Teams aus ganz Deutschland
Spektakuläres Drachenfest in Hilpoltstein mit imposanter Feuershow

25.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:19 Uhr

Der Flammenartist Eberhard Wolter lässt Millionen von glühenden Funken auf sich herniederregnen. Die Feuershow mit anschließendem Feuerwerk ist der sehenswerte Abschluss des Drachenfests am Samstagabend. Fotos: Tschapka

Das wäre ja etwas gewesen: Jahrelang coronabedingt kein Drachenfest in Hilpoltstein und dann am großen Tag: Regen und Windflaute. So sah es jedenfalls am Samstagvormittag kurz vor der Eröffnung in der Nähe der Kanalanlegestelle Heuberg aus. Aber die Sorge war letztlich unbegründet.



Außer gelegentlichen Nieselregens spielte das Wetter tatsächlich mit, und am Nachmittag flaute der Wind auf. Zumindest ein bisschen. Man konnte zwar nicht gerade behaupten, dass der Himmel über Heuberg voller Drachen hing, aber im Lauf des Tages wurden es immer mehr. Auch Zuschauer kamen in Scharen, nicht nur aus Hilpoltstein. Den Autos zufolge auf den voll besetzten Parkwiesen kamen sie aus ganz Franken und darüber hinaus.

Drachenteams aus ganz Deutschland

„Wir haben Drachenteams aus ganz Deutschland hier“, freute sich Sigi Elsner von den Kiteflyers, einem Zusammenschluss von drachenbegeisterten Menschen, die seit 1991 das Drachenfest im Auftrag der Stadt organisieren. Schwerpunktmäßig kommen sie aus Süddeutschland – etwa die Drachencrew Oberfranken aus dem Kulmbacher Raum, ebenso wie welche aus Augsburg, dem Raum Ingolstadt und natürlich aus Nürnberg und Umgebung. „Hilpoltstein war und ist für diese Vereinigungen eine feste Größe“, sagte Elsner. „Man kennt sich über die Jahre hinweg, und nutzt die Gelegenheit zum Austausch und um die Gemeinschaft zu genießen.“

Aber es seien auch viele unorganisierte Hobby-Drachenflieger angereist, von denen es hier in der Region mehr gebe, als man glaubt. „Das wichtigste ist, dass das hier ein Familien-Drachenfest ist“, betonte Elsner. „Es gibt keine Wettkämpfe, sondern alles ist just for fun.“

In der Tat sah man heuer wieder unzählige Kinder, die mit ihren Drachen mal mit, mal gegen den Wind liefen, mal mit Erfolg, mal ohne, aber immer gut gelaunt und unbeschwert. „Wenn es möglich ist, werden wir auch noch einige große Drachen steigen lassen, aber derzeit ist noch zu wenig Wind.“ Elsner dachte dabei zum Beispiel an seinen eigenen, drei Meter langen, rot-schwarzen FCN-Drachen. „Der ist mal oben, mal unten, das passt wunderbar zum Club“, sagte er lachend.

Nächstes Jahr ist schon 30. Jubiläum

Elsner ist von Anfang an mit dabei. „Allerdings werden wir alle nicht jünger, daher überlegen wir, ob wir langsam die Verantwortung in jüngere Hände legen.“ Zum 30. Geburtstag des Drachenfests im kommenden Jahr werde man aber auf alle Fälle noch mal antreten. „Da planen wir schon jetzt ein ganz besonderes Programm. Vielleicht wird auch der Mitveranstalter, die Feuerwehr Heuberg, eine Vorführung machen.“

Wie immer waren die Heuberger den ganzen Tag unter anderem damit beschäftigt, unzählige Bratwürste zu grillen, um die vielen Menschen zu verköstigen. Auch Bürgermeister Markus Mahl (SPD) war auf der Wiese mit einem Drachen unterwegs, wenngleich er ihn unter dem Arm trug. Sein Fluggerät sah aus wie ein Ortsschild, natürlich mit der schwarzen Aufschrift „Hilpoltstein“. „Den hab ich gerade beim Drachenmichel gekauft“, so der Rathaus-Chef, der nach seiner Familie Ausschau hielt. Kein leichtes Unterfangen, denn auf der Wiese neben den Main-Donau-Kanal herrschte ein buntes Treiben. Kreuz und quer zogen sich die Drachenschnüre, Erwachsene und Kinder gleichermaßen flitzten hin und her, kleine und große Gruppen veranstalteten ein Picknick und verfolgten dabei die Drachen am Himmel.

Langsam neigte sich der erste Tag des Drachenfests dem Ende entgegen, aber am Abend stand noch ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: die Feuerschau des Flammenartisten Eberhard Wolter. Zur „blauen Stunde“ bildete sich ein großer Kreis aus Zuschauer, bevor Wolter, der diesmal noch sechs weitere Mitstreiter eingeladen hatte, mit seiner Show begann. Gemeinsam oder einzeln ließen die Feuerkünstler brennende Schwerter, Stangen, Kugeln und andere Utensilien durch die Luft wirbeln, und gegen Ende ließ Wolter spektakulär Millionen von Funken regnen, während er sich in der Mitte des Infernos befand. Abschließend wurde die großartige Show noch von einem Feuerwerk von Christian Geist aus Lauf gekrönt.

HK