Konzentration auf Barrierefreiheit
Rother Inklusionsnetzwerk hat sich neu organisiert und will sein Profil als Ratgeber schärfen

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:42 Uhr

Die Führung des Inklusionsnetzwerks: hintere Reihe v. li. Klaus-Günter Mattlat, Michael Reutner, Werner Mandlik und Petra Möller, vorne von links Paul Rösch und Annegret Vogg. Foto: Schmitt

Mit einer Satzungsänderung hat sich das Rother Inklusionsnetzwerk (Rhink) für die Zukunft neu aufgestellt. Dabei hat der Verein mit dem Vereinszweck sowohl sein Profil als Ratgeber und Motor für mehr Barrierefreiheit im gesamten Landkreis geschärft als auch die Wahl des Vorstands neu geordnet.

Gewählt wird das Führungsgremium nun nicht mehr über einzelne Funktionsträger mit bestimmten Aufgaben, sondern als Gremium von fünf bis neun Mitgliedern. In seiner ersten Sitzung wählt dieser Vorstand dann den Vorsitzenden, den Stellvertreter, den Schriftführer und den Kassenverantwortlichen. Außerdem bestellt der Vorstand einen Geschäftsführer.

Der bisherige Vorsitzende Paul Rösch aus Roth erklärte dazu, diese Änderungen seien nötig, weil der Verein und die von ihm bewegten Gelder enorm gewachsen seien. „Im Gründungsjahr 2013 waren es 2000 Euro, jüngst bewegte sich das Finanzvolumen im sechsstelligen Bereich“, so Rösch, der auch weiterhin dem Vorstand angehört. Gewählt worden sind außerdem Annegret Vogg aus Greding, Werner Mandlik und Michael Reutner aus Roth, Petra Möller aus Hilpoltstein und Klaus-Günter Mattlat aus Georgensgmünd. Sein wichtigstes Ziel sei es, erklärte Rösch, dass der Verein sich auf sein Kerngeschäft der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und bei Neubauprojekten der Kommunen und des Landkreises konzentrieren könne.

Rhink hat in zwölf der 16 Landkreisgemeinden ehrenamtliche Vertreter, die als Menschen mit Behinderung jeweils aus eigener Erfahrung lokale öffentliche Projekte in Sachen Barrierefreiheit begleiten und entsprechende Fragen der Bauherren beantworten können. Das ist seit 2013 der Hauptzweck des Vereins, der mittlerweile vom Landkreis und allen Gemeinden, von Spendern sowie aus Geldern der Aktion Mensch finanziert wird.

Seit April 2018 war Rhink auch einer der Träger der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabe-Beratung (EUTB) im Landkreis. zum 31. Dezember 2022 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin diese Ermächtigung und die damit verbundene Förderung von 80000 Euro jährlich zurückgezogen. „Aus heiterem Himmel und ohne sachliche Begründung“, erklärte Paul Rösch. „Das hat uns vollkommen überrascht.“ Es habe nie Probleme gegeben, so Rösch weiter. Rhink habe über 1000 Beratungen geleistet und man habe fest mit einer Verlängerung gerechnet. Eine der beiden hauptamtlichen Beschäftigten musste daraufhin entlassen werden.

Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung ist durch das „Bundesteilhabegesetz“ bundesweit eingeführt worden. Die Beratungsstellen informieren kostenlos und unabhängig Menschen mit jeder Form von Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen sowie ihre Angehörigen zu allen Fragen der Rehabilitation, der Eingliederung und Teilhabe.

HK