Landkreis Roth:
Stippvisite im Paradies: Beim „Tag der offenen Gartentür“ sind sieben Anwesen in Offenbau dabei

17.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:11 Uhr

Viel zu entdecken gibt es bei der Auftaktveranstaltung zum „Tag der offenen Gartentür“ rund um die Casa Chiara in Offenbau. Dieser Besuch ist ein Vorgeschmack auf den 26. Juni. Foto: Karch

Von Andrea Karch

Offenbau – Es ist ein Wiedersehen alter Freunde, die die gleiche Leidenschaft haben: den Garten. Dass der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen ihnen nie langweilig wird, liegt auch daran, dass es „den Garten“ nicht gibt. Während in den einem die Selbstversorgung mit Gemüse im Vordergrund steht oder sich beim nächsten alles um die Gestaltung mit Stauden und Gehölzen dreht, will der andere vor allem ein Refugium für Pflanzen und Tiere sein. Und wieder andere finden für alles ein Fleckchen. Wie andere das grüne Umfeld um ihr Haus gestalten, kann man am Sonntag, 26. Juni, beim Blick über den Gartenzaun sehen. Und gar nicht heimlich: Denn an diesem Tag öffnen in Offenbau sieben Besitzer ihre Gartentüren ganz weit.

„Die Bürger in Offenbau haben oft einen grünen Daumen, wenn nicht gar ein grünes Händchen“, lobt stellvertretende Bürgermeisterin Eva Dorner die Hobbygärtner in Offenbau bei der Auftaktveranstaltung zur Aktion „Tag der offenen Gartentür“. Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit, das Dorf, das viele nur als Stauumfahrung wahrnehmen, besser kennenzulernen. „Die Bevölkerung hier ist sehr aktiv und ihr starkes Gemeinschaftsgefühl macht den Ort lebens- und liebenswert.“

Für Eva Dorner ist der Garten der Casa Chiara, in dem die Eröffnungsveranstaltung stattfindet, ein „paradiesischer Außenposten“. Und er zeige den Wahrheitsgehalt des Spruch „Ein schöner Garten wischt den Staub des Alltags von der Seele“. Und die stellvertretende Bürgermeisterin gibt zu, dass auch sie sich vom Blick in fremde Gärten Anregungen für ihren Familiengarten erhofft, dessen Anlegen nach dem Hausbau ansteht.

Als erfahrener Kleingärtner – ein Begriff, zu dem er steht in einer Zeit, in der Gärtnern Gardening genannt wird – ist Landrat Herbert Eckstein bekannt, der in seinen drei Gärten massenhaft Gemüse erntet, wenn ihn die Schnecken lassen. „Die haben schon furchtbar zugeschlagen.“

Dass „der Bub mit den zwei linken Händen“ im Garten etwas mach kann, das hätte sich sein Vater bei ihm nie vorstellen können, gibt Eckstein zu. „Unsere Gärten sind so, wie wir das wollen und euer Garten ist so, wie ihr ihn wollt“, ermunterte er die Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung, zu ihrer Art der Gestaltung zu stehen. Und eines sei sicher: „Billiger könnt ihr euch nicht erholen als im Garten.“ Man brauche die Unterschiedlichkeit und die Vielfalt, unterstrich er. Und auch deshalb sei der „Tag der offenen Gartentür“ so wichtig, denn er gebe viele Impulse. Man dürfe nämlich nie vergessen: „Ein Garten wertet das Haus auf.“

Für Johannes Schneider, den Kreisfachberater des Landkreises, der die Veranstaltung zusammen mit seinen Mitarbeitern organisiert hat, war die Auftaktveranstaltung zugleich eine Gelegenheit, mit vielen Vertretern der Gartenbauvereine ins Gespräch zu kommen. Und er freute sich, dass die Auswahl der Gärten, die ihre Türen öffnen, so breit sei wie die der Gärten, die es gebe. „Jeder hat da eine andere Philosophie.“ Die Ansprüche wandelten sich aber auch im Laufe des Lebens, Der junge Vater weiß, wovon er spricht: Erst einmal müssen Schaukel und Rutsche untergebracht werden, eine Ausstattung, die mit dem Heranwachsen der Kinder an Bedeutung verlieren. Dann ist eher ein Garten wie der um die Casa Chiara das Ziel. „Bruder Martin hat mit seinen Helfern hier ein Refugium geschaffen.“ Und das lieferte bei der Auftaktveranstaltung einen guten Vorgeschmack auf den 26. Juni.

HK