Deutsche Meisterschaft
Sebastian Neef nicht zu bremsen – „Geduld zahlt sich im Triathlon immer aus“

27.08.2024 | Stand 27.08.2024, 20:10 Uhr |

Sebastian Neef (l.) mit dem Sieger Arthur Serrieres (M.) und dem Drittplatzierten Maxim Chane (beide Frankreich). Gefordert waren die Athleten in Zittau über 1,5 Kilometer Schwimmen, 37 Kilometer Mountainbiken (siehe Bild rechts) und zehn Kilometer Laufen. Fotos: privat

Sebastian Neef kommt aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Am Wochenende meisterte er mit der TSG 08 Roth den Aufstieg in die 1. Triathlon-Bundesliga. Kurz zuvor feierte der Ausdauersportler einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere: In Zittau verteidigte er seinen Deutschen Meistertitel im Crosstriathlon.

Neef macht sogar dem Weltmeister Beine

Als „sehr, sehr geil“ bezeichnete Neef die Titelverteidigung am deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck. Die Deutsche Meisterschaft wurde im Rahmen der XTerra-Serie ausgetragen. Dieses globale Format machte Station im Zittauer Gebirge. 1,5 Kilometer Schwimmen, 37 Kilometer Mountainbiken und zehn Kilometer Laufen waren von den Athleten gefragt. Es ging neben dem Meistertitel um insgesamt 15 000 Euro Preisgeld und eine mögliche Qualifikation für die XTerra-WM.

Neef ging mit Rückenwind in das Event. „Meine Form war besser als letztes Jahr. Da hatte ich einen gebrochenen Finger und konnte lange nicht trainieren.“ Dennoch sicherte er sich damals den Titel. Aber es war knapp.

Doch diesmal lief alles anders: Neef musste nicht zurückblicken, sondern konnte nach vorne angreifen. „Dass dieses Jahr die Form richtig gut war, hat sich spätestens beim Radfahren gezeigt, als ich den Weltmeister voll unter Druck setzen konnte“, sagt der TSG-Sportler. Gemeint ist der Franzose Arthur Serrieres, ein Aushängeschild in der XTerra-Szene, hochdekoriert mit internationalen Erfolgen.

Aber auf dem Rad gegen Neef war für Serrieres kein Kraut gewachsen. „Ein paar Mal war er sogar weg, hat dann die Lücken mit letzter Kraft schließen können“, sagt Neef. „Am Ende vom Radfahren kam er zu mir und meinte; Er ist noch nie so hart Rad gefahren. Und er hat sich entschuldigt, dass er nie in der Führung fahren konnte.“

Bis dahin war das Duo gleichauf. 20:42 Minuten brauchte Serrieres für das Schwimmen, 1:40:31 auf dem Rad. Bei Neef waren es 20:45 und 1:40:28. Doch vor dem abschließenden Lauf war klar: Der Franzose ist in dieser Disziplin auf einem anderen Niveau. 40:21 Minuten brauchte Serrieres und holte sich dadurch den Sieg. Nach einem 44:03-Minuten-Lauf kam Neef ins Ziel, als Zweiter insgesamt und als erster Deutscher, noch lange vor Martin Gebhard vom TSV Altenfurt. Dritter wurde Robin Schüßler vom Triathlon Team DSW Darmstadt.

„Ich konnte den Zieleinlauf wegen des Polsters nach hinten genießen“, sagt Neef, der das Event als „mein stärkstes XTerra-Rennen“ bezeichnet. Sein Fazit: „Geduld zahlt sich im Triathlon immer aus.“

Wie geht es nun weiter für Neef? Ende September steht der Saisonabschluss für den erfolgreichen Sportler an. Dann reist er ins italienische Trentino am malerischen Lago di Molveno, um an der XTerra-WM teilzunehmen.

adb

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