„Müssen individuelle Fehler abstellen“
Saisonauftakt: Ex-Profi Marco Christ will beim TV Hilpoltstein an den richtigen Stellschrauben drehen

09.08.2024 | Stand 09.08.2024, 17:30 Uhr |
Mathias Hochreuther

Nach einer schwierigen Saison und dem Bezirksliga-Abstieg hoffen die Hilpoltsteiner um ihren spielenden Co-Trainer Vigan Asani (rechts) wieder auf deutlich mehr Erfolgserlebnisse. Foto: Tschapka

Nach vier Bezirksliga-Spielzeiten startet der TV Hilpoltstein nach dem Abstieg an diesem Sonntag wieder einmal in eine Kreisliga-Saison, um 15 Uhr ist Anpfiff beim Henger SV. Mit einem neuen Trainer und – aus TV-Sicht – hoffentlich neuem Schwung.

Ziemlich zu Beginn des Gesprächs mit Marco Christ über seine ersten Wochen als neuer Trainer des TV Hilpoltstein kommt schon ein wichtiger Satz: „Wir haben vier Spiele in Folge nicht verloren“, sagt der 43-Jährige mit Blick auf die Testspiele. Einem 2:4 zum Vorbereitungsstart gegen den Nord-Bezirksligisten SpVgg Diepersdorf folgte ein 2:2 gegen den West-Kreisligisten TV 21 Büchenbach, ein 5:4 gegen den Pegnitzgrund-Kreisklassisten TV Leinburg, ein 1:0 gegen einen weiteren West-Kreisligisten, die TSG 08 Roth, und abschließend am Burgfest-Freitag ein 3:3 gegen den Süd-Kreisklassisten DJK Eintracht Allersberg.

TV Hilpoltstein will Katastrophen-Saison vergessen machen



Mit Ergebnissen in Vorbereitungsspielen ist es immer so eine Sache, aber warum Christ das Nicht-Verlieren betont, liegt auf der Hand: Mit der bitteren Bilanz von 23 Niederlagen aus 28 Spielen (zwei Siege, drei Unentschieden) ist der TV aus der Bezirksliga abgestiegen. Obwohl die Leistungen oftmals nicht so schlecht waren, wie den Hilpoltsteinern auch immer wieder die Gegner bescheinigt hatten, war der Kampf gegen den Abstieg in einer komplizierten Saison mit Trainerwechsel zeitig verloren.

Jetzt soll also mit neuem Coach der Neustart erfolgen, die Negativerlebnisse aus den Trikots geschüttelt werden. „Jeder fängt bei null an“, sagt Marco Christ. Und der Ex-Profi, der mit dem 1. FC Nürnberg, Dynamo Dresden und Fortuna Düsseldorf Zweitliga-Fußball gespielt hat, meint damit einerseits die neue Runde, anderseits aber auch mit ihm als neuen Trainer. Der in Freystadt wohnende Christ hat den dortigen TSV als letzte Station in der Saison 2021/22 in seiner Vita stehen, und davor den ASV Neumarkt trainiert. Zuletzt hatte er eine Pause eingelegt.

Christ: „Ich trainiere nicht mit sieben oder acht Mann“



Was ihm bei seinem Amtsantritt wichtig war, und er auch allen Beteiligten mit auf den Weg gegeben hat: „Ich trainiere nicht mit sieben oder acht Mann.“ Und zu seiner Freude musste er das auch nicht. „Es passt gut“, sagt Christ, der auf die tolle Zusammenarbeit mit seinem spielenden Co-Trainer Vigan Asani (27) verweist. Weitere TV-Personalien: Dylan und John Schönfelder haben sich gen Hofstetten verabschiedet. Neu im Vollmannschaftskader sind die vier Nachwuchsspieler Stefan Wurm, Fabian Resch, Tobias Hossner und Tobias Schmidt aus der U19 der JFG Rothsee Süd sowie die Rückkehrer Christoph Gaukler (TSV Meckenhausen) und René Werthner (SG Forchheim/Sulzkirchen, bereits im Lauf der Rückrunde); ganz neu an der Badstraße ist Alexander Schwendner, der vom TSV Berching kam.

An den Testspielen könne man schon ablesen, was auf dem Platz bereits gut läuft, und was noch nicht. „Wir haben phasenweise schon gut gespielt und auch unsere Tore geschossen“, lobt Christ, „aber zu viele Gegentore bekommen. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Klar, Fußball ist ein Fehlersport, aber aus diesen Fehlern muss man dann auch lernen, es geht trotz allem ums Gewinnen.“

Wie schnell diese Entwicklung vorangeht und wie der Start verläuft, davon will der neue Hilpoltsteiner Coach auch die weitere Zielsetzung abhängig machen. „Nach acht bis zehn Spieltagen können wir ein Zwischenfazit ziehen, und dann schauen wir weiter.“

HK


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