Landkreis Roth
Preise für neun „Mutmacher-Geschichten“: Beim Jugendliteraturwettbewerb geht ein Sieg nach Großhöbing

16.11.2022 | Stand 16.11.2022, 11:00 Uhr

Die jungen Preisträgerinnen und Preisträger des Jugendliteraturwettbewerbs „Schreibe...“ mit Landrat Herbert Eckstein, der Jurorin und Literaturpreisträgerin Anja Lehmann und dem künftigen Vorstandsvorsitzenden Thorsten Straubinger von der Sparkasse Mittelfranken-Süd. Foto: Unterburger

Von Robert Unterburger

Hilpoltstein/Roth – Stefanie Hilmer aus Feucht, Lene Geßlein aus Röthenbach bei Sankt Wolfgang und Emilia Neudecker aus Großhöbing sind die drei Gewinnerinnen des Jugendliteraturwettbewerbs „Schreibe...“, den der Landkreis Roth heuer zum 15. Mal veranstaltet hat. Beteiligten sich bei der Premiere 2007 noch 162 Kinder und Jugendliche daran (der Rekord wurde 2016 mit 166 Teilnehmenden erreicht), waren heuer nur 89 Jungen und Mädchen dabei. Das sind aber immerhin zwölf mehr als im Jahr vor dem Beginn der Pandemie.

Passend zu den verschiedenen Krisen unserer Zeit waren heuer „Mutmacher-Geschichten“ gefragt. Landrat Herbert Eckstein kürte die Sieger am Dienstagabend in Hilpoltstein. Sein besonderer Dank galt den Lehrkräften, die Wettbewerb unterstützten, und den Mitgliedern der Jury. Diese bildeten Rainer Messingschlager vom Hilpoltsteiner Kurier, die Autoren Gerd Berghofer und Anja Lehmann, Bianca Heckl vom Gymnasium Wendelstein, Thomas Pfister von der Realschule Hilpoltstein, Albert Rösch, Klaus Schamberger, Christine Waitz vom Landratsamt und Manfred Klier. Musikalisch umrahmten Leonie Kerl (Gesang) und Burkhard Freimuth (Klavier) von der Musikschule Hilpoltstein die Preisverleihung.

Herbert Eckstein hob hervor, dass die Literatur im Landkreis einen hohen Stellenwert habe. So schreibe der Landkreis alle drei Jahre den Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreis aus, die Stadt Abenberg engagiere in regelmäßigen Zeitabständen einen „Turmschreiber" und der Landkreis lobe den Jugendliteraturwettbewerb „Schreibe...“ aus. „Wir wollen, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Fähigkeiten entwickeln und zeigen können", sagte Eckstein, „und wir wollen dazu beitragen, dass Kunst und Kultur bei uns gefördert wird.“

Literaturpreisträgerin zeigt sich bewegt von den Texten

Anja Lehmann, die Gewinnerin des Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreises 2021, stellte anschließend die drei ersten Preisträgerinnen und Preisträger vor, die von der Jury ausgewählt worden waren. Jeder Preisträger erhielt eine Urkunde und ein kleines Preisgeld überreicht. Ausgezeichnet wurden jeweils drei Sieger in drei Geburtsjahrgängen. Die drei ersten Sieger bekamen an dem Abend auch die Gelegenheit, ihren Text dem Publikum vorzutragen. Die Siegertexte zeigten, mit welch großer Kreativität und großem Einfallsreichtum die Kinder und Jugendlichen ihre Gedanken und Visionen zum Thema „Mutmacher-Geschichten“ zu Papier gebracht hatten.

„Es ist klasse, wie die jungen Leute ihre Gedanken formulieren“, lobte der Landrat. Die vorgetragenen Texte bewiesen auch, dass sich ihre Verfasser tiefgründige und manchmal auch berührende Gedanken gemacht hatten. „Bei einer Geschichte habe ich fast geweint, so hat sie mich gepackt“, bekannte Anja Lehmann.

Beim den Geburtsjahrgängen 2006 bis 2008 belegten drei Schülerinnen des Gymnasiums Wendelstein die ersten drei Plätze. Die Mutmacher-Geschichte der Siegerin Stefanie Hilmer aus Feucht handelt von einer Großmutter, die ihrer Enkelin die Erlebnisse eines Vogels erzählt, der von einer Schnecke ermuntert wird, mutig zu sein. Der zweite Platz ging an Emmi-Sofie Müller aus Feucht. Den dritten Platz erreichte Helena Braun aus Schwanstetten.

In der zweiten Kategorie wurden die Preisträger der Geburtsjahrgänge 2009 bis 2011 ausgezeichnet. Hier siegte Lene Geßlein aus Röthenbach bei Sankt Wolfgang, die ebenfalls das Gymnasium Wendelstein besucht. Ihr ergreifender Text ist ein Tagebucheintrag, der von einem an Krebs erkrankten Mädchen handelt. Deren Freundin gibt ihr Mut, gegen die Krankheit anzukämpfen. Das geht am Schluss so weit, dass sie sich aus Solidarität mit dem kranken Mädchen die Haare abschneidet. Am Ende hat das Mädchen den Krebs besiegt und ist überglücklich: „Ich kann alles schaffen, wenn ich an mich glaube.“ Den zweiten Platz erreichte Elisabeth Scherübl aus Schwanstetten vom Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium Schwabach. Der dritte Platz ging an Annelie Borne aus Wendelstein vom Gymnasium Wendelstein.

In der dritten Kategorie wurden die Preisträger der Jahrgänge 2012 und jünger ausgezeichnet. Hier erreichte Emilia Neudecker aus Großhöbing von der Grundschule Obermässing den ersten Platz. In ihrer Geschichte stehen das Thema Toleranz und der Mut, sich für andere einzusetzen, im Zentrum. Konkret geht es um ein syrisches Flüchtlingskind, das neu in die Schulklasse kommt und Hilfe braucht. Der zweite Platz ging ebenfalls an die Grundschule Obermässing, nämlich an Simon Illek. Den dritten Platz erreichte Rafael Stöcker aus Barthelmesaurach, der die Grundschule Kammerstein besucht.

Fünf Klassen beteiligen sich geschlossen am Wettbewerb

Folgende Klassen haben sich geschlossen am Wettbewerb beteiligt: die Klasse 4 der Grundschule Obermässing, die Klassen 5 b, 7e und 9 e der Realschule Hilpoltstein sowie die Klasse 6 e des Gymnasiums Wendelstein. Sie erhielten eine kleine Anerkennungsprämie für die Klassenkasse.

„Schreibt weiter und beschäftigt euch mit Büchern und mit Lesen“, ermunterte am Ende Anja Lehmann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs und dankte ihnen für den Mut, Geschichten zu schreiben, die von einer Jury bewertet wurden.

HK