Briefmarken-Sammler
Überregionales Philatelisten-Treffen in Georgensgmünd

Thema 100 Jahre Währungsreform: Als ein Brief 50 Milliarden Porto kostete

09.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:53 Uhr

Briefmarken-Experten aus ganz Deutschland tauschten sich in Georgensgmünd aus. Schwerpunktthema war die Inflationszeit vor 100 Jahren und ihre Auswirkungen auf die Philatelie. Fotos: Schmidtkonz

Ende November 1923 endete die Inflationszeit in Deutschland mit einer Währungsreform. Natürlich machte diese Währungsreform auch nicht Halt bei der Reichspost. Schließlich mussten ja auch die Briefmarken an die neue Währung angepasst werden. Vor 100 Jahren war das. Aus diesem Anlass veranstaltete die Briefmarken- Arbeitsgemeinschaft und zugleich Deutschlands größter Briefmarkensammelverein Infla Berlin ein überregionales Treffen in Georgensgmünd.

Rund 30 Mitglieder und Gäste des Vereins aus ganz Deutschland kamen in Georgensgmünd zusammen, um sich über das Sammelgebiet „Deutsche Inflation 1916-1923“ auszutauschen. Das Treffen wurde von den drei Leitern der Regionalgruppen Leipzig, München und Nordbayern, Achim Filbrandt (Leipzig), Dieter Weinbuch (München) und Bernd Schmidtkonz aus Petersgmünd (Nordbayern) vorbereitet.

In seinem Grußwort betonte der Georgensgmünder Bürgermeister Ben Schwarz, viele Konflikte der heutigen Zeit ließen sich speziell aus der Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund des Versailler Vertrags ableiten. Umso wichtiger sei es daher, sich mit den Geschehnissen jener Zeit zu befassen. Schließlich sei die rasende Inflation eine Folge dieses Vertrags gewesen.

Erstes Treffen mehrerer Sammler-Regionalgruppen

Der Vorsitzende von Infla, Josef Bauer aus München, erklärte, die Arbeit der Regionalgruppen bilde das Rückgrat des Vereins. Daher freue er sich sehr, dass dieses überregionale Treffen so gut angenommen wurde. Ein Treffen mehrerer Regionalgruppen habe es noch nie gegeben.

Die beiden Briefmarkenprüfer des BPP, Josef Bauer und Dieter Weinbuch, waren stets von den Sammlern umlagert. So konnte manche Frage zu verschiedenen Marken und Belegen geklärt oder es konnten auch Fälschungen erkannt werden.

Vortrag über Herstellung der Marken anno 1920

In einem überaus interessanten und detaillierten Vortrag berichtete Walter Trösch, der eigens aus der Schweiz angereist war, über seine Forschungsergebnisse zum Druck und zur Herstellung der Markenausgabe von 1920 „Reichspostamt“ und „Vereinigung von Nord und Süd“.

Im Anschluss hatten die Sammlerfreunde alle Möglichkeiten, sich über philatelistische Themen auszutauschen und auch ihr mitgebrachtes Material zu begutachten und zu tauschen. So entstand auch ein intensiver Tausch. Zudem wurde eine kleine interne Auktion zugunsten der Gotwin-Zenker-Stiftung für philatelistische Literatur durchgeführt.

Informationen zum Verein oder zu philatelistischen Fragen gibt es auf der Homepage Infla-berlin.de sowie beim Regionalleiter Nordbayern, Bernd Schmidtkonz. bernd_schmidtkonz@web.de und unter Telefon (0170) 8916361.

Bernd Schmidtkonz