Über Karlsbad ins Hopfen-Dorado
Spalter Hopfenpflanzer in Tschechien auf Informationsfahrt – Beeindruckt von der Größe der Betriebe

14.08.2024 | Stand 14.08.2024, 13:00 Uhr |

Die Gruppe der Spalter Hopfenpflanzer vor den Hopfengärten des staatlichen Versuchsgutes in Tschechien. Foto: Jank

Alle zwei Jahre begeben sich die Spalter Hopfenpflanzer auf eine mehrtägige Informationsfahrt. In diesem Jahr machten sie sich auf den Weg in das benachbarte Hopfenanbaugebiet in Zatec, zu deutsch Saaz.

Auf dem Weg dorthin wurde zunächst Karlsbad besichtigt. Bereits seit dem 14. Jahrhundert sind die heißen Thermalquellen bekannt und so entwickelte sich die Stadt über die Jahrhunderte zu einem bedeutenden Kurort mit einer beeindruckenden Architektur. Von hier aus wurde die Wiege und das Zentrum des tschechischen Hopfenanbaus angesteuert: die Stadt Saaz. Im ehemaligen Firmengelände einer Hopfengenossenschaft wurde mit viel Liebe ein großzügiges Hopfenmuseum eingerichtet, um die Geschichte des Hopfenanbaus in der Region seit dem 11. Jahrhundert spürbar werden zu lassen. Mit knapp 5000 Hektar Hopfenanbaufläche nimmt Tschechien eine bedeutende internationale Rolle ein.

Besichtigung der Pilsner Urquell Brauerei

Die Veredelung eines großen Teils des eigen erzeugten Hopfens der Sorte Saazer bildete den Schwerpunkt am zweiten Tag. In der viertgrößten Stadt des Nachbarlandes, in Pilsen, wurde zunächst die Entstehung und Entwicklung der Stadt in einer Führung erlebbar gemacht. Anschließend wurde die Pilsner Urquell Brauerei besichtigt. Die gehört inzwischen zu einem japanischen Konzern und in einem 4-Schicht-Betrieb werden pro Stunde 120000 Flaschen und 100000 Dosen Bier produziert und in über 50 Länder exportiert. Der bayerische Braumeister Joseph Groll entwickelte im Jahr 1842 das weltberühmte Pils.

Die Produktion des Rohstoffes Hopfen stand am dritten Tag auf dem Programm. Rund 120 Hopfenpflanzer kultivieren diese Pflanze. Einen dieser Betriebe führt die Familie von Karel Dittrich in Lesenice. Zusammen mit dem Vorsitzenden der Genossenschaft Bohemia Hop Zdenek Rosa präsentierte er den den Hopfenanbau in Tschechien. Auf 50 Hektar werden drei Hopfensorten angebaut. Knapp 75 % der Hopfenfläche in Tschechien können bewässert werden, wobei das Wasser meist direkt aus Flüssen gewonnen wird. Es stehen auch Mitarbeiter aus der Slowakei und aus Bulgarien zur Verfügung. Neben dem Hopfen baut die Familie noch auf 1200 Hektar Getreide und Raps für den Verkauf an. Gerade diese großflächigen Strukturen hinterließen bleibenden Eindruck, bewirtschaftet doch im Landkreis Roth ein Betrieb im Durchschnitt insgesamt nur knapp 30 Hektar. So kehrten die Spalter Hopfenpflanzer zurück ins beschauliche Franken und bereiten sich nun auf die bevorstehende Ernte vor.

HK



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