TSG Roth als neuer Partner
Sport trifft auf Betreuung: „Besser kann man die Ferien nicht verbringen“

05.08.2024 | Stand 05.08.2024, 15:04 Uhr |

Startschuss: Landrat Ben Schwarz schickte die Teams ins Rennen. Die Ferienkinder hatten eine Menge Spaß mit Inlinern oder Rollern im Parcours. Zustande gekommen ist die Kooperation dank der „Connection“ zwischen Bildungskoordinatorin Christine Waitz (links) und Astrid Elsel vom TSG 08 Roth. Foto: Schoplocher/Landratsamt Roth

Viel hat nicht gefehlt und Ben Schwarz hätte Inlineskater anziehen oder sich auf den Roller begeben müssen: Zumindest, wenn es nach den Kindern gegangen wäre, die derzeit die Ferienbetreuung der TSG 08 Roth genießen.

Dass sie überhaupt Besuch vom Landrat bekamen, hat einen speziellen Grund.

Dass das Landratsamt ein Betreuungsangebot für Mitarbeiter-Kinder macht, hat lange Tradition. Dieses Jahr stand dies allerdings durch den – Personalproblemen geschuldeten – Rückzug des bisherigen Kooperationspartners kurzzeitig auf der Kippe. Dank der guten Verbindung von Christine Waitz vom Bildungsbüro zum größten Rother Sportverein war aber fast ebenso schnell eine Lösung gefunden: Die Landratsamtskinder durften an das ohnehin bestehende Betreuungsangebot der TSG andocken.

Selbiges wurde nach der entsprechenden Anfrage von Christine Waitz kurzerhand aufgestockt, berichtete Astrid Elsel für den TSG 08-Vorstand. Und zwar sowohl Plätze für die Kinder als auch das Personal betreffend, so das seine große, bunt zusammengewürfelte Gruppe den Speck Sportpark zwei Wochen lang in Beschlag nahm. Fünf Betreuer kümmerten sich um die rund 40 Jungen und Mädchen.

Für die hatten sich Lilly Grabendorfer, duale Studentin beim Verein, und FSJ-ler Steffen Winterhager ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht, das zwar im Kern Sport und Bewegung beinhaltete, aber nicht nur. So wurden zwei Ausflüge organisiert, in (bewusst gesetzten) Frei-Zeiten durften die Sechs-bis Zwölfjährigen Basteln, Chillen oder Spielgeräte ausprobieren.

Ein schneller Kick

Natürlich nutzten einige Jungs die Pausen für einen schnellen Kick. Neben König Fußball fanden unter anderem Tischtennis, Kegeln oder Stockschießen Einzug. Höhepunkte an einem Hitzetag war der Mini-Triathlon mit Start im Planschbecken.

Szenenwechsel. „Maaaxi, Maaaxi, Maaxi!“, schallte es über das Sportgelände, eine Reihe von Kindern drängelte sich hinter der Startlinie und feuerte den Teamkameraden an, der sich auf Inlinern oder Roller gerade durch besagten Parcours manövrierte.

Von 7.30 Uhr bis 16 Uhr kümmern sich die fünf jungen Erwachsenen um die Kinder, unter ihnen auch einige, von denen Mama oder Papa an der Kreisklinik arbeiten. Dem Betreuer-Quintett ist der Spaß anzumerken: Sie fiebern mit den Nachwuchssportlern mit, feuern sie an. Eingeteilt sind sie in Teams mit selbst gegebenen Namen wie „Tornados“, „Weltmeister“, oder „Olympiasieger“. Die sind nicht nur mit dem Programm zufrieden, sondern auch mit dem Essen, wie Astrid Elsel lächelnd verrät.

Prägend für den Charakter

Dass zum Team ehemalige FSJ-ler sowie Jugendliche des Vereins zählen, drei davon mit Trainerschein und alle mit Erfahrung, bestätigte Ben Schwarz in seiner Einschätzung, dass das Erleben des Miteinanders im Verein prägend für Charakter und das ganze Leben sein könne. Gemeinsam gewinnen und verlieren, gemeinsam Spaß haben – in den Sportvereinen würde wertvolle Arbeit für die Gesellschaft geleistet, betonte der Landrat. „Bleibt dem Sport erhalten“, animierte er die Gruppe.

Die Verbindung Sport und Betreuung sei eine wunderbare, befand er. „Besser kann man die Ferien nicht verbringen.“ Deswegen trage der Landkreis auch gerne die Differenz zwischen dem Elternbeitrag und den tatsächlichen Kosten. Schwarz dankte der TSG 08 Roth, dass sie in die Bresche gesprungen ist. „Ihr habt uns echt aus der Patsche geholfen.“

Auf die Frage, ob die Ferienbetreuung allen gefällt, schallte Landrat Ben Schwarz am Ende des Besuchs ein lautes „Ja!“ entgegen. Daraufhin wurde er von einem Jungen zur Teilnahme an der Roller-Challenge eingeladen. Lachend wehrte er ab: „Ihr könnt das sicher besser als ich.“

HK



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