon im vergangenen Jahr die Rechtsaufsicht am Landratsamt bei der Genehmigung des notwendig gewordenen Nachtragshaushalts des Zweckverbands kritisiert.

Dieser war vor allem wegen der Sanierung des Tiefbrunnens I notwendig geworden, die um mehr als 350000 Euro teurer kam als man ursprünglich angenommen hatte. Die Verschuldung des Zweckverbands steigt damit bis zum Jahresende 2024 auf geschätzt 3,3 Millionen Euro, wie es bei der Vorstellung des Nachtragshaushalts im vergangenen Jahr geheißen hatte. Weitere Kredite gibt die finanzielle Lage jetzt aber nicht mehr her, so dass die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen unausweichlich geworden ist.

Klar geworden ist bei der finanziellen Gesamtbetrachtung aber auch, dass die Brunnbach-Gruppe mit ihren Wassergebühren lange Zeit relativ günstig gewesen ist. Lag die Grundgebühr in der Brunnbach-Gruppe bis zum vergangenen Jahr bei jährlich nur 24 Euro und inzwischen bei 60 Euro, so beläuft sie sich bei anderen Wasserversorgern wie etwa beim Zweckverband Mörsdorfer Gruppe schon bis auf 144 Euro. Dagegen liegt die Verbrauchsgebühr für den Bereich der Brunnbach-Gruppe und des Kernorts Allersberg inzwischen bei einheitlich 1,87 Euro pro Kubikmeter. Das ist höher als bei der Mörsdorfer Gruppe (1,52 Euro) oder bei der Stadt Hilpoltstein (1,45 Euro).

Versorgt von der Brunnbach-Gruppe werden die Allersberger Ortsteile Altenfelden, Appelhof, Brunnau, Eisbühl, Eismannsdorf, Eppersdorf, Eulenhof, Fischhof, Göggelsbuch, Grashof, Guggenmühle, Harrhof, Kronmühle, Lampersdorf, Polsdorf, Reckenricht, Schönbrunn und Wagnersmühle, die Pyrbaumer Ortsteile Oberhembach, Pruppach und Neuhof, die Hilpoltsteiner Ortsteile Heuberg, Lochmühle, Altenhofen, Auholz und Riedersdorf sowie die Rother Ortsteile Harrlach, Finstermühle, Eichelburg, Heubühl, Birkach und Zwiefelhof. Der Markt Allersberg, der als Wasserversorger des Kernorts fungiert, kauft das Wasser bei der Brunnbach-Gruppe ein und leitet es lediglich weiter.

HK