Alle drücken Magdalena die Daumen
Sie gehört zu den Besten: Hilpoltsteiner Gymnasiastin beim Finale der besten Vorleser in Nürnberg

24.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:37 Uhr

Mama Ursula, Schwester Miriam und Papa Christoph drücken Magdalena beim Finale des bayerischen Vorlesewettbewerbs im Nürnberger Katharinensaal ganz fest die Daumen. Foto: Pelke

Die besten Vorleser aus ganz Bayern haben sich am Montag zum großen Finale in Nürnberg getroffen. Magdalena aus Hilpoltstein ist von der ganzen Familie angefeuert worden – und durfte am Ende ganz stolz mit einer schönen Urkunde wieder nach Hause fahren.

Die Bühne steht, die Bücher sind da: Alles ist vorbereitet im Katharinensaal für das spannende Finale im Vorlesewettbewerb. 16 Sechstklässler aus ganz Bayern sind an diesem Montag nach Nürnberg gekommen, um Bayerns besten Vorleser zu küren. Mittendrin ist Magdalena vom Gymnasium Hilpoltstein. „Ich durfte schon nach der vierten Schulstunde gehen“, sagt Magdalena und erzählt, dass sie für die Endausscheidung des 64. Vorlesewettbewerbs ausnahmsweise „leider“ Französisch und Englisch sausen lassen musste, um mit Mama Ursula, Papa Christoph und Schwester Miriam gleich nach der zweiten Pause mit dem Auto nach Nürnberg fahren zu können, um den Startschuss für das Finale nicht zu verpassen.

Magdalena schlägt den „Flüsterwald“ auf

Pünktlich um 13 Uhr geht es los auf der Bühne. Vor rund 100 Zuschauern dürfen die Finalisten in der ersten Runde aus ihrem „Wunschbusch“ vorlesen. Als Magdalena den „Flüsterwald“ aufschlägt und die Geschichte von dem verschollenen Professor aus der Feder von Andreas Suchanek mit ganz viel Gefühl und noch mehr Können vorträgt, ist es im ehrwürdigen Katharinensaal der Nürnberger Stadtbibliothek mucksmäuschenstill. Besonders gebannt lauscht die Jury dem flüssigen Vortrag der Sechstklässlerin mit den blonden Haaren und dem strahlenden Lächeln aus dem Landkreis Roth. Ein paar Seiten später hat Magdalena nach den aufregenden Minuten ihren ersten Auftritt mit Bravour gemeistert. Jetzt sind die anderen Kandidaten an der Reihe.

„Jetzt haben wir die Qual der Wahl“

Nach einer kurzen Pause mit einer kleinen Stärkung müssen alle Teilnehmer den gleichen Text lesen, damit die unabhängige Jury die Lesetechnik und die Textgestaltung gerecht unter die Lupe nehmen kann. Nach der zweiten Runden warten alle Finalisten vor dem Katharinensaal in der Sonne gespannt auf die Entscheidung der Experten. „Jetzt haben wir die Qual der Wahl“, sagt Jurychefin Inga Nobel im Vorbeigehen und verschwindet zur Punktevergabe gemeinsam mit den Jurykollegen in den Katakomben der Stadtbibliothek.

Während Johanna aus Würzburg gemeinsam mit Papa Hans-Stefan vor der malerischen Kulisse in der Nürnberger Altstadt noch das schöne Wetter genießen kann, zählt die Jury drinnen schon die Punkte zusammen. „Es ist eine ganz schwierige Entscheidung gewesen. Zwei bis drei Mädchen und Jungen haben am Ende ganz vorne um den Sieg gerungen“, sagt die Jurypräsidentin kurz vor der Bekanntgabe des Landessiegers beim Betreten des Katharinensaals.

Alexander aus Hollfeld ist der Sieger

Mama Ursula, Papa Christoph und Schwester Miriam drücken Magdalena jetzt ganz fest die Daumen. Am Ende hat sich die Jury für Alexander aus Hollfeld in Oberfranken als besten Vorleser entschieden, der demnächst die bayerischen Farben in Berlin beim Bundesfinale vertreten darf. Traurig müssen die anderen Teilnehmer freilich nicht sein. Alle Finalisten gehören schließlich zu den allerbesten Vorlesern im ganzen Land.

Allein in diesem Jahr haben in Bayern rund 90000 Sechstklässler aus über 1000 Schulen beim Vorlesewettbewerb mitgemacht – und haben sich völlig zurecht über eine schöne Urkunde und ein tolles Buchgeschenk als Anerkennung für ihre Leistungen und als Erinnerung an den spannenden Landesentscheid in Nürnberg aus ganzem Herzen wirklich freuen können.

HK