Kreisliga Neumarkt/Jura Ost
TV Hilpoltstein vor Duell mit SG Möning/Rohr:„Arschbacken zusammenkneifen“

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 20:02 Uhr |
Mathias Hochreuther

Blick in die Annalen: Das letzte Pflichtspiel zwischen dem TV Hilpoltstein (r.) und der SG Möning/Rohr gab es wie hier zu sehen 2022 im Toto-Pokal. Endstand: 6:0 für die SG. Foto: DK-Archiv

Der Kampf um Punkte wird an diesem 6. Spieltag der Kreisliga Ost bereits am Freitagabend unter Flutlicht eröffnet. Jeweils um 19 Uhr will der TV Hilpoltstein gegen die SG Möning/Rohr das Tabellenende verlassen und die SG Thalmässing/Eysölden ihren guten Saisonstart gegen den Henger SV fortführen. Am Sonntag dann wartet auf Spitzenreiter Göggelsbuch eine knifflige Aufgabe bei einem Aufsteiger.

TV Hilpoltstein – SG Möning/Rohr (Freitag, 19 Uhr)

Marco Christ will gar nicht um den heißen Brei herumreden. „Das hängt noch nach“, sagt der Trainer des TV Hilpoltstein über die jüngste 0:3-Heimniederlage gegen die SG Forchheim/Sulzkirchen. „Wir haben da alles vermissen lassen, sowohl fußballerisch als auch in Sachen Leidenschaft, damit kann ich nicht leben.“ Klare Worte, die auch eine klare Forderung an seine Mannschaft nach sich ziehen. „Die Jungs müssen die Arschbacken zusammenkneifen und die Kreisliga annehmen.“

Der neue Trainer des Bezirksliga-Absteigers schätzt die Qualität in der Mannschaft und die Harmonie, die er in Hilpoltstein vorgefunden hat, auch die Trainingsbeteiligung – von Verletzungen oder den vielen Urlaubern in den vergangenen Wochen abgesehen – stimmt unverändert; aber Fußball müsse auch mal wehtun, „auch im Training“, sagt Christ, „so haben wir dann am Dienstag auch trainiert. Das Schöne am Fußball ist ja, man kann nach jedem Spiel die Reset-Taste drücken“. Will heißen, im Heimspiel gegen Möning/Rohr erwartet er die Wende, auch wenn er die Spielgemeinschaft als Favorit sieht. „Da müssen wir nur auf die Tabelle schauen, auch auf die von der letzten Saison. Das ist eine Top-Kreisliga-Mannschaft“, sagt Christ über den letztjährigen Tabellendritten, „aber mehr will ich dazu gar nicht sagen, es liegt an uns“.

Auf die eigenen Fähigkeiten konzentrieren, diese Marschroute gibt auch Christs Pendant Benjamin Drenda aus. „Der letzte Tabellenplatz von Hip sagt für mich nichts aus, dazu ist es noch viel zu früh. Ich habe sie selbst gesehen, eine spielerisch starke Mannschaft, da müssen wir unserem Spiel treu bleiben“, sagt der SG-Trainer.

Was dann möglich ist, hätten beispielsweise die Siege gegen Pollanten (6:0) oder Berg (3:0) gezeigt. Klappt das nicht, muss man eben auch mal mit einem 1:1 wie jüngst in Heng leben. Dennoch, Rang zwei und bereits 16 erzielte Tore (bei sieben Gegentreffern) sind ein guter Saisonstart für die Spielgemeinschaft. „Fünf Spiele, zehn Punkte, das ist ein toller Schnitt, so kann es weitergehen“, sagt dann auch ein zufriedener Benjamin Drenda.

Die personelle Situation bremst die Euphorie in Möning und Rohr dagegen etwas. „Mitte der Woche war der Kader etwas ausgedünnt“, sagt der SG-Coach, der selbst in Hilpoltstein urlaubsbedingt nicht an der Seitenlinie stehen wird. Zwischen den Pfosten wird mit Jürgen Bayer übrigens wieder ein Feldspieler stehen. „Unsere Torhüter sind beide verletzt, dankenswerterweise geht Jürgen wieder ins Tor“, so Drenda.

SG Thalmässing/Eysölden – Henger SV (Freitag, 19 Uhr in Thalmässing)

Zum zweiten Mal in dieser Saison tritt die Spielgemeinschaft an einem Freitagabend an. Das erste Flutlichtspiel zur Thalmässinger Kirchweih (Unterdorf) gegen Woffenbach verlief ja positiv (2:1). Ein weiterer positiver Nebeneffekt: „Wir haben einige Familienväter im Team, die sind froh, wenn sie dann ein freies Wochenende haben“, sagt mit Christian Herzog einer der beiden SG-(Spieler-)Trainer zu den Freitagsterminen. Ein dritter folgt ja bereits in der kommenden Woche, zur zweiten Thalmässinger Kirchweih (Oberdorf) steht das mit Spannung erwartete Derby gegen Hilpoltstein an.

Zunächst aber gilt die Aufmerksamkeit dem Henger SV, wobei das auch nicht ganz stimmt. „Ich habe vor fünf Jahren oder so mal gegen die gespielt, ansonsten kennen wir Heng nicht wirklich, mal schauen, was da auf uns zukommt“, sagt Herzog, der sich lieber auf die eigene Mannschaft konzentrieren will. Und mit dieser Marschroute sind sie in Thalmässing und Eysölden bislang nicht schlecht gefahren, sind sie doch nach vier Spielen noch immer ungeschlagen. Mit dem kleinen Makel, dass bei den drei Unentschieden auch etwas mehr drin gewesen wäre. „Aber als Aufsteiger sind wir mit dieser Bilanz freilich zufrieden“, so Herzog.

FC Altdorf – DJK Göggelsbuch (Sonntag, 15 Uhr)

Der Überraschungs-Tabellenführer fährt zum überraschend gut gestarteten Aufsteiger (Altdorf ist Tabellenvierter). So könnte man das Duell als Außenstehender umschreiben – ob denn der gute Saisonstart für beide Teams selbst tatsächlich so überraschend kommt, das ist eine andere Frage. Fakt ist jedenfalls, dass die DJK noch ungeschlagen ist und der FCA erst am vergangenen Wochenende im Derby in Ezelsdorf seine erste Niederlage nach dem Aufstieg hinnehmen musste (0:2). „Wir erwarten ein technisch sehr gutes Team, das weiß, was es machen muss“, sagt Göggelsbuchs Trainer Dominik Pöllet vor der Fahrt ins Nürnberger Land, „auch der große Platz in Altdorf ist in unserer Vorbereitung auf das Spiel ein Thema“. Aber, nach vier Siegen und einem Unentschieden mit erst einem Gegentor spielen Gegner und örtliche Gegebenheiten aus Göggelbucher Sicht auch nicht die Hauptrolle. „Wir wollen uns weiterhin auf uns fokussieren und unsere Leistung wieder abrufen, dann werden wir sehen was wir dafür bekommen“, zeigt Pöllet Selbstbewusstsein.

HK


Zu den Kommentaren