Borzner oder Mailinger?
Thalmässing wählt: Gut 4300 sind am Sonntag an die Urnen gerufen

17.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:52 Uhr

Das Eckige muss in den Schlitz: 4311 Stimmen sind an diesem Sonntag in Thalmässing maximal zu vergeben. Das Bürgermeisteramt in der Marktgemeinde ist seit dem Tod Georg Küttingers am 11. Dezember 2022 vakant, es kandidieren Barbara Borzner (Thalmässinger Liste) und Johannes Mailinger (CSU). Foto: Reichel/dpa

Es ist so weit: An diesem Sonntag sind exakt 4311 wahlberechtigte Frauen und Männer, allesamt Gemeindebürger von Thalmässing, aufgerufen, die neue Frau oder den neuen Mann an die Spitze der Kommune zu wählen.

Barbara Borzner (Thalmässinger Liste) und Johannes Mailinger (CSU) treten an, den Bürgermeistersessel zu erobern und damit dem im Dezember verstorbenen Georg Küttinger nachzufolgen.

donaukurier.de berichtet am Sonntagabend live aus dem Rathaus



Sechs Wahllokale stehen hierfür offen – und zwar bis 18 Uhr: in der Grund- und Mittelschule sowie im Feuerwehrhaus im Kernort Thalmässing, sowie je eines in Alfershausen, Eysölden, Offenbau und Pyras. Das sogenannte Briefwahllokal ist im Thalmässinger Rathaus angesiedelt. Die Auszählung der Stimmen dürfte wohl eine gute Stunde in Anspruch nehmen, rechnet man in der Gemeindeverwaltung, demnach sollte das Ergebnis bis gegen 19.15 Uhr feststehen. Unsere Zeitung ist in dieser spannenden Phase live dabei – online unter www.donaukurier.de. Allerdings handelt es sich um das vorläufige Endergebnis; das wird tags darauf vom Wahlausschuss geprüft und vom Wahlleiter Martin Obermeyer verkündet.

Amtszeit des gewählten Bürgermeisters beginnt am 28. März

Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Annahmefrist von einer Woche. Äußert sich der oder die Gewählte in dieser Zeit nicht, gilt die Wahl als angenommen. Die gewählte Person kann die Wochenfrist durch eine Annahmeerklärung auch verkürzen. Also spätestens am 27. März wird erneut der Wahlausschuss einberufen, er hat dann das amtliche Endergebnis zu verkünden. Am Tag nach dieser amtlichen Feststellung des Wahlergebnisses beginnt die Amtszeit des gewählten Bürgermeisters: am 28. März. Sie beträgt – wie gewohnt – sechs Jahre, sie dauert also bis 2029.

Dessen ungeachtet endet die Wahlzeit des Gemeinderats wie in allen Kommunen in Bayern schon 2026, Marktrat und Bürgermeister werden in Zukunft getrennt gewählt, sofern die beiden Termine nicht irgendwann wieder zusammengeführt werden können. Das ist unter anderem auch in Roth, Allersberg und Georgensgmünd bereits der Fall. Und auch im Landkreis Roth, ein neuer Landrat wird Ende April gewählt, während in den meisten übrigen Landkreisen ebenfalls 2026 zu den Urnen gerufen wird.

Weit mehr als 1000 haben sich zur Briefwahl angemeldet

Sofern die Urnen heutzutage nicht ohnehin ein Auslaufmodell sind. Zuletzt haben bei der Kommunalwahl in Thalmässing rund 1800 Menschen per Brief abgestimmt. Sie machten damit mehr als 60 Prozent der Wählerstimmen aus. Dieser Trend scheint sich nun bei der Bürgermeisterwahl umzukehren: Laut dem Wahlleiter Martin Obermeyer haben sich bis zum Mittwochnachmittag exakt 1114 Frauen und Männer für die Briefwahl registrieren lassen, „mehr werden es wahrscheinlich auch nicht mehr werden“.

Ob dies ein Fingerzeig auf eine geringe jetzige Wahlbeteiligung insgesamt ist oder ob 2020 wegen der aufkommenden Corona-Pandemie auf Nummer sicher gehen und Kontakte vermeiden wollten, wird sich erst am Wahlabend am Sonntag zeigen. Vielleicht nutzten damals aber auch deshalb mehr Menschen die Briefwahl, weil vor drei Jahren mit Bürgermeister, Marktrat, Kreis- und Bezirkstag deutlich mehr Stimmen zu vergeben waren, der Wahlakt somit länger und komplizierter war. Diesmal ist es einfach, leichter geht es nicht: Borzner oder Mailinger - ein Kreuz genügt. Wer am Ende mehr Kreuzchen auf sich vereinigen kann, ist spätestens am 28. März die neue Person an der Gemeindespitze.

HK