Erste Triathlon-Saison für Ex-Rennfahrer
Noderer auf dem Vormarsch: Eysöldener qualifiziert sich für 70.3-WM 2025 in Marbella

10.09.2024 | Stand 10.09.2024, 5:30 Uhr |

Flott unterwegs war Gabriel Noderer in Duisburg. Als Triathlet macht der frühere Rennfahrer gute Fortschritte. Foto: privat

Aus sportlicher Sicht steht dieses Jahr für Gabriel Noderer aus Eysölden ganz klar im Zeichen des Triathlons. Nachdem er sich im Motorrad-Rennsport von seiner aktiven Karriere als Fahrer verabschiedet hat, legt er den Fokus auf den Ausdauerdreikampf. Mit Erfolg: In seiner ersten Saison im Team Twin Neumarkt kann er gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.

Die große Überraschung, den Aufstieg in die zweite Triathlon-Bundesliga, verpassten die Neumarkter zwar aufgrund ihres zweiten Platzes beim letzten Rennen Ende Juli in Schongau. Ganz persönlich ist Noderer aber mit seiner Premieren-Saison mehr als zufrieden. Nicht zuletzt die Stimmung und der Zusammenhalt im Team begeistern ihn. Deshalb will er gerne im kommenden Jahr wieder für den Verein starten. „Da werde ich definitiv nicht weggehen, ich will auf jeden Fall bleiben.“

Erste Mitteldistanz für Gabriel Noderer



Neben dem Ligabetrieb stand 2024 ein weiteres Projekt auf der Wunschliste des 27-Jährigen: der erste Start auf der Mitteldistanz. Jetzt war es in Duisburg beim dortigen Ironman 70.3 soweit. Eine wirklich gezielte Vorbereitung sei aus zeitlichen und beruflichen Gründen (Noderer arbeitet bei einem Ingolstädter Recruiting-Unternehmen und parallel für verschiedene Motorsport-Firmen europaweit als Instructor) zwar nicht möglich gewesen, „aber ein paar richtig gute und spezifische Einheiten“ habe er zumindest geschafft. Dazu holte er sich den einen oder anderen Tipp von seinen Twin-Kollegen. Kapitän Thomas Wittmann lieh ihm sogar seinen Zeitfahrhelm für das Rennen. Dass es ausgerechnet Duisburg wurde, hatte dabei verschiedene Gründe. Zum einen passte die Veranstaltung terminlich am besten. Zum anderen konnte er bei Bekannten übernachten und Familie und Freunde konnten an der Strecke dabei sein. Zu guter Letzt gab es beim Rennen im Ruhrpott die Chance, eines der begehrten Tickets für die 70.3-WM kommendes Jahr in Marbella zu ergattern. „Das wäre ein schöner Nebeneffekt“, auch wenn er sich in seinem ersten Rennen über diese Distanz wenig ausrechnete.

Noderer legt in Duisburg guten Endspurt hin



Dementsprechend unverkrampft ging Noderer den Wettkampf an. Die 1,9 Kilometer wurden im Duisburger Binnenhafen geschwommen. Die Zeit von 30:05 Minuten sei für ihn „gut, aber keine Glanzleistung“, so Noderer. Richtig begeistert war er aber von der Kulisse. „Die Zuschauer sind nah dran, man schwimmt an Backsteinhäusern vorbei. So was Schönes habe ich beim Schwimmen noch nie gesehen.“ Für den flachen und schnellen Radkurs benötigte er im Anschluss knapp 2:10 Stunden. Zwar wurde es stellenweise auf der Schleife eng und es gab einige knappe Überholmanöver, nichtsdestotrotz arbeitete er sich vom 15. auf den achten Platz seiner Altersklasse vor. Da er sich auf dem Rad gut verpflegen konnte und nicht überzogen hatte, ging er mit „super Beinen“ in den abschließenden Halbmarathon. Insgesamt sei der Lauf sehr solide gewesen, so Noderer, und auf den letzten zwei Kilometern habe er sogar nochmal anziehen können. Mit einer Gesamtzeit von 4:08:21 sicherte er sich am Ende Rang 23 in der Gesamtwertung und den sechsten Platz in seiner Altersklasse.

Mit dem WM-Ticket in die Heimat



Ob mit diesem Ergebnis aber eine der begehrten WM-Fahrkarten herausspringen würde, stand damit noch nicht fest. „Eigentlich dachten wir, dass es nicht reicht und wir wollten schon die Heimreise antreten“, erzählt der Eysöldener. Doch dann sei man doch bis zur Siegerehrung geblieben. Und tatsächlich: In Noderers Altersklasse wurden fünf Startplätze vergeben, ein Athlet verzichtete und so reichte Platz sechs für das Ticket nach Marbella im November 2025. „Ich bin total happy, dass es geklappt hat. Das hätte ich in meinem ersten Mitteldistanz-Rennen nicht gedacht“, erzählt der 27-Jährige.

Sportlich steht für Noderer demnächst der Duathlon in Wendelstein auf dem Programm. Im Winter werde er dann überlegen, wie es nächstes Jahr weitergeht. Für die Weltmeisterschaft hat er auf jeden Fall schon zugesagt.

HK


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